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03.09.2023 | (rsn) – Zwei Fahrer hatten vor der 78. Vuelta a Espana die Chance, ihr Grand-Tour-Triple komplett zu machen: Omar Fraile (Ineos Grenadiers) und Lennard Kämna (Bora – hansgrohe). Es war dann der 26-jährige Fischerhuder, der auf der 9. Etappe von Cartagena zum Collado de la Cruz de Caravaca nach 184 Kilometern seinen ersten Tagessieg bei der Spanien-Rundfahrt einfuhr, nachdem er zuvor schon auf Etappen des Giro d’Italia und der Tour de France erfolgreich gewesen war.
Kämna war der Beste einer achtköpfigen Spitzengruppe und verwies an der Bergankunft seinen zukünftigen Teamkollegen Matteo Sobrero (Jayco – AlUla) mit 13 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Dritter wurde mit 1:12 Minuten Rückstand der Australier Chris Hamilton (DSM) vor dem Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier (Lidl – Trek / +1:00) und dem Spanier Jon Barrenetxea (Caja Rural – Seguros RGA / +1:37).
Kämna komplettierte nach seinem Tour-de-France-Coup in Villard-de-Lans 2020 und dem Etappensieg am Ätna 2022 das Grand-Tour-Triple; von den aktiven deutschen Profis war das bisher nur John Degenkolb (DSM – firmenich) gelungen. “Ich freue mich sehr! Ich habe die letzten Monate wirklich sehr hart gearbeitet. Nach dem Giro war es nicht immer leicht, es gab viele Rückschläge. Darum freue ich mich umso mehr, dass ich mit dem Sieg zurück auf dem Podium bin“, strahlte der Sieger im Ziel-Interview.
Wegen einer kleinen Schlammlawine waren die letzten Kilometer schwer befahrbar, deswegen entschied der Ausrichter, die Zeit schon 2,05 Kilometer vor dem Ziel zu nehmen. Diesen Messpunkt passierten aus der Favoritengruppe heraus Joao Almeida (UAE Team Emirates) und Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) als Erste, nachdem sie kurz zuvor angegriffen hatten. Im Sprint schüttelte Primoz Roglic (Jumbo – Visma) seine Konkurrenten dann auch noch um einige Meter ab. Sein Teamkollege Sepp Kuss (Jumbo – Visma) verteidigte vor dem ersten Ruhetag das Rote Trikot.
Es war eine ungewöhnliche Etappe, auf der es schon nach wenigen Kilometern auf der Windkante turbulent zuging und nur 13 Fahrer – darunter fast alle der Favoriten – plötzlich die Spitze bildeten. Nicht dabei war der spätere Sieger. “Ich wollte so energieschonend wie möglich durch die Situation kommen. Ich dachte mir schon, dass wir am ersten Berg wieder zusammenkommen würden“, erklärte Kämna.
Mit seiner Einschätzung der Lage lag er goldrichtig, denn an jenem Anstieg kam das Feld wieder zusammen – und gleich anschließend lösten sich die Ausreißer des Tages. “Als dort die Gruppe ging, konnte ich mich ranhängen und ich hatte noch viel im Tank“, so der Bora-Profi, der sich mit seinen sieben Begleitern einen komfortablen Vorsprung herausfuhr.
Als klar war, dass die Spitzenreiter den Tagessieg unter sich ausmachen würden, waren alle Augen auf Kämna gerichtet, den nominell Stärksten der Gruppe. “Am Ende war es schwer, weil der Anstieg immer hoch- und runtergeht. Es war schwer, den richtigen Moment zu finden, um die anderen abzuschütteln“, erklärte er.
Wie häufig in der Vergangenheit hatte Kämna dabei den richtigen Riecher. “Manchmal kommt das einfach. Man probiert, die Situation zu fühlen. Ich sah auch, dass ich vor einer Kurve eine kleine Lücke hatte, da bin ich Vollgas gefahren“, beschrieb er die entscheidende Situation, in der Sobrero am längsten Widerstand leistete. “Danach habe ich probiert, ihn zu brechen. Ich bin zwei Minuten komplett über mein Limit gegangen, danach musste ich mich nur noch ins Ziel kämpfen.“
Die Favoriten taten sich im Schlussanstieg kaum weh, nachdem sie sich im Wind zuvor heftig bekämpft hatten. Nur Almeida und Vlasov wagten einen Vorstoß, die anderen Klassementfahrer warteten bis zum Messpunkt.
Kuss bleibt mit 43 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Marc Soler (UAE Team Emirates) Gesamtführender. Lenny Martinez (Groupama – FDJ) folgt mit 1:02 Minuten Rückstand auf Rang drei vor Titelverteidiger Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step / +2:22).
Roglic, Teamkollege Jonas Vingegaard und Evenepoel machten neun Sekunden gut. Almeida und Vlasov holten 14 Sekunden auf. Wout Poels (Bahrain Victorious) dagegen verlor 13:19 Minuten und somit seinen vierten Gesamtrang.
Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) verteidigte das Punktetrikot, Eduardo Sepulveda (Lotto - Dstny) ist weiterhin der Führende in der Bergwertung und Martinez bleibt bester Nachwuchsfahrer. Jumbo – Visma bleibt bestes Team.
Wind und ein Sturz sorgten nach zehn Kilometern dafür, dass sich eine exklusiv besetzte 13-köpfige Spitzengruppe bildete. Von Jumbo – Visma hatte nur Robert Gesink den Sprung verpasst, Bora – hansgrohe hatte Aleksandr Vlasov, Emanuel Buchmann und Denz dabei, Soudal – Quick-Step war durch Remco Evenepoel und Mattia Cattaneo vertreten. Der Slowene Matevz Govekar schließlich war als Einzelkämpfer für Bahrain Victorious mit von der Partie. Seine Mannschaft jagte der ersten Staffel gemeinsam mit UAE Team Emirates und Movistar hinterher, konnte aber nicht verhindern, dass der Rückstand zeitweise 45 Sekunden betrug.
Zu Beginn des ersten Anstiegs des Tages stellten die Verfolger die Ordnung aber wieder her. Nach 52 Kilometern wurden die Ausreißer im Puerto Casas de la Marina la Perdiz (1.Kat.) eingeholt. Sofort lösten sich Kämna, dessen zukünftiger Teamkollege Sobrero, Ghebreigzabhier (Lidl – Trek), Ruben Fernandez (Cofidis) und Daniel Navarro (Burgos - BH). Dieses Quintett bekam kurz darauf Verstärkung durch Barrenetxea, Hamilton und schließlich noch Jonathan Caicedo (EF Education – EasyPost), der allerdings erst in der Abfahrt aufschließen konnte. Kurz zuvor hatte sich Barrenetxea den Bergpreis und damit zehn Punkte gesichert.
Die nunmehr achtköpfige Gruppe fuhr sich in der Folge einen Vorsprung von 8:35 Minuten heraus. Doch 80 Kilometer vor dem Ziel ging das Feld erneut auf die Windkante. Auf nur zehn Kilometern büßten die Ausreißer sage und schreibe 3:35 Minuten auf die 22-köpfige Favoritengruppe ein, in der Lenny Martinez (Groupama – FDJ), Wout Poels (Bahrain Victorious), Cian Uijtdebroeks (Bora – hansgrohe) und Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) nicht mehr dabei waren.
Das Streckenprofil 9. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter
Am 60-Kilometer-Banner hatten die Fahrer die windanfälligen Passagen zunächst hinter sich gelassen. Die Spitzenreiter lagen 3:50 Minuten vor der Favoritengruppe, zu der auch Denz gehörte. Martinez &Co. hatten 5:05 Minuten Rückstand. Doch Groupama –FDJ konnte die Situation 52 Kilometer vor dem Ziel wieder bereinigen. Das Peloton lag jetzt 3:35 Minuten zurück.
Weitere 20 Sekunden wurden daraufhin gutgemacht, bis Jumbo – Visma 43 Kilometer vor dem Ziel beschloss, die Beine hochzunehmen. So wuchs der Vorsprung der Ausreißer bis zum Fuß des 8,2 Kilometer langen Schlussanstiegs auf fünf Minuten an. Sofort kam es zu Attacken, ehe Kämna 5,4 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke ritt. Sobrero hielt einige Zeit dagegen, letztendlich war der Deutsche aber stärker und kam mit 13 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener an.
Bei den Favoriten attackierte Almeida ungefähr einen Kilometer vor dem Zeitmesspunkt, der aus Sicherheitserwägungen heraus um gut zwei Kilometer nach unten verlegt worden war. Vlasov fuhr aufmerksam und folgte dem Portugiesen, während die anderen Favoriten nicht reagierten. Erst als die gelbe Flagge als Symbol für die Zeitnahme in Sicht war, zog Roglic an und distanzierte seine Widersacher noch um einige Meter, die Jury wertete ihn und die Anderen letztlich aber doch in derselben Sekunde.
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