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18.08.2024 | (rsn) – Fast genau ein Jahr nach seinem Sieg zum Abschluss der Spanien-Rundfahrt 2023 hat Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) die 2. Etappe der 79. Vuelta a Espana für sich entschieden. Das 194 Kilometer lange Teilstück mit Start in Cascais endete nach 5:12:55 Stunden mit knapp einer Stunde “Verspätung“ in Ourem. Dort sprintete Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) auf den zweiten Platz, wodurch der Belgier die Gesamtführung von Auftaktsieger Brandon McNulty (UAE Team Emirates) übernahm. Tagesdritter wurde der Neuseeländer Corbin Strong (Israel – Premier Tech) vor dem Spanier Pau Miquel (Kern Pharma) und dem Belgier Lennert van Eetvelt (Lotto – Dstny),
“Es war ein schweres Jahr für mich. Ich hatte bis heute noch nicht gewonnen. Aber ich kam hier supermotiviert her, um das zu ändern. Ich muss meinem Team für eine starke Vorstellung danken“, berichtete der 25-jährige Groves im Ziel-Interview nach seinem insgesamt fünften Tageserfolg bei der Vuelta. Wenig zu dieser Vorstellung beitragen konnten Maurice Ballerstedt und Edward Planckaert: “Meine beiden Leadout-Fahrer hatten im Finale Probleme mit dem Rad. Ich denke, sie sind in ein Schlagloch gefahren“, erzählte der Sieger.
So orientierte sich Groves an van Aert, dem nach dem sturzbedingten Ausscheiden von Dylan van Baarle nur noch Edoardo Affini für die Sprints zur Seite steht. “Normalerweise wäre Wout wohl an meinem Hinterrad gewesen, aber heute musste ich es umdrehen“, analysierte der Alpecin-Profi, der problemlos vom Hinterrad des Belgiers zum Tagessieg spurtete.
Der war im Ziel nicht zu 100 Prozent glücklich, zumal er sich schon im Zeitfahren der 1. Etappe mit Rang drei hatte begnügen müssen. “Ich wollte die Etappe natürlich gewinnen und mein Team hat einen guten Job gemacht, um den Sprint zu forcieren. Es ist dann etwas unglücklich, um Zweiter zu werden. Auf der anderen Seite wusste ich, dass ein Platz unter den besten Drei für mich das Rote Trikot bedeutet. So ist es letztendlich ein guter Tag“, urteilte van Aert.
Trotz seiner Probleme wurde Ballerstedt auf Rang 20 bester Deutscher. Sein einziger Landsmann in der 89-köpfigen Spitzengruppe war Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe), der im Klassement auf Position zehn kletterte. Sein Kapitän Primoz Roglic machte zwei Positionen gut und ist nun Sechster.
Dank der sechs Bonussekunden für Platz zwei liegt van Aert im Klassement nun drei Sekunden vor McNulty. Das Punkteklassement führt Groves an. Das Bergtrikot eroberte Stefan Küng (Groupama – FDJ). Der Schweizer trug das Wertungstrikot als Tagesvierter des Auftakts, bei dem es keine Bergpunkte zu erobern gab. Küng sicherte sich durch zwei Zähler an der zweiten Wertung einen weiteren Tag im Trikot.
Bester Nachwuchsfahrer bleibt der Gesamtdritte Mathias Vacek (Lidl – Trek), der an der letzten Bergwertung von einem Zuschauer zu Fall gebracht wurde. “Es ist schön, Radrennen von Nahem zu erleben, aber einige Menschen stehen zu weit auf der Straße. Das ist für uns nicht gut. Ich habe einen Fan berührt und bin gestürzt. Es ist nicht Schlimmes, aber es ist ärgerlich, dass einige Leute nicht aufpassen“, so der Tscheche, der mit Mühe wieder ins Peloton kam, gegenüber Eurosport. Der Crash des 22-Jährigen war an jenem Anstieg nicht der einzige Zwischenfall mit übereifrigen Zuschauern.
Gleich nach dem Start setzten sich Luis Angel Maté (Euskaltel – Euskadi) und Ibon Ruiz (Kern Pharma) aus dem Feld ab. Maté gewann nach neun Kilometern den Bergpunkt am Alto do Lagoa Azul (4.Kat.), bevor sich die beiden Spanier auf welligem Terrain auf rund drei Minuten von den Verfolgern absetzte.
Visma – Lease a Bike und Alpecin – Deceuninck regulierten im Peloton das Tempo, doch die Niederländer versäumten es, die Lücke vor dem Zwischensprint 53 Kilometer vor dem Ziel komplett zuzufahren. So gewann Maté vor Ruiz, 30 Sekunden später war Groves schneller als van Aert, der so die virtuelle Führung verpasste.
Das Streckenprofil der 2. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter
Drei Kilometer später war es um das Duo geschehen, die folgenden 20 Kilometer kam es zu keinen Attacken. Erst 30 Kilometer vor dem Ziel wagte Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) einen Angriff. Marc Soler (UAE Team Emirates) ging mit, Küng, Kevin Geniets (beide Groupama – FDJ) und ein weiterer Fahrer kamen heran, doch das Quintett wurde kurz danach wieder eingeholt.
Direkt anschließend stand der Alto da Batalha (4.Kat.) auf dem Programm. Durch einen vermutlich von Zuschauern verursachten Sturz fiel der Gesamtzweite Vacek zurück. Wenig später sicherte sich Küng die beiden Bergpunkte. Mit noch 15 zu fahrenden Kilometern kam der Tschechische Zeitfahrmeister wieder ins Feld zurück.
Das fuhr anschließend geschlossen in Richtung Ziel. Zwei Kilometer vor dem Ende stürzten einige Fahrer, unter anderem Max Poole (dsm-firmenich – PostNL), Jhonatan Narvaez und Joshua Tarling (Ineos Grenadiers). Affini zog den Sprint für van Aert an, der als Erster antrat, aber prompt von Groves übersprintet wurde.
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