--> -->
13.07.2024 | (rsn) – Auf einer der schwersten Bergetappen in der Geschichte des Frauenradsports fuhr auf dem Blockhaus Neve Bradbury (Canyon – Sram) als Erste über den Zielstrich. Auf dem 7. Teilstück des Giro d’Italia Women (2.WWT) war sie nach 120 Kilometern und mehr als 3800 Höhenmetern 44 Sekunden schneller als Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) und Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek), die ihre Rosa Trikot knapp verteidigte. Pauliena Rooijakkers (Fenix – Deceuninck) wurde vor Antonia Niedermaier (Canyon – Sram) Vierte.
Ein Teilstück wie jenes über den Passo Lanciano und hinauf zum Blockhaus gab es im Frauenradsport bislang nur selten – und das merkten auch die besten Klettererinnen. “Ich bin komplett gar. Ich musste Vollgas fahren und war tief im Roten Bereich. Ich glaube so sehr verausgabt habe ich mich noch nie“, erzählte Bradbury im Ziel-Interview. Schon in der ersten Hälfte des Schlussanstieges hatte sie ihre Attacke gesetzt.
“Zuerst habe ich nur an den Etappensieg gedacht, aber irgendwann wollte ich auch aufs Podium“, so die Siegerin der Zwift Academy 2021, die in der Tat auf den dritten Gesamtrang vorgestoßen ist, doch das war ihr zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht bewusst. “Ich weiß nicht, wo ich liegen, aber morgen werde ich nochmal alles geben“, versicherte sie.
Der Kampf um den Gesamtsieg spielte sich meist zwischen 30 und 70 Sekunden hinter der 22-Jährigen ab. Longo Borghini versuchte mehrmals ihre Widersacherin Kopecky abzuschütteln. Die aber ließ keine Schwäche erkennen und probierte ihrerseits der Italienerin im Schlusssprint einige Sekunden mitzugeben. Das klappte allerdings nicht, sie musste sich mit den Bonussekunden im Ziel zufriedengeben.
Niedermaier wurde Opfer einer der Attacken der Frau im Rosa Trikot. Bis 6,5 Kilometer vor dem Ziel hielt sie in der Vierergruppe hinter ihrer Teamkollegin stand, dann musste sie passen und fiel zu zwei Verfolgerinnen zurück. Die 21-Jährige kam 2:02 Minuten nach Bradbury über den Zielstrich und rutschte im Klassement vom fünften auf den sechsten Rang ab.
Im Klassement verteidigte Longo Borghini vor dem Schlusstag eine Sekunde Vorsprung auf Kopecky. Bradbury liegt als Dritte 1:12 Minuten hinten. Justine Ghekiere (AG Insurance – Soudal) übernahm das Bergtrikot, Kopecky baute ihren Vorsprung in der Punktewertung aus. Niedermaier verlor das Weiße Trikot an ihre Teamkollegin.
Die Anfangsphase des Rennens verlief ruhig, für das größte Aufsehen sorgte Claire Steels (Movistar), die nach 24 Kilometern derer 15 als Solistin absolvierte. Nur vier Kilometer später riss die Britin erneut aus. Romy Kasper (Human Powered Health) machte sich auf die Verfolgung, erreichte die Spitzenreiterin aber nicht. Mit noch 62 zu fahrenden Kilometern wurde auch deren Versuch vereitelt. Am Passo Lanciano (1.Kat.) wurde das Peloton auf 25 Fahrerinnen reduziert, während die Führende im Bergklassement, Clara Emond (EF Education – Cannondale) das Rennen aufgab.
Die dadurch virtuell Bergbeste, Ghekiere, sicherte sich 47 Kilometer vor dem Ziel die Punkte am Lanciano. In der Abfahrt wuchs die Gruppe etwas an, sodass rund 35 Fahrerinnen den Blockhaus (1.Kat.) auf den letzten 16,5 Kilometern gemeinsam in Angriff nahmen. Bergauf fielen allerdings viele Athletinnen schnell wieder raus, darunter auch Bordie Chapman, die für Lidl-Trek knapp einen Kilometer Tempo gemacht hatte. Von ihr übernahm ihre Teamkollegin Gaia Realini.
Die zerpflückte die Gruppe schnell komplett. Auf die letzten 14 Kilometer gingen nur noch sie, ihre Kapitänin Longo Borghini, Niedermaier, Bradbury, Kopecky, Rooijakkers und Mavi Garcia (Liv – AlUla – Jayco). Bradbury griff 10,5 Kilometer vor dem Ziel an. Rooijakkers sprang zu ihr ran, Longo Borghini, Niedermaier und Kopecky brauchten 500 Meter, um die Lücke zu schließen.
Mit 9,4 zu fahrenden Kilometern wagte Bradbury einen zweiten Angriff. Dieses Mal konnte niemand folgen. Die Deutsche fiel 1,6 Kilometer später zurück, als die Frau in Rosa das Tempo etwas erhöhte, kämpfte sich aber 300 Meter danach wieder heran. Ihre Teamkollegin lag zu diesem Zeitpunkt 35 Sekunden vorn.
Anschließend stieg der Vorsprung schnell auf 55 Sekunden an. Das verleitete Longo Borghini 6,5 Kilometer vor dem Ziel zu einer Attacke. Kopecky zog mit, Rooijakkers kletterte ebenfalls zurück, übernahm sich dabei aber und fiel wieder ab. An der Kuppe des Passo Lanciano bog man dieses Mal rechts ab, um die letzten 5 Kilometer zum Blockhaus hinaufzufahren.
Weitere 500 Meter später kam Rooijakkers an Kopecky und Longo Borghini heran und machte nun Tempo, nur um bei einer Attacke Longo Borginis am 3,5-Kilometer-Banner wieder passen zu müssen. Dieses Mal dauert es 1,4 Kilometer, bis die Niederländerin erneut Anschluss an die beiden vor ihr fahrenden Athletinnen fand.
Bradbury gewann die Etappe unangefochten. 300 Meter vor dem Ziel trat Kopecky erstmals an. Ihre italienische Kontrahentin konnte ihr Hinterrad halten, kam allerdings nicht mehr vorbei und wurde Dritte. Niedermaier wurde noch von Juliette Labous (dsm-firmenich – PostNL) und Niamh Fisher-Black (SD Worx – Protime) aufgefahren, erreichte aber das Ziel als Fünfte.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Mit einem fehlerfreien Auftritt hat Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek) am letzten Tag des 35. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihr bereits im Prolog erobertes Rosa Trikot verteidigt und als er
12.07.2024Lippert holt sich in Chieti ihren ersten Giro-Etappensieg(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 35. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg eingefahren Die 26-jährige Friedrichshafenerin setzte sich über 159 Kilometer vo
11.07.2024Weltmeisterliches Timing: Kopecky gewinnt 5. Giro-Etappe(rsn) – Dank einer perfekten Vorbereitung ihrer Anfahrerin Barbara Guarischi hat Lotte Kopecky (SD Worx - Protime) souverän die 5. Etappe des 35. Giro d´Italia Women (2.WWT) für sich entschieden
10.07.2024Emond stürmt mit 40-km-Solo zu ihrem ersten Profisieg(rsn) – Nach einem Soloritt über 40 Kilometer hat Clara Emond (EF Education – Cannondale) auf der 4. Etappe des 35. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Sieg bei den Profis gefeiert. Die 27-
09.07.2024Fisher-Black gewinnt 3. Etappe des Giro d´Italia Women(rsn) – Die 3. Etappe des Giro d´Italia Women endete mit einem Doppelsieg für das niederländische Team SD Worx – Protime. Die Neuseeländerin Niamh Fisher-Black entschied den 113 Kilometer lang
08.07.2024Consonni von Kopeckys Hinterrad zum dritten Giro-Etappensieg(rsn) – Chiara Consonni (UAE Team ADQ) hat beim 35. Giro d´Italia Women (2.WWT) die erste Chance für die Sprinterinnen genutzt. Die 25-jährige Italienerin holte sich die 1. Etappe nach 110 Kilome
07.07.2024Longo Borghini schnappt sich im Zeitfahren das Rosa Trikot(rsn) – Der Auftakt der 35. Ausgabe des Giro d´Italia der Frauen geht an Elisa Longo Borghini (Lidl – Trek). Die 32-jährige Italienerin gewann das Zeitfahren über 15,7 Kilometer in Brescia mit
06.07.2024Vorschau auf den 35. Giro d´Italia der Frauen(rsn) – Wen am Sonntag in Brescia der 35. Giro d´Italia der Frauen beginnt, bricht eine neue Ära an. Erstmals wird die einst wichtigste Rundfahrt im Frauen-Radsport von RCS veranstaltet, dem groß
10.04.2024Kopecky fährt den Giro, Tour-Teilnahme weiter offen(rsn) – Lotte Kopecky wird in dieser Saison zum vierten Mal in ihrer Karriere den Giro d’Italia Women (7. bis 14. Juli) in Angriff nehmen. Das bestätigte Danny Stam, Sportdirektor ihres Teams SD
13.12.2023RCS präsentiert beim Debüt einen schweren Giro Women(rsn) – Der Giro d´Italia der Frauen wird im kommenden Sommer erstmals vom Veranstalter des Männer-Giro, RCS Sport, ausgerichtet und hat entsprechend auch zum ersten Mal frühzeitig seine Strecke
(rsn) - Ob Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) aufs Cross-Rad steigen wird, ist offiziell noch unklar. Doch der Niederländer sitzt sowieso nicht still. Nach seinem Rennen gegen den Rallye-P
30.10.2024Vier Neue für Bahrain Victorious, derer acht für Alpecin(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
30.10.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c
30.10.2024Vollering und die Ziege im tiefen Loch(rsn) – Sportlich gesehen ist es für GOAT-Wortspiele in Verbindung mit Demi Vollering (SD Worx – Protime) wohl etwas zu früh, doch die Weltranglistenzweite gab sich trotzdem schon mal Mühe ihre
30.10.2024Ziel Titelverteidigung: Niewiadoma freut sich über “vielseitige Strecke“(rsn) – Titelverteidigerin Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) hat bei der Präsentation der Strecke für die Tour de France Femmes avec Zwift 2025 im Pariser Palais des Congrès am Dienstag zwar
30.10.2024Sprinter dürfen beim Tour-Auftakt vier Tage von Gelb träumen(rsn) – Während die großen Favoriten auf den Gesamtsieg für die Tour de France 2025 bei der Streckenpräsentation im Palais des Congrès in Paris am Dienstag fehlten, waren die Top-Sprinter der A
30.10.2024Visbeek zur Tour 2025: “Schade, dass eine Kopfsteinpflaster-Etappe fehlt“(rsn) – Dass die Tour de France 2025 in Lille beginnt und damit in unmittelbarer Nähe der berüchtigten Kopfsteinpflaster-Sektoren von Paris-Roubaix, ließ Fans des Klassiker-Terrains auf die Einbe
30.10.2024Niermann zur Tour-Strecke 2025: “Wirklich etwas für Jonas“(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) glänzte bei der Präsentation der Strecke für die Tour de France 2025 am Dienstag im Palais des Congrès in Paris genauso mit Abwesenheit wie Tade
30.10.2024Evenepoel hofft früh auf Gelb und sieht “besonders schöne Strecke“(rsn) – Nach Platz drei bei seinem Debüt in diesem Jahr ist die Frankreich-Rundfahrt für Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) auch 2025 wieder die Grand Tour, die er anvisiert. Doch ob der Belg
30.10.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
29.10.2024Vasseur: Guter Parcours für Aranburu, Buchmann und Teuns(rsn) - Nachdem er in diesem Jahr von Red Bull – Bora – hansgrohe nicht für die Tour de France berücksichtigt worden war, wird Emanuel Buchmann aller Voraussicht nach 2025 zur Frankreich-Rundfah
29.10.2024Aldag: Tour switcht zum ersten Ruhetag “von schwierig zu hart“(rsn) – Das deutsche WorldTeam Red Bull – Bora – hansgrohe wird erst nach der am 12. November stattfindenden Präsentation des Giro d´Italia 2025 die Entscheidungsfindung darüber angehen, mit