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06.01.2024 | (rsn) – 118 Talente sind am 1. Januar 2024 in ihre erste Saison als Berufsradfahrer gestartet. Wer schlägt diesmal so ein wie im vergangenen Jahr etwa Romain Grégoire (Groupama – FDJ, der unter anderem die Vier Tage von Dünkirchen (2.Pro) gewann, Joshua Tarling (Ineos Grenadiers), der Europameister im Zeitfahren wurde, oder auch Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), der in Italien das Eintagesrennen Per Sempre Alfredo und in Spanien den Auftakt der Vuelta a Castilla y Leon für sich entscheiden konnte? radsport-news.com stellt die interessantesten Neoprofis dieser Saison vor.
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Wer nach dem besten U23-Sprinter der letzten beiden Jahre sucht, landet schnell bei Luke Lamperti. Der US-Amerikaner, der am Silvesterabend 21 Jahre alt wurde, war in der vergangenen Saison unangefochten die Nummer 1 in seiner Altersklasse. Auffällig ist, dass Lamperti bei U23-Rennen nur einmal als Erster über den Zielstrich spurtete. Seine größten Erfolge feierte er bei Elite-Wettbewerben, wo er allein 2023 sieben Rennen für sich entschied. Bei der Japan-Rundfahrt war er sogar dreimal auf 2.1-Niveau erfolgreich, wenn auch gegen wenig hochklassige Konkurrenz.
Bei Soudal – Quick Step soll Lamperti hinter Tim Merlier als zweiter Sprinter aufgebaut werden und perspektivisch sogar in die großen Fußstapfen des abgewanderten Fabio Jakobsen treten. Da er aber auch gut über hügeliges Terrain kommt, dürfte er auf längere Sicht sogar ein Kandidat für die Klassikerfraktion seines neuen Teams sein.
Lamperti blickt jetzt schon über den Tellerrand seines Berufs hinaus. Wie auch Geraint Thomas, Tom Pidcock (beide Ineos Grenadiers) oder Chris Froome (Israel – Premier Tech) engagiert er sich für “Best Buddies“, eine wohltätige Organisation, die sich für die Inklusion von Menschen mit geistigen und entwicklungsbedingten Behinderungen einsetzt.
Lamperti war der beste U23-Sprinter der letzten Saison, aber bei den Profis trifft er 2024 auf einen Kontrahenten, der vielleicht noch etwas schneller einzuschätzen ist. Erst 2022 fokussierte sich Kielich auf den Straßenradsport. Davor war der 24-jährige Belgier vor allem im Cyclocross zu Hause, die wenigen Rennen auf Asphalt absolvierte er nur zur Vorbereitung auf den Winter. 2021 tat Kielich das ausgesprochen erfolgreich, denn an zwölf internationalen Renntagen für seinen damals neuen Arbeitgeber Alpecin – Fenix Development holte er zwölf Top-Ten-Ergebnisse und einen Sieg.
Timo Kielich (Alpecin - Deceuninck) gewann überlegen den Sprint der 3. Etappe der Tour de Wallonie (2.Pro). | Foto: Cor Vos
Da es ihm nicht gelang, Anschluss an die Cross-Weltspitze zu finden – Kielich landete bei den großen Rennen meist zwischen Position elf und 20 – stieg er auf die Straße um. Schon 2022 waren die Ergebnisse des Flamen ausgezeichnet. Kielich feierte nicht nur seine nächsten beiden Siege, sondern überzeugte als Gastfahrer auch mit Top-Ten-Ergebnissen in höheren Kategorien. Da in der Alpecin-Profiabteilung aber kein Platz mehr war, musste er auch 2023 für das Development-Team fahren. Kielich holte dabei drei weitere Siege, unter anderem als Gastfahrer des Alpecin-Profiteams bei der mit WorldTour-Konkurrenten gespickten Tour de Wallonie (2.Pro).
“Der Sieger bekommt einen Profivertrag bei Alpecin“, lautete das Versprechen der Zwift Academy. Für Jay Vine, 2020 Gewinner des eCycling-Wettbewerbs, traf das zu. Doch Alex Bogna und Luca Vergallito, die Gewinner der nächsten beiden Ausgaben, wurden mit Verträgen für das Development-Team abgespeist. Für den Italiener wird der Traum vom Berufsradfahrer mit einjähriger Verspätung nun doch wahr.
Vergallitos meldete sich 2023 nach fünf Jahren ohne Renneinsatz unerwartet stark zurück. Gleich bei seinem ersten Eintagesrennen, dem gut besetzten Flèche Ardennaise (1.2), schaffte es der 26-Jährige auf den sechsten Rang. Kurz danach wurde er als Gastfahrer 15. der Tour of Norway (2.Pro), bevor er bei der nur zwei Tage später beginnenden Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) bei der Bergankunft auf der Hutterer Höss die Konkurrenz hinter sich ließ und neben der Etappe schließlich auch die Gesamtwertung für sich entschied.
Vergallito ist ein Kletterer, der sich trotz seines recht fortgeschrittenen Radsportalters schnell im Peloton eingelebt hat, wie ein weiterer Sieg beim Giro della Regione Friuli (2.2) und Platz neun auf der Königsetappe der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) - erneut als Gastfahrer - zeigen.
"Ich gehe aber davon aus, dass er anschließend in ein, zwei oder drei Jahren bei uns Profi werden wird". Das sagte Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk im August 2022, als bekannt wurde, dass Emil Herzog vom Bora-Juniorenteam Auto Eder nicht zu einem der beiden neuen Kooperationspartner der Raublinger, sondern zu Hagens Berman Axeon in die USA wechseln würde. Denk behielt Recht, denn nach nur einer Saison im Ausland kehrt Herzog zurück nach Deutschland und wird mit 19 Jahren Profi bei Bora - hansgrohe.
Dass er Berufsradfahrer wird, hat allerdings wesentlich mehr mit seiner überragenden letzten Saison bei den Junioren zu tun als mit seiner ersten in der U23-Klasse. Auf der Straße brachte es Herzog lediglich auf 23 Renntage und ein internationales Top-Ten-Ergebnis. So muss man auf 2022 zurückblicken, um zu erkennen, warum Bora – hansgrohe so viel Vertrauen in ihn setzt. Sein zweites Jahr bei den Junioren schloss er nach zwölf UCI-Siegen auf der Straße als Weltranglistenerster ab. Der letzte und wichtigste Sieg war der WM-Titel in Wollongong. Drei Tage zuvor hatte er bereits Bronze im Zeitfahren gewonnen und zuvor ebenfalls den dritten Platz im Kampf gegen die Uhr bei den Europameisterschaften geholt.
Dass Herzog nicht auch noch bei der EM im Mountainbike Edelmetall holte, verhinderte wohl nur ein Defekt, der ihn ereilte, als er in Führung lag. Herzog war bei den Junioren ein Alleskönner, dessen großes Talent außer Frage steht. Bei Bora - hansgrohe soll er 2024 in seiner Entwicklung wieder größere Schritte machen.
Bei der Zeitfahr-DM der U23 wurde Emil Herzog (Hagens Berman Axeon) Neunter. | Foto: Cor Vos
Mexikaner im Profiradsport sind eine Rarität. Gegen Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts war Raul Alcala das Radsportidol des Landes. Zu Beginn des Jahrtausends sorgte der Kletterkünstler Julio Alberto Perez Cuapio mit seinen insgesamt drei Etappensiegen und dem Bergtrikot beim Giro d’Italia für Furore. Flavio da Luna war 2012 beim kanadischen Zweitdivisionär SpiderTech der bisher letzte mexikanische Berufsfahrer. Isaac del Toro scheint das Potenzial zu haben, an die Leistungen seiner Landsleute anknüpfen zu können.
Als Bas Tietema ihn für seine Mannschaft verpflichten wollte, war der Kletterer noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Trotzdem sagte del Toro dem Zweitdivisionär TdT – Unibet ab, denn er wollte Größeres erreichen. Nach bereits guten Ergebnissen in der ersten Saisonhälfte ging es für ihn danach noch steiler bergauf. Sein zehnter Gesamtrang bei der Sibiu Tour (2.1) war eine Überraschung, weil sich del Toro zum ersten Mal auf diesem Niveau präsentierte.
Bei der schweren Aosta-Rundfahrt (2.2U) wurde er Dritter, zum Saisonhöhepunkt der U23 lief es noch besser. Bei der Tour de l’Avenir (2.NC) gewann der 20-Jährige zunächst eine Bergetappe und später auch die Gesamtwertung sowie das Berg-, Punkte und das Nachwuchstrikot. Und so unterschrieb del Toro, der seine vier Rundfahrten dieser Saison unter den Top Ten beendete, schließlich bei UAE Emirates, für viele das beste Team der Welt.
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