RSNplusRSN-Rangliste, Platz 49: Julian Borresch

Für einen Profivertrag kam der Durchbruch wohl zu spät

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Für einen Profivertrag kam der Durchbruch wohl zu spät"
Julian Borresch (Rembe Sauerland) | Foto: Cor Vos

04.12.2024  |  (rsn) – In seinem letzten U23-Jahr hat Julian Borresch (Rembe Sauerland) sowohl bei nationalen als auch bei internationalen Rennen eine gute Schippe draufgelegt und sich erstmals in der Jahresrangliste platziert. Seine Highlights waren dabei der fünfte Gesamtrang bei der Tour de Taiwan (2.1), der Sieg beim Bundesliga-Rennen in Sebnitz, die Bronze-Medaille bei der U23-DM sowie die Teilnahme an der Straßen-WM der U23.

“Meine Saisonbilanz sieht dieses Jahr sehr positiv aus. Das war auf jeden Fall ergebnis- und auch leistungstechnisch das beste Jahr bisher. Ich konnte viele gute Ergebnisse einfahren und hatte über das Jahr kaum Leistungseinbrüche“, berichtete Borresch gegenüber radsport-news.com.

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Kleine Enttäuschungen waren vor allem Krankheiten geschuldet. So konnte er im Rahmen der Mallorca Challenge nur eines der ursprünglich geplanten vier Rennen absolvieren und auch bei Eschborn – Frankfurt U23 musste er aus gesundheitlichen Gründen passen.

Julian Borresch (Rembe Sauerland) bei der U23-DM im Zeitfahren. | Foto: Cor Vos

Ansonsten hätte es für den 22-Jährigen aber nicht viel besser laufen können. Das erste große Highlight war im März die Tour de Taiwan, bei der er auf schweren Etappen zwei Mal in die Top Ten fahren und sich am Ende Rang fünf im GC sichern konnte. “Dort habe ich mich selbst überrascht, denn ich konnte bei einer 2.1-Rundfahrt jeden Tag am Berg mit den besten Fahrern mithalten“, blickte Borresch zurück.

Zu allen U23-Highlights dank guter Resultate

Danach musste der Sauerland-Kapitän zwar länger auf ein Ergebnis warten, konnte sich aber bei der Türkei-Rundfahrt (2.1) und Rund um Köln (1.1) gegen WorldTour-Konkurrenz als Ausreißer in Szene setzen. “Diese guten Ergebnisse haben mir dann ermöglicht, an allen großen Highlights mit der U23-Nationalmannschaft teilzunehmen“, so Borresch, der von Bundestrainer Ralf Grabsch für die Tour de l `Avenir, die EM und die WM nominiert wurde.

Bei der wichtigsten U23-Rundfahrt im Kalender war er auf einer Etappe als Ausreißer aktiv, am Vorschlusstag verpasste er als Zwölfter nur knapp die Top Ten. Bei den internationalen Meisterschaften stand er schließlich ganz in Diensten von Behrens, der dort Silber und Gold holte. Eigenen Ambitionen konnte Borresch schließlich im Saisonende wieder im Teamtrikot nachjagen – und das mit einigem Erfolg. Erst wurde er mit Rembe Sauerland Deutscher Meister im Mannschaftszeitfahren und nur eine Woche später gewann er das Bundesliga-Rennen in Sebnitz. Auch der vierte Platz bei der Erzgebirgsrundfahrt konnte sich genau so sehen lassen wie Rang zehn beim Zeitfahrwettbewerb Chrono des Nations (1.1). “Mit dem Saisonabschluss bin ich sehr zufrieden“, so Borresch.

Bei der EM und der WM war Borresch als Helfer im Einsatz. | Foto: Cor Vos

Auch mit dem Verlauf seiner vier Jahre in der U23 zeigte sich Borresch einverstanden, obwohl es letzten Endes nicht mit einem Profivertrag klappte. “Im ersten Jahr war ich noch sehr viel damit beschäftigt, mich an das Elitefeld zu gewöhnen. Ab dem zweiten Jahr ging dann die Lernkurve steil nach oben und ich konnte erste gute Ergebnisse verbuchen. Jetzt im vierten Jahr kam dann ergebnistechnisch der Durchbruch. Es wäre gut gewesen, wenn der Durchbruch etwas früher gekommen wäre. Denn die großen Teams schauen auf immer jüngere Fahrer“, bedauerte Borresch.

Für welches Team er 2025 fahren wird, wollte der Allrounder noch nicht verraten. “Ich bleibe aber der KT-Szene erhalten“, sagte er. Die Zielsetzung für die kommende Saison ist klar. "Ich möchte noch mal bessere Ergebnisse in internationalen Rennen erzielen, um mich vielleicht doch noch für einen Profivertrag empfehlen zu können“, schloss er.

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