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16.12.2024 | (rsn) – Es war kein Sieg, der Marco Haller (Red Bull Bora – hansgrohe) in seiner Heimat noch bekannter machte, sondern eine herausragende Leistung an einem ganz besonderen Tag in der französischen Hauptstadt Paris. Der Österreicher setzte sich nämlich im Olympischen Straßenrennen früh vor das Feld und hielt in der entscheidenden Phase lange bei den Favoriten mit. Bis zur Einfahrt auf die Zielgerade war sogar noch eine Medaille möglich.
Die verpasste Haller dann aber im Schlusssprint und wurde schließlich Sechster. “Bis zum Schluss habe ich mit Bronze geliebäugelt“, erklärte der Kärntner nun im Gespräch RSN und hob in seiner Saisonbilanz auch diesen 3. August noch einmal hervor: “Ich bin froh, dass ich gezeigt habe, dass ich in so einem Rennen mit den Besten der Welt mitfahren konnte.“
___STEADY_PAYWALL___Haller ist seit Jahren ein Dauerbrenner im österreichischen Radsport. Insgesamt neunmal stand er schon am Start der Tour de France, 2022 gewann er die BEMER Cyclassics in Hamburg. Doch meist opfert er sich für seine Kapitäne auf und verzichtet damit bewusst auf eigene Chancen.
Auch in der Saison 2024 war Marco Haller (Red Bull – Bora – hansgrohe, li.) meist als Helfer unterwegs – so wie hier bei der Tour de France in Diensten von Primoz Roglic (Mitte) | Foto: Cor Vos
So war es auch in diesem Jahr. Nach dem Auftakt bei den spanischen Eintagesrennen in Murcia und Almeria wartete das Openingsweekend in Belgien: Auf Rang 33 beim Omloop Het Nieuwsblad war Haller bester Fahrer seines Teams. Danach stand Paris-Nizza an, wo Kapitän Aleksandr Vlasov Fünfter wurde.
“Eigentlich war das Frühjahr ganz in Ordnung, ich bin auch sehr gut gefahren, etwa bei Paris-Nizza, aber irgendwie konnte ich die gute Form nicht in Ergebnisse ummünzen“, sagte Haller, der nach Mailand-Sanremo die belgischen Klassiker fuhr, wobei Rang 26 bei der E3 Saxo Classic sein bestes Ergebnis war. Freuen konnte er sich in Belgien über Podiumsplatzierungen seiner Teamkollegen Danny van Poppel (Dritter bei Brügge-De Panne) und Jordi Meeus (Dritter bei Gent-Wevelgem).
Bei Paris-Roubaix war Haller in einer der ersten Fluchtgruppen dabei, erreichte schließlich das Ziel im Velodrome von Roubaix aber nicht. In der Vorbereitung auf die Tour de France absolvierte er im Mai nur die beiden deutschen Eintagesrennen Eschborn-Frankfurt (21.) und Rund um Köln (11.), wo er der jeweils beste Fahrer von Bora – hansgrohe war.
In Paris kämpfte Haller um eine Olympiamedaille. Letztlich reichte es zu einem starken sechsen Platz im Straßenrennen. | Foto: Cor Vos
Beim Critérium du Dauphiné gehörte Haller zur Helferriege von Primoz Roglic, der bei der Tour-Generalprobe auftrumpfen konnte. “Es war richtig genial, mit Primoz das zu gewinnen“, erinnerte sich Haller, der nach einem ordentlichen Job dann auch das Tourticket erhielt.
Es sollte allerdings nicht die einzige Info sein, die er von seiner Mannschaft bekam. “Im gleichen Atemzug wurde mir gesagt, dass es für mich beim Team nicht weitergehen wird. Das war irgendwie verwirrend“, so Haller, der sich bei der Tour dennoch für Roglic ins Zeug legte. “Es lief super, bis halt nach seinem Sturz unsere Teamtaktik wie ein Kartenhaus zusammengefallen ist“, sagte Haller, der sich nach der Tour voll auf die Olympischen Spiele fokussierte und dort starker Sechster wurde.
“Danach waren die Batterien aber auch schon ziemlich leer und nicht mehr viel für mich möglich. Ich versuchte noch das Beste rauszuholen und meine Teamkollegen zu unterstützen“, blickte Haller auf die zweite Saisonhälfte zurück, wo er noch die Deutschland Tour und die Renewi Tour sowie einige Eintagesrennen bestritt.
“Insgesamt gehen für mich drei tolle Jahre zu Ende, aber ich freue mich natürlich auch schon auf die neuen Herausforderungen und bin froh, bei diesem Team gelandet zu sein“, resümierte Haller zum Abschluss und spielte dabei auch schon auf seinen Teamwechsel an: Beim Schweizer Zweitdivisionär Tudor Pro Cycling hat er einen Zweijahresvertrag unterschrieben.
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