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01.07.2023 | (rsn) - Nach dem Rennabbruch auf der 1. Etappe ist Annemiek van Vleuten (Movistar) am Samstag erste Tagessiegerin beim Giro d’Italia Donne (2.WWT) geworden. Auf den 102 Kilometern zwischen Bagno a Ripoli und Marradi verwies sie Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ – SUEZ) und Juliette Labous (DSM - firmenich) mit 45 Sekunden Rückstand auf die Plätze und konnte somit nicht nur das Rosa Trikot erobern, sondern auch ihren 100. Profisieg feiern. Als Vierte kam Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek) vor Ane Santesteban (Jayco – AlUla) ins Ziel.
Am einzigen klassifizierten Anstieg distanzierte van Vleuten knapp 20 Kilometer vor dem Ziel alle Kontrahentinnen, in der 17 Kilometer langen Abfahrt ließ sie nichts mehr anbrennen. Im Ziel konnte sie - bandagiert wegen ihres Sturzes am Freitag – zum hundertsten Mal jubeln. "Dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes, vor allem weil ich ihn in dem Land hole, in dem ich zusammen mit Spanien am liebsten fahre. Der Giro ist mein Lieblingsrennen", freute sich die 40-Jährige im Interview.
Wo van Vleuten antritt, gehört sie zu den Favoritinnen, gerade wenn es bergauf geht. Trotzdem war sie sich ihrer Form unsicher: "Ich wusste nicht, wie meine Beine sind, weil ich im Höhentrainingslager war. Meistens komme ich aus Livigno sehr stark zurück, aber ich habe mich nicht getestet vor dem Giro." Doch im langen Anstieg wurde klar, dass sie topfit ist und nicht von den Bandagen am Arm gehindert wurde.
"Es gab zwei Passagen, die mit 7% etwas steiler waren. Weil das Tempo bei der ersten aber hoch lag, habe ich dort abgewartet. In der zweiten habe ich zugeschlagen – und ich war gleich allein. Das hat mich überrascht, vor allem, weil die Konkurrenz so stark ist", beschrieb die Niederländerin eine Szene, die die TV-Zuschauer wegen des Wegfallens des Fernsehsignals aufgrund eines Unwetters nicht miterleben konnten.
Da es am Vortag kein Ergebnis gab, ist van Vleuten automatisch die Führende im Klassement. "Es ist mein letzte Saison und mein letzter Giro, deswegen freut es mich besonders nochmal Rosa tragen zu können", so die zweifache Weltmeisterin, die auch die Spitzenposition im Berg- und Punkteklassement übernommen hat.
Antonia Niedermaier (Canyon – Sram) erreichte das Ziel in der zweiten Verfolgergruppe und wurde auf Etappenrang 13 mit 1:25 Minuten Rückstand beste Deutsche.
Nach 24 Kilometern lösten sich Irene Mendez (Bizkaia Durango) und Susanne Andersen (Uno-X) vom Feld. Ein Konter von Giorgia Bariani (Top Girls Fassa Bortolo) und Beatrice Pozzobon (Mendelspeck) scheiterte, als die beiden Italienerinnen 38 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Spitzenduo drei Minuten Vorsprung und Andersen sicherte sich den Zwischensprint in Borgo San Lorenzo.
Kurz darauf begann der Anstieg zum Passo della Colla (2. Kat.). Dort schmolz der Abstand schnell, was allerdings nichts an großer Hitze lag. Wie am Vortag begann es stark zu regnen, wodurch das Fernsehsignal unterbrochen wurde. So verpassten die Zuschauer, dass die Ausreißerinnen mit noch 21 zu fahrenden Kilometern eingeholt wurden und dass wenig später van Vleuten angriff.
Die Niederländerin überquerte den Wertungsstrich am Bergpreis 34 Sekunden vor ihren ersten Verfolgerinnen, Gaia Realini (Lidl – Trek) und Marta Cavalli (GFDJ – SUEZ). In der Abfahrt kamen die Fernsehsignale zurück, im Gegensatz zu den Verfolgerinnen, die ihren Abstand nach vorn nicht verkürzen konnten. Stattdessen kamen aus dem Hintergrund fünf Verfolgerinnen immer näher, bis es kurz vor dem Ziel zum Zusammenschluss kam.
Van Vleuten gewann ihr zweites Rennen des Jahres, 45 Sekunden dahinter entschied Ludwig den Sprint der Verfolgerinnen vor Labous für sich. Realini büßte im Zielsprint noch ein paar Sekunden ein.
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