Lotto-Profi in der Slowakei mit erstem Proferfolg

Adamietz feiert “ungewöhnlichen“ Sprintsieg bergauf

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Adamietz feiert “ungewöhnlichen“ Sprintsieg bergauf"
Johannes Adamietz (Lotto – Dstny) hat die 4. Etappe der Slowakei-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

29.06.2024  |  (rsn) – Am Tag des Grand Départ ist Johannes Adamietz (Lotto – Dstny) sein erster Profisieg gelungen. Während die Tour de France in Florenz mit einer schweren Etappe startete, gewann der Kletterspezialist in der Slowakei die ebenfalls über bergiges Terrain führende 4. Etappe der 68. Okolo Slovenska (2.1) aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus.

Adamietz verwies nach 183,5 Kilometern von Partizánske nach Ruzomberok, auf denen in der zweiten Rennhälfte zwei Anstiege der 1. Kategorie zu bewältigen waren, seine Begleiter Kyrylo Tsarenko (Corratec - Vini Fantini), Pierre Thierry (Arkéa - B&B Hotels Continentale) und Andrea Garosio (Polti - Kometa) auf die Plätze.

"Der Sieg bedeutet mir extrem viel. Die letzten Wochen liefen nicht gerade super gut. Deswegen bin ich einfach super happy, dass es heute mit dem Sieg geklappt hat. Ich hatte schon am Start gemerkt, dass ich sehr gute Beine hatte", sagte Adamietz zu radsport-news.com.

Das Quartett hatte sich einen zwischenzeitlichen Vorsprung von mehr als neun Minuten herausgefahren, von denen im Finale vor den beiden Überquerungen des Kalvaria-Anstiegs (3. Kat.) allerdings nur noch zwei übriggeblieben waren. Vor allem Soudal – Quick-Step sorgte für Tempo im Feld, um dem auf der 3. Etappe erfolgreichen Julian Alaphilippe einen zweiten Tagessieg zu ermöglichen.

Zwischenzeitlich war Adamietz wegen eines Defektes aus der Spitzengruppe zurückgefallen und musste sich bei Temperaturen von 35 Grad über 20 Minuten hinweg als Solist wieder an die Spitze herankämpfen. "Das hat mich sehr viel Kraft gekostet, ich war komplett am Limit", so Adamietz, der aber am letzten Anstieg - 1000 Meter lang und maximal 15 Prozent steil- nochmals attackierte und seine Rivalen distanzieren konnte. "Der Arkéa-Fahrer konnte mich in einem Flachstück fünf Kilometer vor dem Ziel aber wieder einholen und wollte dann nicht mitfahren, so dass alles wieder zusammengerollt ist", berichtete Adamietz.

Die kleine Spitzengruppe behauptete sich letztlich gegen die Verfolger und machte schließlich im Bergaufsprint den Etappengewinner unter sich aus. Tsarenko trat als Erster an, doch der Ukrainer musste auf den letzten Metern noch Adamietz an sich vorbeiziehen lassen. "Dass ich einen Sprint gewinne, ist schon auch etwas ungewöhnlich, ich bin ja wirklich kein guter Sprinter. Aber ich hatte noch die besten Beine", so der Lotto-Profi.

Mit 17 Sekunden Rückstand entschied Adamietz‘ Teamkollege Jenno Berckmoes den Sprint der Verfolger für sich und wurde Fünfter vor dem zeitgleichen Schweizer Mauro Schmid (Jayco – AlUla) und Alaphilippe (+0:22).

Der 24-jährige Schmid tauschte im Gesamtklassement mit seinem dänischen Teamkollegen Anders Foldager die Plätze und ist nun mit zwei Sekunden Vorsprung neuer Spitzenreiter vor Alaphilippe, der Position zwei behauptete. Foldager folgt mit 22 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz, Felix Engelhardt (Jayco – AlUla / +0:35) fiel als bester deutscher Fahrer vom vierten auf den fünften Rang zurück.

Die Entscheidung im Kampf um die Gesamtwertung fällt auf der morgigen Königsetappe, die nach 145 Kilometern in Strbske Pleso mit einer Bergankunft auf 1.347 Metern Höhe endet. Im Rennverlauf müssen zudem zwei Berge der 1. Kategorie und ein Anstieg der 2. Kategorie bewältigt werden.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine