Die Stimmen zur 2. Etappe der Tour de France

Evenepoel: “Wie ich reagiert habe, gibt mir Selbstvertrauen“

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) übernahm in Bologna das Weiße Trikot. | Foto: Cor Vos

30.06.2024  |  (rsn) – Auf der 2. Etappe der 111. Tour de France über 199 Kilometer zwischen Cesenatico und Bologna ist es zum ersten frühen Schlagabtausch der Favoriten gekommen. Gut zehn Kilometer vor dem Ziel testete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) seine Gegner mit einem trockenen Antritt im Anstieg nach San Luca. Während Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) probemlos folgen konnte, verpassten Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) den Absprung. 

Während der Belgier auf der Zielgerade die Lücke noch zufahren konnte, handelte sich der Slowene ebenso 21 Sekunden Rückstand ein wie Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL), der beim Ausreißersieg seines Landsmanns Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) nach nur einem Tag sein Gelbes Trikot an Pogacar abtreten musste.

Wir haben im Ziel Stimmen zur Etappe gesammelt:

Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels / Etappensieger / ESP):
“Es war sehr hart, aber ich bin sehr, sehr glücklich. Es war ein perfekter Tag in der Ausreißergruppe, in der ich diesmal dabei war, nachdem es gestern nicht geklappt hatte. Ich muss mich bei (Teamkollege) Cristian (Rodriguez) bedanken, so wie er mir geholfen hat, die Etappe zu gewinnen. Er hat mich in eine perfekte Position gebracht und ich wusste, ich war in der Lage zu attackieren. Ich habe oft davon geträumt, so was zu schaffen. Zunächst wollte ich an der Tour teilnehmen und dass ich jetzt einen Sieg geholt habe, macht mich unglaublich glücklich.“

Quentin Pacher (Groupama – FDJ / Etappendritter / ESP):
“Heute war es alles oder nichts. Am ersten San-Luca-Anstieg war ich ziemlich schnell, aber am Ende hatte ich nicht genügend Energie. Es gab so viele Attacken und dann fiel ich zurück. Kevin war einfach zu stark für mich heute. Physisch war ich gut genug, aber im Rennen muss man Entscheidungen treffen, manchmal sind sie richtig und manchmal falsch. Am Ende habe ich die richtige Entscheidung getroffen und am Ende die falsche.“

Cristian Rodriguez (Arkéa – B&B Hotels / Etappenvierter / ESP):
“Ich habe es mit Kevin in die Gruppe geschafft und wir haben das sehr gut gemacht. Am ersten Berg habe ich ihm gesagt, dass ich für ihn arbeiten würde und im Flachen haben wir dann gut zusammengearbeitet.“

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Gelbes Trikot / Pressekonferenz):
“Ich bin froh, in Gelb zu sein. Ich habe viele Jungs leiden sehen… Dass Remco wieder aufgeschlossen hat, war nicht überraschend für mich. Der Tag ist zunächst normal gelaufen. Die Gruppe war zehn Minuten weg und da war klar, dass die Chance gering war, die Etappe zu gewinnen. Wir haben dann entschieden, für eine fragliche Perspektive nicht zu leiden. Aber die Etappe war gut genug, um meine Beine und die meiner Konkurrenten zu testen. Ich habe es geschafft, meine Konkurrenten explodieren zu lassen. Jonas war sehr stark, es war eine gute 2. Etappe. Für mich ist das eine Bestätigung, dass ich gut in Form bin.“

Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step / Gesamtzweiter und Weißes Trikot / Team):
“Die ersten beiden Tage verliefen für unser Team ziemlich gut. Ich freue mich, dass ich einige Fortschritte gemacht habe und bis zum Ende kämpfen und zu Tadej und Jonas zurückkehren konnte. Ich war etwas weit weg, als sie angriffen, aber ich hatte nach einem wirklich harten Tag noch genug Kraft, um den Rückstand aufzuholen. Die Art und Weise, wie ich auf ihren Angriff reagiert habe, gibt mir viel Selbstvertrauen. Ein Trikot zu tragen und beim größten Rennen der Saison auf dem Podium zu stehen, ist eine Ehre und ich will das so gut wie möglich genießen.“

Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike / Gesamtdritter):
“Als Tadej antrat, bin ich mitgegangen. Ich bin froh, dass ich das schaffte, dass ich so weit bin. Ich habe es ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ich schon so weit bin Umso glücklicher bin ich, dass es geklappt hat. Mein Ziel für die ersten Tage war, gut anzukommen und keine Zeit zu verlieren. Und das hat heute super geklappt.“

Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe):
“Ich wäre ihnen gerne gefolgt, aber ich hatte nicht die Beine dazu. Ich nehme es, wie es ist.“

Richard Carapaz (EF Education – Easy Post / Etappenzehnter /RSN):
“Als Pogacar attackierte, konnte ich nicht folgen. Aber danach haben wir den Rückstand aufgeholt. Ich bin zufrieden, dass ich wieder in der Verfassung bin, in der ich sein möchte. Das letzte Jahr war für mich extrem blöd und jetzt bin ich wieder da, wo ich sein will und das gibt mir die größte Befriedigung.“

Rolf Aldag (Sportdirektor Red Bull – Bora – hansgrohe / ARD):
“Roglic war nicht am Rad, als Pogacar attackierte. Da muss man gleich mit dabei sein, Vingegaard war dabei, wir nicht. Wenn das unser schlechter Tag bei der Tour war, dann können wir ganz gut damit leben. Ob wir auf dem falschen Fuß erwischt worden sind, kann ich so nicht sagen – oder ob wir nicht einfach einen schlechten Tag hatten. Ich glaube, die 21 Sekunden werden in Nizza nicht den Unterschied machen, aber wir sollten es natürlich versuchen, stabil zu halten.“

Ralph Denk (Team-Manager Red Bull – Bora – hansgrohe /ARD):
“Es hab heute eigentlich zwei Rennen, eines um den Tagessieg und eines um das Gelbe Trikot und da ging es schon richtig zur Sache, speziell am letzten Anstieg. Roglic war nicht da, wo er sein sollte, wir haben bei der ersten Überquerung schon keine gute Position gehabt, das hat Kraft gekostet. Und beim zweiten Mal war er auch nicht auf Augenhöhe mit Pogacar und Vingegaard. Da müssen wir mal drüber reden, was die Ursache war. Wir müssen das jetzt mit ihm besprechen.“

Thor Hushovd (Team-Manager Uno-X Mobility / RSN):
“Wir sind ein bisschen enttäuscht, dass wir mit Abrahamsen nicht die Etappe gewonnen haben, aber Vauquelin war einfach der Stärkste in der Gruppe. Aber es ist toll, wie Abrahamsen hier fährt und ich denke, er kann das der Bergtrikot eine Weile hier verteidigen.“

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