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31.01.2025 | (rsn) - Ein Österreicher als Mitfavorit beim Cyclocross, das klingt fast so als würde ein Belgier zu den heißesten Kandidaten beim Abfahrtsrennen in Kitzbühel zählen. Doch mit Valentin Hofer kann sich die Alpenrepublik Hoffnungen auf die erste Männer-Medaille bei Cyclocross-Weltmeisterschaften machen, zählt der Oberösterreicher in Liévin bei den Junioren doch zum Kreis der Podiumskandidaten.
Schon bei den Europameisterschaften im vergangenen November gewann Hofer Silber, es war die erste österreichische in dieser Disziplin. Zuletzt war er Dritter beim Weltcup in Benidorm, auch ein Novum für die kleine Cross-Nation. Hofer gilt als großes Talent und zählt auf der Straße, auf dem Mountainbike und im Cyclocross zu den absolut Besten seines Landes. Bei den Österreichischen Meisterschaften erzielte er sogar schnellere Rundenzeiten als die Elite.
___STEADY_PAYWALL___“Alles, was jetzt kommt, ist eigentlich Bonus. Ich habe mit der EM-Medaille und dem Podium schon mehr erreicht, als ich mir erwartet habe diese Saison“, sagte der 17-Jährige gegenüber RSN mit Blick auf die WM. Vor dem Highlight der Cross-Saison ist er selbstbewusst, zumal Hofer das Juniorenrennen aus der ersten Startreihe am Sonntag in Angriff nehmen wird.
“Vom Höhenprofil her liegt der Kurs mir gut, einzig den tiefen Gatsch (Schlamm, d. Red.) mag ich nicht so“, meinte er zur Strecke im Norden Frankreichs und ging ins Detail: “Wenn die Trittfrequenz niedrig ist, dann geht das auf meinen Rücken. Ich brauche eigentlich schwere Elemente im Kurs, wo ich meine Technik besser ausspielen kann.“
Valentin Hofer ist vielseitig talentiert, neben dem Cross- zählen auch das Straßenrad und das Mountainbike zu seinen bevorzugten Arbeitsgeräten. | Foto: Reinhard Eisenbauer/Cycling Austria
Hofer zählt zu jenen Fahrern, bei denen der Auftritt geradezu spielerisch wirkt. Ob auf der Straße, auf dem Mountainbike oder auf dem Crossrad, der der Innviertler ragt dank seiner technischen Fähigkeiten heraus. “Zuletzt in Hoogerheide waren die Bedingungen sehr ähnlich und da lief es auch ganz gut“, erzählte Hofer.
Über seinen Vater Thomas Mühlbacher kam er zum Radsport. Dieser war über zehn Jahre selbst Straßenprofi, fuhr von 1999 bis 2001 für das Team Gerolsteiner und wurde einmal Zweiter auf einer Etappe der Tour de Suisse. Er ist auch in der Cross-Saison ein ständiger Begleiter seines Sohnes, der 2023 beim European Youth Olympic Festival in Maribor im Mountainbike Cross Country die Bronzemedaille errang.
Das Duo ist mit dem Wohnmobil unterwegs, Vater Thomas kümmert sich um die Räder, während Sohn Valentin sich auf die Rennen fokussiert. “Natürlich sind die Rennen in Belgien und den Niederlanden immer absolute Highlights von den Fans und der Begeisterung dafür“, erzählte Hofer, dessen Sport in Österreich nicht sonderlich populär ist. “Aber gut, das wäre auch so, als würde man in Belgien erwarten, dass ein Skirennen ganz groß abgefeiert werden würde“, grinste er.
Bei der letztjährigen Cross-WM in Tabor belegte Hofer im Juniorenrennen Rang 24. Diesmal soll es in die Top Ten gehen. | Foto: Jan Brychta/Cycling Austria
Das Feld der Junioren ist in dieser Saison sehr ausgeglichen, daher ist auch die Gruppe der Medaillenkandidaten groß. Einen Kandidaten auf den WM-Titel hat Hofer dennoch ausgemacht: “Der Franzose Soren Bruyere Joumard wird der größte Favorit sein. Die WM ist in seinem Land und er wird vor Motivation strotzen, zudem geht er mit der Nummer 1 am Rücken ins Rennen. Er hat schon zwei Weltcuprennen gewonnen und war sehr konstant. Für mich ist er das schärfste Eisen.“
Seine eigenen Ambitionen schraubte er nicht so hoch. Hofer will in den Top Ten landen, womit natürlich ein Medaillengewinn nicht ausgeschlossen wäre. “Die besten Zehn der Welt können alle eine Medaille holen und es ist ausgeglichen. Es gab keinen Fahrer der wirklich dominierte. Ich weiß, dass ich zu den besten Zehn gehöre“, sagte Hofer, der wenige Tage nach den Weltmeisterschaft seinen 18. Geburtstag feiern wird und sich mit einem Topergebnis wohl das schönste Geschenk selbst machen könnte.
“Es wird am Sonntag aber auch Glück benötigen, denn die Defektgefahr ist schon groß, wenn die Steine unter dem Schlamm rauskommen. Und es braucht auch gute Beine“, blickte Hofer voraus. Gute Beine sind dem jungen Athleten auch zu wünschen, damit es für das kleine Cyclocross-Land Österreich zu einem starken Ergebnis reicht.
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