“Ich habe am Schlussanstieg alles versucht“

Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

Von Matthias Seng

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Das Podium der 45. Tour de Hongrie , v.l.: Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), Thibau Nys (Lidl – Trek), Wout Poels (Bahrain Victorious) | Foto: Cor Vos

12.05.2024  |  (rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offensiven Vorstellung zu überzeugen gewusst hatte, beeindruckte der Deutsche Meister nun bei der 45. Tour de Hongrie (2.Pro) mit starken Auftritten an den beiden Bergankünften, an denen er jeweils nur knapp vor dem Ziel abgefangen wurde.

Obwohl ihm die kurzen rampenartigen Anstiege nicht unbedingt auf den Leib geschneidert waren, ließ der 31-Jährige sowohl auf der 3. Etappe als auch im Finale des Schlusstags nichts unversucht, um sich seinen ersten Saisonsieg zu sichern und dem souveränen Thibau Nys (Lidl – Trek) das Gelbe Trikot vielleicht doch noch zu entreißen. “Wir haben heute alles versucht, um mit Emanuel Buchmann vielleicht doch noch den Gesamtsieg zu holen“, erklärte Boras Sportlicher Leiter Shane Archbold.

Nach exzellenter Vorbereitung seiner Teamkollegen Alexander Hajek und Ben Zwiehoff, die auf der letzten Runde um Pecs herum das Tempo hochgeschraubt hatten, um ihrem Kapitän eine Attacke zu ermöglichen, trat Buchmann rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel an und versuchte mit mehreren Tempoverschärfungen, sich seiner Gegner und vor allem des Gelben Trikots zu entledigen. 200 Meter vor der Bergwertung schien ihm das auch zu gelingen, doch dann konnte Nys die Lücke mit einer großen Kraftanstrengung doch noch schließen.

Dafür musste der junge Belgier im Finale zwar büßen - doch Buchmann konnte davon nicht profitieren, weil kurz vor der Ziellinie Wout Poels (Bahrain Victorious) und Damien Howson (Q36.5) noch an ihm vorbeisprinteten. Das Pech des Tour-Vierten von 2019 war, dass die letzten knapp 200 Meter flacher verliefen und es dem Niederländer und dem Australier so möglich machten, ihre Stärken auszuspielen.

“Wir wollten im Finale das Rennen richtig schwer machen, das ist uns ganz gut gelungen. Ich habe am Schlussanstieg alles versucht“, kommentierte Buchmann seinen dritten Etappenplatz vor Nys, durch den er sich noch auf Rang zwei der Schlusswertung verbesserte, wobei ihn vom Gesamtsieger letztlich zwölf Sekunden trennten. “Ich denke, das war bei der Streckenführung für mich das maximal Mögliche“, kommentierte Buchmann sein bisher bestes Saisonergebnis.

Nach der fünftägigen Ungarn-Rundfahrt, bei der Bora – hangrohe auch einen Etappensieg durch Sam Welsford feiern konnte, folgt für Buchmann nach eigenen Worten “jetzt ein wichtiger Trainingsblock“. Dort will er sich auf die Tour de Suisse vorbereiten, die er RSN gegenüber bereits zu seinem Highlight erklärt hatte, nachdem es mit der Italien-Rundfahrt nicht geklappt hat.

Die 87. Ausgabe der Schweiz-Rundfahrt (9. – 16. Juni / 2.UWT) sollte Buchmanns Qualitäten deutlich besser entsprechen. “Die Strecke ist dieses Jahr extrem schwer mit vier Bergankünften und einem Bergzeitfahren“, hatte er gegenüber RSN den Etappenplan kommentiert.

 

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