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16.08.2024 | (rsn) – Mit einem zwölf Kilometer langen Einzelzeitfahren in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon beginnt am 17. August die 79. Vuelta a Espana. Nach 21 Etappen, die über insgesamt 3265 Kilometer führen, endet die letzte Grand Tour des Jahres am 8. September in der spanischen Metropole Madrid, wo ebenfalls ein Einzelzeitfahren ansteht, das doppelt so lang ist wie das zur Eröffnung.
Dazwischen werden die 176 Starter aus 22 Teams überwiegend auf hügeligem bis bergigem Terrain gefordert sein. Offiziell weist das Streckenprofil nur eine Flachetappe aus, allerdings werden sich den Sprintern auf den als hügelig klassifizierten fünf Etappen einige weitere Chancen bieten.
Ganz in ihrem Element werden aber die Kletterer sein, schließlich stehen im Plan nicht weniger als neun Bergankünfte, sechs davon sind in der zweiten Hälfte der Rundfahrt angesiedelt.
Detaillierte Informationen zu jeder einzelnen Etappe gibt es per Klick auf die Überschriften.
In Lissabon ist pure Kraft gefragt
Erst fünf Mal startete die Vuelta a Espana im Ausland, zuletzt 2022 im niederländischen Utrecht. In diesem Jahr beginnt die Spanien-Rundfahrt in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Die Strecke des Einzelzeitfahrens ist lediglich zwölf Kilometer lang und führt größtenteils über Straßen entlang des Flusses Tajo. Gestartet wird vor der Mosteiro dos Jerónimos am Strand Praia da Torre. Da die Strecke fast komplett entlang der Küste verläuft, könnte der Wind eine Rolle spielen. Ansonsten bietet der Kurs kaum Kurven und keinerlei topografische Schwierigkeiten.
Ein Finale für die Sprinter – allerdings mit Tücken
Das Teilstück mit seinen 194 Kilometern ist das zweitlängste Teilstück der gesamten diesjährigen Vuelta a Espana. Zwar ist die Etappe als “hügelig“ eingestuft, dennoch dürften heute die Sprinter zum Zug kommen. Die zweite und letzte Bergwertung am Alto da Batalha (4. Kategorie) steht 20 Kilometer vor dem Ziel an. Danach folgen noch einige Gegensteigungen, ehe es in eine Abfahrt und die letzten Kilometer flach ins Ziel geht.
Ausreißercoup oder Sprint eines dezimierten Feldes?
Auf der letzten Etappe des dreitägigen Vuelta-Starts in Portugal geht es in die Serra da Estrela, der höchsten Gebirgsregion auf dem portugiesischen Festland. Allerdings befinden sich nur zwei kategorisierte Anstiege im Tagesprofil, so dass sich Ausreißer diese Etappe sicherlich dick markiert haben werden. Da die Anstiege allerdings keine größeren Hürden darstellen und die letzten 40 Kilometer zum Ziel größtenteils flach verlaufen, könnte es auch zu einer Sprintentscheidung kommen.
In Spanien wartet gleich die erste Bergankunft
Die Vuelta a Espana erreicht spanischem Boden, wo gleich die erste Bergankunft wartet. In der Nähe zur portugiesischen Grenze führt das Teilstück durch die Extremadura, einer Region in Westspanien mit vielen Bergen und Naturschutzgebieten – und mit extremer Hitze. Der Schussanstieg zum Pico de Villuercas ist mit 14,6 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 6,2 Prozent angegeben. Insbesondere die zweite Hälfte des Anstiegs weist regelmäßig zweistellige Steigungsprozente auf – teilweise verläuft die Strecke zudem über schmale Betonstraßen mit 15 bis 16 Prozent Steigung. Für die Klassementfahrer wird das Etappenfinale sicherlich ein erster schwerer Test.
Rückkehr nach Sevilla freut die Sprinter
Sevilla als größte Stadt der Region Andalusien war zuletzt 2010 im Streckenplan der Vuelta a Espana zu finden. Nach dem Kletterfinale vom Vortag dürften auf dieser Etappe die Sprinter zum Zuge kommen. Eine Bergwertung haben die Organisatoren nicht eingebaut, trotzdem sind einige Wellen unterwegs zu bewältigen. Für Ausreißer dürfte die Etappe allerdings wenig verlockend sein. Entsprechend problemlos sollten die Sprintermannschaften das Geschehen kontrollieren können – zumal es unter Umständen die vorerst letzte Chance für die Sprinter bei dieser Vuelta ist.
Hügeliges Terrain für Puncheure
Tief im Süden Spaniens beginnt ein weiterer hügeliger Tag bei der Vuelta a Espana. Das Terrain durch Andalusien ist anspruchsvoll und sollte vor allem einer Spitzengruppe gute Chancen auf den Tagessieg bieten. Zwar müssen vier kategorisierte Anstiege bewältigt werden, allerdings ist die zweite Rennhälfte nicht anspruchsvoll genug, um einen Schlagabtausch der Klassementfahrer zu entfachen. Am Ende steht die zweite Bergankunft der Rundfahrt am Puerto de Las Abejas an – allerdings nur als Berg der 3. Kategorie eingestuft. Der Schlussanstieg weist eine Durchschnittssteigung von lediglich 3,9 Prozent auf.
Kniffliges Finale in Cordoba über den “Alto del 14%“
Das Vuelta-Feld bleibt in Andalusien und dürfte einen weiteren extrem heißen Tag zu überstehen haben. Die Etappe beinhaltet zunächst kaum Hürden, auch wenn das Terrain – typisch Vuelta – nie ganz flach ist. Nach 141 Kilometern wird erstmals der Zielstrich in Cordoba erreicht. Auf der rund 40 Kilometer langen Schlussrunde wartet dann der Alto del (2. Kategorie), der die meisten Sprinter aus der Entscheidung um den Tagessieg eliminieren dürfte. Nach der Bergwertung geht es nicht direkt in die Abfahrt, sondern es folgt eine Gegensteigung. Das Terrain begünstigt hier also Attacken, die letzten zwölf Kilometer zum Ziel sind jedoch völlig flach.
Steile Rampe mit Chancen für Klassementfahrer
Die diesjährige Vuelta a Espana bleibt bergig. Auf der 8. Etappe steht bereits die dritte Bergankunft an. Und obwohl diese nur kurz und als Anstieg der 3. Kategorie ausgewiesen ist, könnte der Tag durchaus zu Zeitabständen zwischen den Klassementfahrern führen. Die Etappe führt durch die bergige Provinz Jaén, allerdings warten auf den ersten 100 Kilometer keinerlei Schwierigkeiten für das Feld – außer der für diese Region typischen Hitze. Der offizielle Schlussanstieg beginnt erst 4,8 Kilometer vor dem Ziel, weist dafür allerdings eine durchschnittliche Steigung von 7,1 Prozent auf. Ein Terrain, auf dem durchaus der eine oder andere Klassementfahrer attackieren und Zeit herausfahren könnte.
Klettertortur durch die Sierra Nevada
Vor dem ersten Ruhetag haben die Organisatoren eine brutale Bergetappe durch die Sierra Nevada in den Streckenplan eingebaut – drei Anstiege der 1. Kategorie müssen überwunden werden. Die erste Rennhälfte nach Start in Motril aber dient dem Einrollen. Nach 80 Kilometern kommt das Fahrerfeld das erste Mal in Granada vorbei – doch statt zum Zielstrich führt die Route über eine bergige Schleife durch die Sierra Nevada. Der Alto de Hazallanas (1. Kategorie) wird im Finale zweimal überquert. Der Gipfel liegt in 1655 Metern Höhe. Im Anschluss verbleiben allerdings noch fast 50 Kilometer ins Ziel, 30 Kilometer davon bergab.
Nach dem Ruhetag geht es in Galicien direkt weiter mit einer Bergetappe über vier kategorisierte Anstiege. Nicht einmal ein Einrollen nach Start in Ponteareas ist den Fahrern gestattet – es geht gleich über 15 Kilometer hinauf zum Alto de Fonfria (2. Kategorie). Die Klassementfahrer könnten einer Fluchtgruppe das Terrain überlassen. Fahrer mit guten Kletter- und Abfahrtsfähigkeiten sind im Vorteil und könnten schon den Alto de Mougás nach 140 Kilometern zur Attacke nutzen. Vom Gipfel verbleiben rund 20 Kilometer bis zum Ziel, die Hälfte davon führt bergab.
In der Gemeinde Padron in Galicien bekommen Schaulustige an diesem Tag Start und Finale der Etappe zu sehen. Vier kategorisierte Anstiege stehen im Tagesprogramm. Bei Kilometer 67,8 erreicht das Feld erstmals den Zielstrich in Padron am Technologie Campus – es folgen zwei Schlussrunden, die jeweils über den Puerto Aguasanta (2. Kategorie) führen. Kurz vor dem Ziel geht es zusätzlich über den Puerto Cruxeiras (3. Kategorie) – ein knackiger Anstieg von 2,9 Kilometer und einer durchschnittlichen Steigung von 8,9 Prozent. Vom Gipfel sind es nur acht Kilometer bis ins Ziel, 5,5 davon bergab.
Alles konzentriert sich auf den Schlussanstieg
Es ist die kürzeste Etappe der diesjährigen Vuelta a Espana und eigentlich besteht dieses Teilstück nur aus dem Schlussanstieg zur Estación de Montana de Manzaneda (1. Kategorie). Denn die Anfahrt auf den ersten 117 Kilometern nach Start in Ourense ist zwar wellig, kommt aber ohne nennenswerte Steigung aus. Der Schlussanstieg hinauf zur Skistation ist 15,4 Kilometer lang, dafür mit 4,7 Prozent Durchschnittssteigung wohl nicht selektiv genug für einen Schlagabtausch der Klassementfahrer. Die steilste Passage wartet allerdings kurz vor dem Ziel mit rund acht Prozent – hier bietet sich dann doch die Chance für späte Attacken.
Brutale Prüfung am letzten Berg
Die Organisatoren haben in Galicien eine weitere harte Kletterprüfung vorgesehen. Und erneut steht am Ende eine Bergankunft an, diesmal geht es zum Puerto de Ancaras hinauf – offiziell 7,5 Kilometer lang und brutale 9,3 Prozent steil. Vor allem die letzten fünf Kilometer sind fast konstant bei zwölf Prozent Steigung zu bewältigen. Es ist ein Schlagabtausch der Favoriten zu erwarten. Bereits der Weg zur Bergankunft ist mit drei Anstiegen gespickt – den Alto Campo de Arbre (3. Kategorie), den Alto O Portel (2. Kategorie) und den Puerto de Lumeras (2. Kategorie).
Lang, heiß und einmal mehr sehr bergig
Es ist die längste Etappe dieser Spanien-Rundfahrt. An Höhenmetern haben die Organisatoren auf diesem Teilstück ebenfalls nicht gespart. Erneut steht im Finale ein Anstieg der 1. Kategorie an. Der Puerto de Leitariegos ist mit 4,5 Prozent Durchschnittssteigung nicht besonders herausfordernd, dafür aber mit 22,8 Kilometern zermürbend lang. Bei der typischen spanischen Hitze kann das durchaus einen Effekt haben. Allerdings folgt vom Gipfel noch eine 16 Kilometer lange Abfahrt, die fast zum Zielstrich nach Villablino führt.
Wer triumphiert am "asturischen Koloss“?
Vor dem zweiten Ruhetag haben die Organisatoren durch Asturien eine weitere brutale Bergetappe eingebaut. Im Finale geht es hoch ins Wintersportgebiet Pajares, das Ziel liegt in 1843 Metern Höhe am Cuitu Negru, dem ersten Anstieg der HC-Kategorie bei dieser Rundfahrt. Zuvor muss bereits zweimal der Alto de la Colladiella (1. Kategorie) erklommen werden. Der Schlussanstieg Cuitu Negru ist 18,9 Kilometer lang und mit durchschnittlich 7,4 Prozent Steigung extrem steil. Für Vuelta-Chef Fernando Escartin ein “asturischer Koloss“. Hier könnte ein großer Kampf unter den Favoriten auf den Gesamtsieg entbrennen.
Ein Klassiker der Spanien-Rundfahrt
Nach dem zweiten Ruhetag steht ein Klassiker an: die Ankunft an den Lagos de Covadonga. Bereits zum 23. Mal endet vor großartiger Kulisse an den berühmten Bergseen eine Vuelta-Etappe. Es dürfte ein weiterer wichtiger Tag dieser Vuelta werden. Die ersten sieben Kilometer im Anstieg sind bei fast sieben Prozent zu bewältigen, anschließend wechseln sich Gefälle und Rampen mit bis zu 20 Prozent Steigung ab. Auch die Anfahrt zum Schlussanstieg ist mühsam: Es warten unterwegs bereits die Bergwertungen am Mirador del Fito (1. Kategorie) und am Collada Llamena (1. Kategorie).
Eine letzte Chance für die Sprinter
Eine bemerkenswert kurze und topografisch wenig anspruchsvolle Etappe erwartet die Fahrer an diesem Tag. Lediglich zwei Anstiege der 2. Kategorie stehen zur Rennmitte an: der Alto de La Estranguada und der Alto del Caracol. Vom Gipfel des letzten Anstieges verbleiben noch rund 70 Kilometer ins Ziel, die, untypisch für die Vuelta, kaum noch eine Welle beinhalten. Entweder halten die letzten verbliebenden Sprinter mit ihren Teams das Rennen auf dieser Etappe zusammen – oder eine Fluchtgruppe setzt sich ab und macht den Tagessieg unter sich aus.
Hügeliger Ritt durch das Baskenland
Die Spanien-Rundfahrt erreicht das Baskenland. Das bedeutet welliges Terrain und ein klassikerähnliches Rennen, an dessen Ende ein Ausreißer triumphieren könnte. Zwei Bergwertungen sind auf einer Schleife in das Tagesprofil eingebaut, der Alto de Rivas de Tesero (2. Kategorie) und der Puerto Herrera (1. Kategorie). Für mögliche Attacken der Klassementfahrer dürfte der letzte Anstieg vermeintlich zu weit entfernt vom Ziel sein – es verbleiben immerhin noch 45 Kilometer bis zum Etappenende.
Der Endspurt der diesjährigen Spanien-Rundfahrt wird mit einer weiteren Bergankunft eingeleitet. Und im Prinzip konzentriert sich die gesamte Etappe durch die Region La Rioja auf den Schlussanstieg zum Alto de Moncalvillo (1. Kategorie). Denn der einzig andere Anstieg auf dieser Etappe, der Puerto de Pradilla (3. Kategoeie) zur Rennmitte, ist keine wirkliche Hürde. Der Schlussanstieg ist 8,3 Kilometer lang und durchschnittlich 9,2 Prozent steil. Insbesondere die letzten fünf Kilometer sind fast durchgehend bei zehn Prozent Steigung zu bewältigen – und in der Spitze bis zu 16 Prozent.
Favoriten gefordert: Finaler Kletterakt mit sieben Anstiegen
Der letzte Schlagabtausch im Hochgebirge steht an. Und die Organisatoren haben nicht Schwierigkeiten gespart: Gleich sieben kategorisierte Anstiege befinden sich im Tagesprofil, drei davon der 1. Kategorie. Bei permanentem Auf und Ab geht es unter anderem hinauf zum Portillo de Lunada (1. Kategorie) und dem Puerto de Los Tornos (1. Kategorie). Zum Schluss wartet die Bergankunft Picón Blanco (1. Kategorie): 7,9 Kilometer lang und im Schnitt 9,1 Prozent steil – ein klassischer, durchgehend steiler Vuelta-Berg, an dessen Ende große Abstände zu erwarten sind.
Zeitfahrprüfung im Kampf um Rot statt Ehrenrunde
Eine Ehrenrunde mit Sprintankunft durch Madrid? Die Organisatoren haben diesmal einen anderen Plan. Stattdessen geht es noch einmal um jede Sekunde, denn die Spanien-Rundfahrt 2024 endet mit einem Einzelzeitfahren. Es geht es über 24,2 Kilometer durch Madrid. Gestartet wird an der Konzernzentrale des Telekommunikationskonzerns Telefonica, das Ziel liegt an der Gran Via, eine der bedeutendsten Einkaufsstraßen Madrids. Mit nur sieben scharfen Kurven, einigen Kreisverkehren und kaum Höhenmetern sollte der Kurs dabei den Zeitfahrspezialisten entgegenkommen.
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