Giro d´Abruzzo: Brenner gewinnt Weißes Trikot

Sivakov holt sich Schlussetappe, Lutsenko den Gesamtsieg

Foto zu dem Text "Sivakov holt sich Schlussetappe, Lutsenko den Gesamtsieg"
Pavel Sivakov (UAE Team Emirates) hat die Schlussetappe des Giro d´Abruzzo gewonnen. | Foto: Cor Vos

12.04.2024  |  (rsn) –Alexej Lutsenko (Astana Qazaqstan) hat am Schlusstag des Giro d'Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und souverän das Blaue Trikot verteidigt. Der Kasachische Meister gab sich nach 173 Kilometern von Montorio al Vomano nach L'Aquila mit dem dritten Platz zufrieden.

Den Etappensieg holte sich aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus der Franzose Pavel Sivakov (UAE Team Emirates) vor dem Neuseeländer George Bennett (Israel – Premier Tech) und Lutsenko, der die Gesamtwertung mit 31 Sekunden Vorsprung auf Sivakov für sich entschied.

Der UAE-Neuzugang rückte im Klassement dank der Bonussekunden für seinen ersten Saisonsieg noch vom sechsten auf den zweiten Platz vor. Bennett (+0:34) machte eine Position gut und komplettierte das Schlusspodium. Der 31-jährige Lutsenko gewann auch die Punkte- und die Bergwertung

“Wir wollten es Astana heute am größten Berg schwer machen. Ich habe dort angegriffen und wurde von George Bennett eingeholt. Weil wir hinten stark vertreten waren, habe ich mich dann im Windschatten gehalten. Dadurch habe ich viel Energie gespart und das hat mir den entscheidenden Vorteil verschafft“, sagte der 26-jährige Sivakov, der in Italien eine Art Heimsieg feierte. “Ich bin hier geboren. Es ist ein gutes Gefühl, zu gewinnen. Ich bin mit einer Verletzung in die Saison gestartet, es ist schön, wieder zurück zu sein“, fügte er im Sieger-Interview an.

“Alles lief wie geplant. Gestern haben wir auf der härtesten Etappe einen Sieg errungen und heute mussten wir das Rennen kontrollieren. Der Rückstand auf die Ausreißergruppe betrug eine Minute, maximal eineinhalb Minuten. Die Jungs haben heute zu 100 Prozent gearbeitet. Besonders schön zu sehen war, dass wir auch junge Fahrer aus dem Development Team hatten, die ein ordentliches Rennen gefahren sind und auf dem gleichen Niveau wie routinierte Profis waren“, sagte Lutsenko nach dem Rennen, in dem er keine Schwäche zeigte, nachdem er letztlich doch auf sich allein gestellt war.

“50 Kilometer vor dem Ziel schloss ich mich den angreifenden Fahrern an, um auch die Situation unter Kontrolle zu bringen und unser Führungstrikot zu schützen. Wir haben unser Ziel erreicht, alle sind glücklich“, so der Kasachische Meister, der im vergangenen Jahr bereits den diesmal abgesagten Giro di Sicilia gewonnen hatte, für den der Giro d’Abruzzo ins Leben gerufen worden war.

Der Augsburger Marco Brenner (Tudor) kam kurz nach der ersten Verfolgergruppe 44 Sekunden hinter Sivakov als Vierzehnter ins Ziel und behauptete sowohl das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers als auch seinen achten Rang (+2:18) im Gesamtklassement. Sein Teamkollege Yannis Voisard wurde hinter Diego Ulissi (UAE Team Emirates) Tagesfünfter und fiel im Klassement noch vom dritten auf den fünften Platz (+1:20) zurück. Vor ihm wurde Adam Yates vom dominierenden UAE Team Emirates Vierter (+1:02).

So lief die 4. Etappe des Giro d’Abruzzo:

In die Schlussetappe der Abruzzen-Rundfahrt hatten die Organisatoren von RCS Sport rund 3.100 Höhenmeter gepackt. UAE Team Emirates mit Jan Christen, Israel – Premier Tech mit Matthew Riccitello und Tudor mit Sebastien Reichenbach versuchten in der Gruppe des Tages, zu der noch die beiden Italiener Alessandro Tonello (VF Group - Bardiani CSF - Faizanè) und Simone Raccani( (Zalf Euromobil Fior) sowie der Franzose Adrien Maire (TDT – Unibet) gehörten, Druck auf Spitzenreiter Lutsenko auszuüben. Das Quintett fuhr nach knapp 20 Kilometern davon, doch Astana gestand den Ausreißern nicht einmal zwei Minuten an Vorsprung zu.

Am fast elf Kilometer langen, im Schnitt aber weniger als vier Prozent steilen Forca di Penne (1. Kat.) verteidigte sich die Spitzengruppe noch erfolgreich, doch im nach einer kurzen Abfahrt folgenden größten Hindernis war es um die Ausreißer geschehen. Den 14,2 Kilometer langen und 4,5 Prozent steilen Anstieg zum Castel del Monte (HC) nahmen sie mit nur noch wenigen Sekunden Vorsprung in Angriff, ehe sie kurz darauf 61 Kilometer vor dem Ziel bereits wieder eingefangen waren.

In der nur noch rund 30 Fahrer umfassenden ersten Gruppe schraubte Israel – Premier Tech das Tempo hoch, ehe sich rund zwei Kilometer vor dem Gipfel Lutsenko, Bennett und Sivakov absetzten und sich einen Vorsprung von mehr als einer Minute herausfuhren. Bei den nur noch 20 Verfolgern machte bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen nun vor allem das mit vier Fahrern vertretene Tudor-Team um Brenner und Voisard Tempo, wogegen sich Sivakovs Teamkollegen Adam Yates, Diego Ulissi und Christen zurückhielten.

Das Streckenprofil der 4. Etappe des Giro d‘Abruzzo | Foto: RCS Sport

25 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung des sich in der Tempoarbeit ablösenden Trios sogar auf 1:30 Minuten angewachsen und in der längeren letzten Abfahrt des Tages packte die Spitzengruppe weitere 20 Sekunden drauf – auch deshalb, weil Tudor keine Unterstützung von anderen Mannschaften erhielt.

Sieben Kilometer vor dem Ziel war es aber mit der Einigkeit an der Spitze vorbei, als Bennett seine Begleiter im Flachen zu überraschen versuchte. Gut einen Kilometer später attackierte Sivakov in einem knapp zwei Kilometer langen und sieben Prozent steilen nicht-kategorisierten Anstieg, doch Lutsenko schloss die kleine Lücke ohne Mühe.

Valerio Conti (Corratec) machte es dem Franzosen kurz darauf in der Verfolgergruppe nach, doch Brenner reagierte schnell und führte die Gruppe an den Italiener heran. An der Spitze versuchte es Sivakov noch zweimal vergebens, konnte aber auch damit seine Gegner nicht abschütteln.

Nach einer letzten kurzen Abfahrt beteiligten sich Sivakov und Lutsenko nicht mehr an der Führungsarbeit. Bennett führte die kleine Gruppe auf den 7,6 Prozent steilen Schlusskilometer und nahm auch die abflachende Zielpassage von der Spitze in Angriff. Als Sivakov weniger als 200 Meter vor dem Ziel von seinem Hinterrad antrat, hatte der Neuseeländer nichts zuzusetzen. Lutsenko beteiligte sich nicht am Sprint und gab sich mit Rang drei zufrieden. Knapp 40 Sekunden später sicherte sich Ulissi im Sprint der Verfolger Rang vier vor Voisard.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

30.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen

(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be

29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen

(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag

29.01.2025Jan Christen holt sich mit zwei guten ´Moves´ Mallorca-Auftakt

(rsn) – Jan Christen hat dem UAE Team Emirates – XRG den bereits vierten Saisonsieg beschert. Der 20-jährige Schweizer entschied zum Auftakt der fünftägigen Mallorca Challenge nach einem clev

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Surf Coast Classic - Men (1.1, AUS)
  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Felanitx - Ses Salines (1.1, ESP)