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10.07.2024 | (rsn) – Nach einem Soloritt über 40 Kilometer hat Clara Emond (EF Education – Cannondale) auf der 4. Etappe des 35. Giro d'Italia Women (2.WWT) ihren ersten Sieg bei den Profis gefeiert. Die 27-jährige Kanadierin, die erstmals an der Italien-Rundfahrt der Frauen teilnimmt, landete nach schweren 134 Kilometern von Imola nach Urbino einen Überraschungscoup und gewann als dritte Fahrerin ihres Landes einen Giro-Tagesabschnitt.
Mit 17 Sekunden Rückstand wurde die Italienerin Soraya Paladin (Canyon – SRAM) Zweite vor der Dänin Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ – Suez / +0:20) und ihrer Schweizer Teamkollegin Elise Chabbey (Canyon – SRAM / +0:26.
“Auf den ersten Etappen lief es nicht so bei uns. Heute war unser Ziel, super aggressiv zu fahren und zurückzuschlagen. Nach vielen Attacken stand die Gruppe. Am Berg wusste ich, dass ich es mit einem kleinen Vorsprung würde durchziehen können“, sagte die strahlende Siegerin im Ziel-Interview.
Emond hatte 80 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit der Brasilianerin Ana Vitoria Magalhaes (Bepink – Bongioanni) den Anschluss an die dreiköpfige Spitzengruppe geschafft und 40 Kilometer später ihren Soloritt gestartet. “Zwischendurch fürchtete ich, dass sie mich noch schnappen würden, erst am letzten Anstieg dachte ich, dass ich es schaffen könnte Das ist schon sehr speziell, meinen ersten Profisieg überhaupt beim Giro eingefahren zu haben. Und es fühlt sich gut an, dass ich zeigen konnte, was ich draufhabe“, fügte Emond an.
Prologsiegerin Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek) behauptete mit einem starken Finale ein weiteres Mal ihr Rosa Trikot und führt die Gesamtwertung unverändert mit 13 Sekunden Vorsprung auf Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) an. Uttrup Ludwig, die zwischenzeitlich virtuelle Gesamtführende war, machte sechs Positionen gut und ist nun Dritte (+0:38) vor Juliette Labous (dsm-firmenich – PostNL / +0:49).
“Ich habe mich heute sehr gut gefühlt. Wir wussten, dass Kopecky heute die größte Gegnerin sein würde und wir wollten nicht, dass sie Zeit gutmacht und ich konnte sie im Sprint schlagen. Alles in allem war es ein guter Tag“, sagte Longo Borghini, die Tagessiebte vor der Belgierin wurde.
Antonia Niedermayer (Canyon – SRAM / +1:06) fiel als beste deutsche Fahrerin vom vierten auf den sechsten Platz des Klassements zurück, bleibt aber Führende der Nachwuchswertung. Kopeckky behauptete die Spitzenposition in der Punktewertung, Emond sicherte sich alle drei Bergpreise des Tages und übernahm so die Führung in der Bergwertung.
A final for the history books: @N_FisherBlack breaks through the ramps of Toano to claim victory ????
— Giro d'Italia Women (@girowomen) July 9, 2024
Un finale per i libri di storia: Niamh Fisher-Black spiana le rampe di Toano per vince la tappa ????
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Bei hochsommerlichen Bedingungen und Temperaturen um die 30 Grad nahmen am späten Vormittag 151 Fahrerinnen im Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari das Rennen in Angriff. Nach zahlreichen Attacken dauerte es rund 20 Kilometer, ehe sich auf flachem Terrain Carmela Cipriani (Bepink – Bongioanni), Silvia Zanardi (Human Powered Health) und Alice Palazzi (Top Girls Fassa Bortolo) aus dem Feld lösen konnten.
Zu dem italienischen Trio schlossen rund 80 Kilometer vor dem Ziel noch Emond und Magalhaes auf. Das so entstandene Quintett baute seinen Vorsprung bis zu Beginn der bergigen Zone auf mehr als fünf Minuten aus. Im langen Anstieg nach San Marino zur ersten der drei Bergwertungen des Tages fielen zunächst die drei Italienerinnen aus der Spitzengruppe zurück, ehe Emond 40 Kilometer vor dem Ziel auch Magalhaes abschüttelte.
Fast zeitgleich attackierte Elena Cecchini (SD Worx – Protime) aus dem Feld heraus und initiierte eine 16-köpfige Gruppe, zu der auch Chabbey, Paladin und Uttrup Ludwig zählten. Magalhaes konnte auch hier das Tempo nicht mitgehen und fiel ins Feld zurück, das mit einer weiteren Minute Rückstand folgte.
Das Streckenprofil der 4. Etappe des Giro d’Italia Women | Foto: Veranstalter
Emond sicherte sich die beiden ersten Bergpreise des Tages, hinter ihr griff Chabbey 24 Kilometer vor dem Ziel am Monte Osteriaccia an und erhielt Begleitung von Erica Magnaldi (UAE Team ADQ). Am Fuß des knapp 13 Kilometer langen, allerdings im Schnitt nur drei Prozent steilen letzten Anstiegs des Tages war das Duo bis auf rund 1:30 Minuten an die Ausreißerin herangekommen. Das Feld mit dem Rosa Trikot hatte dagegen noch rund drei Minuten Rückstand, womit Uttrup Ludwig die virtuelle Führung in der Gesamtwertung übernommen hatte.
Die Spitzenreiterin behauptete souverän ihren Vorsprung gegenüber den beiden Verfolgerinnen, die fünf Kilometer vor dem Ziel vom Rest ihrer ehemaligen Gruppe wieder eingefangen wurde. Uttrup Ludwig setzte sofort den Konter, konnte sich aber nicht absetzen. Aufgrund der Tempoverschärfung verringerten die sechs Verfolgerinnen ihren Rückstand nochmals deutlich, konnten Emond aber nicht mehr stellen.
Zu Beginn des 400 Meter langen Kopfsteinpflasteranstiegs griff Paladin ihre Konkurrentinnen an und sicherte sich 17 Sekunden hinter der Sensationssiegerin den zweiten Platz vor Uttrup Ludwig und Chabbey. Kurz darauf attackierte auch Longo Borghini aus der Gruppe der Favoritinnen heraus und lieferte sich in der Altstadt von Urbino einen mit harten Bandagen ausgetragenen Zweikampf mit Kopecky, den sie schließlich knapp vor der zeitgleichen Belgierin für sich entschied.
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