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15.09.2024 | (rsn) – Nach 73 Kilometern, die auf dem flachen EM-Kurs von Heusden-Zolder nach Hasselt komplett ohne Ausreißer auskamen, sprintete Messane Bräutigam am letzten Tag der Europameisterschaften in der belgischen Provinz Limburg zu Silber. Schnellere Beine auf der Ziellinie hatte nur Puck Langenbarg aus den Niederlanden. Dritte wurde die Tschechin Stepanke Dubcova.
Langenbarg war sich ihres Sieges sehr sicher, jubelte schon direkt nach der Ziellinie und umarmte mit Freudentränen im Gesicht jeden, den sie kannte. Doch als eine der Umarmten ihr mitteilte, dass es ein auszuwertendes Fotofinish gebe, war von der guten Laune plötzlich nichts mehr zu sehen. Doch das hielt nicht lange. Denn kurz darauf wurde das offizielle Ergebnis verkündet, dass die 18-Jährige weiter auf dem Goldrang sah. Im deutschen Lager war derweil klar, dass es für Bräutigam nicht weiter nach vorne gehen würde.
„Wir hatten das Ziel, das Rennen an der Spitze mitzubestimmen und haben das Beste daraus gemacht. Wir waren der beste Sprintzug, ich hatte eine Top-Position. Ein großes Lob und Danke an meine Teamkolleginnen. Sie haben im gesamten Rennen super gearbeitet,“ sagte Bräutigam nach der Siegerehrung gegenüber radsport-news.com und erzählte, dass die Mannschaft auf sie abgestimmt wurde. „Wir haben bei der Niederösterreich-Rundfahrt den Sprintzug geübt. Es ist schon besonders, was wir uns in diesem Jahr aufgebaut haben. Darauf können wir stolz sein. Die Silbermedaille krönt unsere Teamleistung.“
Es waren auch die deutschen Juniorinnen, die gemeinsam mit den Niederländerinnen und den Französinnen dafür sorgten, dass das Feld zusammenblieb. Bräutigam, Magdalena Leis, Caoilinn Littbarsky-Gray, Joelle Messemer, Judith Rothmann und Julia Servay sorgten für ein dauerhaft hohes Tempo, das keine Attacken zuließ.
Erst 40 Kilometer vor dem Ziel versuchte sich eine Italienerin mit einem Angriff, der aber schnell wieder pariert wurde. Doch diese Offensivbemühung sorgte nur dafür, dass das Tempo im Feld noch höher wurde, was einige der Juniorinnen zu spüren bekamen und das Peloton deutlich ausdünnte. Italien blieb während des gesamten Rennens der einzige Aktivposten, um einen Massensprint zu verhindern, scheiterte damit aber mehrmals.
Knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gab es einen ersten schweren Sturz, in den mehrere junge Frauen verwickelt waren, unter anderem auch Magdalena Leis, die danach vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurde. In der Folge schlief das Tempo kurzzeitig ein, bis sich alles wieder sortiert hatte. Bis zum finalen Massensprint war wieder Zug drin. 100 Meter vor dem Ziel krachte es aber erneut. Dieses Mal wurde das halbe Feld aufgehalten, auch Joelle Messemer und Julia Servay, die das Ziel später aber noch erreichten. Vorne ging da allerdings längst die Post ab. Und einmal mehr war Oranje siegreich. Im 13. Rennen dieser Titelkämpfe war es bereits die sechste Goldmedaille für die Niederlande.
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