Weltmeister auch in Loenhout eine Klasse für sich

Van Aert kann van der Poel nur eine halbe Runde lang ärgern

Von Kevin Kempf

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Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) hat den Azencross in Loenhout gewonnen. | Foto: Cor Vos

27.12.2024  |  (rsn) – Auch Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) konnte Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) nicht in Verlegenheit bringen. Der Niederländer feierte bei seinem vierten Saisoneinsatz den vierten Sieg. Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) leistete beim Exact Cross in Loenhout dem Top-Favoriten bis kurz nach der Rennhälfte Widerstand, musste dann van der Poel ziehen lassen. Schließlich verlor der Belgier das Sprintduell um Platz zwei gegen seinen Landsmann Thibau Nys (Baloise – Trek Lions). Vierter wurde van Aert vor Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck).

“Es war ein schwieriges Rennen und nicht einfach, einen Unterschied zu machen. Es ist eine Strecke, auf der es schwierig ist, wirklich viel schneller zu fahren als die anderen, weil man dann schnell Fehler macht. Aber ich denke, es ist eine schöne Runde. Außerdem habe ich erstmals an den Händen gefroren. Es war sicherlich der härteste Cross bisher, insbesondere nach dem schweren Rennen gestern (in Gavere, d. Red.)“, sagte van der Poel, der sich erneut als mit Abstand stärkster Fahrer erwies und seinen Konkurrenten keine Chance ließ.

 

Zumindest das Startduell der beiden Cross-Giganten entschied van Aert für sich. Der Belgier bog bei seinem Saisondebüt vor van der Poel und Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) ins Gelände ein. Zum Ende der Auftaktrunde ging der Weltmeister erstmals in die Führung und riss sofort eine Lücke. Van Aert, Sweeck und Vandeputte blieben aber lange auf Tuchfühlung. Vor allem Sweeck machte es spannend. Er setzte sich von seinen Begleitern ab und wies eingangs der dritten von sieben Runden nur sechs Sekunden Rückstand gegenüber van der Poel auf.

Zunächst schien der Abstand noch etwas anzuwachsen, dann aber kam Sweeck schnell näher, bis er letztendlich das Hinterrad des Niederländers erreichte. Grund war ein Sattelbruch bei van der Poel, der den Spitzenreiter zu einem Radwechsel zwang.

Runde vier nahm das Duo 14 Sekunden vor van Aert, Vandeputte und Nys in Angriff. Schnell setzte van der Poel nun einen weiteren Nadelstich und wieder konnte Sweeck nur zusehen, wie sein Kontrahent von dannen flog. Bei der nächsten Zieldurchfahrt betrug der Abstand sieben Sekunden. Dahinter hatte Vandeputte den Anschluss an van Aert und Nys verloren.

Diesmal gab es kein Zurück mehr für Sweeck, dem seine beiden Verfolger immer näher kamen. “Ich dachte eigentlich nie, dass ich gegen ihn (van der Poel) gewinnen kann. Ich war schon froh, dass ich so nah dran war“, gab der 31-Jährige im Ziel-Interview zu. Mitte der sechsten Runde hatten die beiden Belgier ihren Landsmann erreicht. Danach nahmen sie die Beine hoch, so dass van der Poel bei der letzten Zieldurchfahrt 32 Sekunden in Front lag.

Während van der Poel seinem fünften Sieg in Loenhout ungefährdet entgegenfuhr, entbrannte hinter ihm der Kampf um den zweiten Rang, bei dem van Aert kurz vor dem Ziel in einer Kurve wegrutsche. Er prallte gegen eine Bande, konnte aber weiterfahren - vom Podium aber musste er sich verabschieden. Schließlich entschied Nys den Sprint gegen Sweeck deutlich für sich.

Hannes Degenkolb (Heizomat – Herrmann) war auf Rang 30 der beste von sechs Deutschen. Drei Plätze hinter ihm überquerte sein Teamkollege Lukas Herrmann den Zielstrich.

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