Kein Etappensieg und nicht in den Top 15 der Tour

Nachdem der Podiumstraum platzte, ging Bora ganz leer aus

Von Peter Maurer

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Jai Hindley (Red Bull - Bora - hansgrohe) konnte die Tour für Red Bull - Bora - hansgrohe nicht mehr retten. | Foto: Cor Vos

21.07.2024  |  (rsn) – Die letzte Bergetappe der Tour de France 2024 unterstrich noch einmal die Dominanz der drei großen Teams UAE Emirates, Visma – Lease a Bike und Soudal – Quick-Step. Mit vielen Fahrern waren sie bis spät in den letzten Anstieg noch an der Spitze der Gruppe der Favoriten vertreten und so ist es kein Wunder, dass am Ende die Kapitäne Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) das Gesamtklassement vor dem abschließenden Zeitfahren anführen und in Nizza wohl auch auf dem Podium stehen werden.

Eigentlich hätte noch ein viertes Team in den Kampf um die vordersten Positionen im Rennen mitsprechen wollen: Red Bull - Bora – hansgrohe. Doch der deutschen Mannschaft kamen nach Stürzen Kapitän Primoz Roglic und dessen Edelhelfer sowie Stellvertreter Aleksandr Vlasov abhanden. Für ein Team, das völlig auf das Klassement ausgerichtet ist, ein Horrorszenario.

Denn durch das explizite Ziel, mit Roglic um das Gelbe Trikot zu kämpfen, wurde die gesamte Kaderzusammenstellung und auch die Vorbereitung und Ausrichtung aller Fahrer dieser Aufgabe untergeordnet. Ein Sprinter wie Jordi Meeus, im Vorjahr immerhin Sieger auf den Champs-Élysées, blieb zu Hause. Mit dem Wechsel des Slowenen Roglic vom Visma-Team nach Raubling öffnete sich für Manager Ralph Denk die Tür, um im Konzert der ganz Großen mitzuspielen.

So versammelte man für den Juli das bestmögliche Team um seinen Neuzugang, der bis zu seinem Sturz auf der 12. Etappe auf dem vierten Platz lag. Schon zuvor hatte das Pech zugeschlagen, mit dem Aus von Vlasov, den es auf der Schotter-Etappe rund um Troyes mit einem Sturz erwischt hatte. Nach der ersten Hälfte der Tour war aber Denks Spiel um den Toursieg final beendet - ohne wirklich einmal All-In gehen zu können, waren ihm die Chips ausgegangen.

Hindley möchte Tour so schnell wie möglich abschließen

Die Umstellung auf Etappensiege funktionierte nicht mehr, weil dem Team auch jene Tage ausgingen, wo man es mit mehr als einem Fahrer hätte versuchen können. Denn durch das bergige Tourprogramm am Ende gab es für den Plan B "Tagessieg" nur mehr den Australier Jai Hindley, im Vorjahr noch Träger des Maillot Jaune und Etappengewinner in Laruns.

Der Giro-Gesamtsieger von 2022 und damit Boras bislang noch einziger Grand-Tour-Gewinner, blieb aber farblos, ein achter Rang in Barcelonnette war sein bestes Resultat. Daneben gelang Red Bull – Bora – hansgrohe nach dem Aus von Roglic nur noch ein weiteres Top-Ten-Ergebnis: Der 10. Platz von Danny van Poppel im Massensprint von Nimes.

"Ich bin extrem leer, um ehrlich zu sein. Ich bin nicht so gut gefahren, wie ich gehofft hätte. Ich habe mehr oder weniger das ganze Rennen über gelitten", erzählte der 28-jährige Hindley, der am Ende mit fast einer Stunde Rückstand noch in den Top 20 der Gesamtwertung auf Rang 18 liegt.

Als zweitbester Helfer für die Berge wäre das achtbar gewesen, beispielsweise vor dem zweitbesten Visma-Helfer Wilco Kelderman oder dem zweitbesten Soudal-Helfer Ilan van Wilder. Doch als bestes Ergebnis einer Mannschaft, die für den Kampf ums Podium angereist war, zählt Rang 18 am Ende natürlich nicht.

Deshalb trifft auch die Reaktion des Australiers sehr gut den Grundton dessen, wie die Raublinger Mannschaft die Tour 2024 einordnen könnte: ein Rennen zum Abhaken. "Ich möchte diese Tour jetzt so schnell wie möglich abschließen und freue mich auf eine Pause", so Hindley.

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