Ineos mindestens das dritte betroffene Team

Coronavirus grassiert im Peloton: Auch Pidcock muss aufgeben

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Coronavirus grassiert im Peloton: Auch Pidcock muss aufgeben"
Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) | Foto: Cor Vos

13.07.2024  |  (rsn) – Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) wird am Samstag nicht mehr zur 14. Etappe der Tour de France antreten. Wie sein Team mitteilte, ist der Mountainbike-Olympiasieger an Corona erkrankt und zeigt auch Symptome. "Nach dem Rat unseres Mediziner-Teams wird er nach Hause zurückkehren, um sich zu erholen", erklärten die Ineos Grenadiers. Pidcocks nächstes großes Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris.

"Er ist natürlich enttäuscht, es ist ja nicht irgendein Radrennen. Er war schon Etappenzweiter und hatte noch große Hoffnungen auf einen Etappensieg und darauf, eine Schlüsselfigur dieser Tour zu sein. Heute jetzt heimzufahren ist wirklich schade für ihn. Man muss Mitgefühl mit ihm haben", kommentierte der Sportliche Leiter Zak Dempster den Ausstieg des 24-Jährigen in Pau vor Etappenbeginn.

Das Coronavirus grassiert dieser Tage wieder im Peloton. Am Freitag hatte bereits Juan Ayuso (UAE Team Emirates) die Tour aufgegeben. Auch der Spanier soll sich mit Covid-19 infiziert haben. Zuvor war Michael Morkov (Astana Qazaqstan) zur 12. Etappe wegen zweier positiver Corona-Tests nicht mehr angetreten. Der Däne war symptomfrei.

Nach dem Ausstieg seines Anfahrers hatte sich Mark Cavendish bereits kritisch zur Situation im Fahrerfeld geäußert. "Ich denke unser Team hat eine verantwortungsvolle Entscheidung getroffen. Das schützt ihn (Morkov) und es schützt alle anderen Fahrer und alle die, die Tour verfolgen. Ich weiß, dass einige Fahrer mit Covid momentan durchs Feld fahren und das kann uns alle beeinträchtigen. Aber da können wir nichts gegen tun, oder?", sagte der Brite am Start der 12. Etappe zu Eurosport.

Einige Teams sind in der zweiten Tour-Woche schon früh dazu übergegangen, sich vor und nach dem Rennen mit Schutzmasken durchs Paddock zu bewegen, darunter auch Soudal – Quick-Step mit Kapitän Remco Evenepoel.

Auch Red Bull – Bora – hansgrohes Performance Director Rolf Aldag äußerte sich zu dem Thema am Freitag bereits gegenüber radsport-news.com: "Man sieht einige Masken seit circa zwei Tagen. Es wäre schade, wenn eine größere Covid-Welle das Rennen beeinflussen würde. Bei uns ist bisher alles gut", so der 55-Jährige.

"Wenn man sieht, wie viele Leute durchs Paddock laufen, ist es nicht wie damals"

Dempster nahm die aktuelle Situation mit etwas Sarkasmus, als er gefragt wurde, ob Erinnerungen an die Corona-Tour 2020 oder auch an 2021 wieder wach würden. "Wenn man es daran misst, wie viele Leute hier durchs Paddock laufen, ist es nicht wie damals", lachte er schelmisch.

"Ich denke das Tragen der Masken ist einfach eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme. Die Sache ist , wenn man heute Covid hat, dann ist es ein bisschen wie einer Erkältung oder so: Man nimmt sich einen Tag frei, bleibt von der Schule daheim oder so. Aber das hier ist eben die Tour de France und da ist es etwas anderes. Wir beobachten die Jungs genau, schützen sie so gut wir können, aber manchmal kann man einfach nichts machen. Wenn einer es bekommt und deshalb nicht mehr weiterfahren kann, ist das einfach die Realität."

Der Mann im Gelben Trikot übrigens, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), hatte vor dem Grand Départ in Florenz erklärt, er sei kurz vor der Tour ebenfalls an Corona erkrankt gewesen. Das könnte darauf hindeuten, dass der Slowene aktuell noch Immunität genießt. Sein Sportlicher Leiter Andrej Hauptmann jedenfalls erklärte RSN in Pau mit Blick auf die Infektion von Ayuso: "Alle anderen Fahrer bei uns sind okay."

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