“Wenn man nicht aufs Ziel schießt, kann man nicht treffen“

Roglic gewinnt nicht die Etappe, aber ein gutes Gefühl

Von Felix Mattis

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Gut beschützt: Primoz Roglic mit seinen Bora-hansgrohe-Teamkollegen Jai Hindley und Aleksandr Vlasov (hinten links und rechts) beim Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

03.06.2024  |  (rsn) – Den anvisierten Etappensieg verpasste Primoz Roglic am zweiten Tag des Critérium du Dauphiné. Doch unter den Klassementfahrern hat der Kapitän von Bora – hansgrohe nach der 2. Etappe trotzdem die beste Ausgangsposition. Als Zweiter am Col de la Loge hinter Magnus Cort Nielsen (Uno-X Mobility) sammelte der Slowene sechs Bonussekunden ein und rangiert nun zwei Sekunden vor Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) sowie sechs Sekunden vor allen anderen Top-Kletterern auf Platz zwei in der Gesamtwertung.

"Ich bin natürlich etwas enttäuscht, weil ich nicht gewonnen und es nicht zu Ende gebracht habe. Ich war etwas zu spät dran", sagte Roglic beim Cool-Down auf dem Smarttrainer am Mannschaftsbus zu ITV Sport. dabei wirkte er aber völlig entspannt: "Das Ergebnis wird früher oder später kommen. Das Wichtigste ist, dass die Jungs ein gutes Level und auch das Commitment gezeigt haben."

Und die nötige Hingabe hatten Roglics Bora-Mannen während der 142 Kilometer von Gannat zum Col de la Loge definitiv gezeigt. Schon früh übernahm man die Kontrolle im Hauptfeld hinter den fünf Ausreißern des Tages. Nico Denz opferte sich dabei voll auf, und auch der Rest der Mannschaft trug seinen Teil dazu bei, dass am Ende doch noch das dezimierte Hauptfeld um den Sieg spurtete.

Im rund zehn Kilometer langen, eher gemächlich ansteigenden Schlussanstieg sorgte Aleksandr Vlasov zunächst mit einer harten Tempoverschärfung dafür, dass das Peloton auseinanderflog und auch Auftaktsieger Mads Pedersen (Lidl – Trek) zurückfiel. Anschließend übernahm Jai Hindley die Führungsarbeit kaum weniger vehement. Die beiden Top-Kletterer zeigten also schon auf der ersten bergigen Etappe in Richtung Tour de France, dass sie sich in diesem Sommer voll und ganz in den Dienst von Roglic stellen. Das dürfte dem Slowenen gerade psychologisch in Richtung Frankreich-Rundfahrt den nötigen Rückhalt gegeben haben.

Auch deshalb konnte Roglic, so sehr es ihm leid tat, die Arbeit der Kollegen nicht mit dem Sieg belohnt zu haben, zufrieden sein. Sechs Sekunden Zeitgewinn und das gute Gefühl in Sachen Teamwork waren eine gute Ausbeute für den zweiten Dauphiné-Tag.

"Wenn man nicht aufs Ziel schießt, kann man es auch nicht treffen", meinte er und wollte damit wohl sagen: Wir haben es versucht! "Es war knapp, aber es war auch schwer die Situation richtig einzuschätzen. Die Gruppe war noch ziemlich groß und alle sind superfit. Am Ende war eben einer schneller", hakte Roglic den Tag schließlich ab.

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