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19.04.2023 | (rsn) – Ohne aus dem Sattel zu gehen, hat Demi Vollering (SD Worx) die bis zu 19 Prozent steile Mur de Huy bezwungen und so nach dem Amstel Gold Race (1.WWT) am Sonntag auch den Flèche Wallonne (1.WWT) gewonnen. Die Niederländerin ging als Erste in den Schlussanstieg und ließ auf dem letzten von 127 Kilometern niemanden mehr an sich vorbei. Die einzige, die zwischenzeitlich aufschließen konnte, war Liane Lippert (Movistar), die 300 Meter am Hinterrad der Niederländerin war, danach aber nicht mehr ganz mithalten konnte und als starke Zweite mit fünf Sekunden Rückstand über den Zielstrich fuhr.
Das Podium komplettierte Gaia Realini (Trek – Segafredo / +7 Sekunden). Mavi Garcia (Liv Racing TeqFind) brachte danach eine kleine Gruppe mit Evita Muzic (FDJ – Suez), Ashleigh Moolman (AG Insurance - Soudal Quick-Step) und Annemiek van Vleuten (Movistar / alle + 10) ins Ziel. Als 13. rundete Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM), die zuvor in einer Ausreißergruppe war, das starke Ergebnis aus deutscher Sicht ab.
“Ich war so nervös“, schilderte Vollering das, was sie fühlte, als sie als Erste in die Mur de Huy fuhr. “Ich wollte da unbedingt mein eigenes Tempo fahren und konnte nicht glauben, wie groß auf einmal der Vorsprung war“, so die 26-Jährige, die bergauf im Rennverlauf eindeutig die Stärkste war. Schon zuvor an der Côte de Cherave fuhr sie das Feld auseinander, denn: “Wenn man einmal hinterher fährt, ist es schwer, alles zu drehen.“
In der Ebene hingegen konnte sich Vollering auf ihr Team verlassen. Vor allem die Schweizerin Marlen Reusser arbeitete, um einen zwischenzeitlichen Ausflug von van Vleuten und Co. wieder einzufangen. “Es war schwer für mich, in diesem Moment ruhig zu bleiben, aber sie hat die Lücke klein gehalten. Und dann konnte ich irgendwann selbst attackieren.
Die zweitplatzierte Lippert zeigte sich sehr zufrieden mit dem Rennen. "Das Podium ist sehr wichtig für mich. Ich bin stolz auf das, was ich geleistet habe", sagte sie auf den Medien des Veranstalters. "Ich denke, ich war die gesamte Saison schon auf einem hohen Level, aber so richtig hatte es sich bisher nicht in den Ergebnissen widergespiegelt."
Die ersten Kilometer des Rennens waren geprägt von vielen kleineren Stürzen und gescheiterten Ausreißversuchen. Es dauerte rund 40 Kilometer, bis sich Caroline Andersson (Liv Racing TeqFind) und Antri Christoforou (Human Powered Health) absetzen konnten, etwas später kamen Rachel Neylan (Cofidis Women) und Ella Harris (Lifplus Wahoof) dazu.
Bei der ersten Überfahrt der Côte de Cherave war es um die Ausreißerinnen geschehen. Während mit Marta Cavalli (FDJ – Suez) ein prominenter Name den Kontakt zum Hauptfeld verlor, versuchten van Vleuten, Moolman, Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon//SRAM Racing), sich vom Peloton zu lösen und sorgten für eine erste Selektion im Feld, die vor allem aber Reusser wieder neutralisierte.
Das Profil des Flèche Wallonne der Frauen
Die Situation nutze dann 32 Kilometer vor dem Feld Amanada Spratt (Trek – Segafredo), um eine Attacke zu reiten. Justine Ghekiere (AG Insurance - Soudal Quick-Step), Erica Magnaldi (UAE Team ADQ) und Bauernfeind machten sich auf die Verfolgung. Sie wurden zwölf Kilometer vor dem Ziel aber wieder gestellt. Kurz darauf war am vorletzten Berg, der zweiten Überfahrt der Cote de Cherave, Schluss für Spratt.
Dort, sechs Kilometer vor dem Ziel, sorgte Vollering für ein weiteres Ausdünnen des Feldes. Nur mit Mühe konnten van Vleuten und die anderen Mitfavoritinnen folgen, ehe kurz vor dem Schlussanstieg alles wieder zusammengelaufen war. Doch auch in die Mur de Huy ging Vollering von vorne. Zunächst war es Niewiadoma, die als einzige das Hinterrad der späteren Siegerin halten konnte. Danach waren es Garcia und Lippert, die den Rückstand auf Vollering, die Niewiadoma abschütteln konnte, klein hielten. 300 Meter vor dem Ziel konnte lediglich die Deutsche den Sprung zu Vollering schaffen. Sie konnte dem Hinterrad der Niederländerin jedoch nur für ein paar Meter folgen, bevor die Amstel-Siegerin noch einen Gang höher schaltete und solo zum Sieg fuhr.
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