Die Strecke der 104. Volta a Catalunya

Drei Bergankünfte und ein verkürztes Finale am Montjuic

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Drei Bergankünfte und ein verkürztes Finale am Montjuic"
Die Ãœbersichtskarte der Katalonien-Rundfahrt 2025. | Foto: Volta Catalunya

20.03.2025  |  (rsn) – Die 104. Volta Ciclista a Catalunya (2.UWT) wird vom 24. bis 30. März 2025 über sieben Etappen und insgesamt 1188 Kilometer führen. Das einwöchige WorldTour-Etappenrennen im Nordosten Spaniens ist traditionell schwer und stellt dem Peloton gleich mehrere harte Bergetappen in den Weg. Trotzdem dürfen sich auch die Sprinter auf zwei Chancen freuen – nur ein Zeitfahren fehlt im Programm. Zuletzt hatte es einen Kampf gegen die Uhr vor vier Jahren gegeben.

Entschieden wird die Katalonien-Rundfahrt meist erst am Schlusstag in Barcelona auf einem Rundkurs über den Olympiaberg Montjuic. Das dürfte auch diesmal wieder der Fall sein, obwohl die Schlussetappe auf 88 Kilometer verkürzt und an jenem Sonntag vorgezogen werden musste, um auf dem Montjuic einer Kollision mit einem Fußballspiel des FC Barcelona zu entgehen. 'Barca' nämlich trägt seine Heimspiele derzeit im alten Olympiastadion aus, da das Camp Nou umgebaut wird.

Trotzdem geht es auch diesmal am Schlusstag sechs Mal über den Montjuic, wobei die Angaben sich unterscheiden: Die Beschriftung des offiziellen Streckenprofils spricht vom Castell de Montjuic, gibt aber nur 105 Meter über dem Meer an – letzteres ist die Höhe des Olympiastadions, das Castell liegt auf 164 Metern. Der Anstieg ganz hinauf ist am Ende sehr steil und damit deutlich schwerer, als jener nur zum Stadion. Das Ziel der Rundfahrt liegt in jedem Fall nach einer rasanten Abfahrt in der Stadt.

Bevor es nach Barcelona geht, stehen jedoch bereits sechs Teilstücke auf dem Programm. Los geht es am Montag, dem 24. März, mit einer hügeligen Etappe rund um den Küstenort Sant Feliu de Guíxols, die ständig auf und ab führt und mit einem kurzen Kicker zum Ziel endet. Auf 178,6 Kilometern sind hier insgesamt 2.765 Höhenmeter zu überwinden – nicht wirklich etwas für Sprinter also. Michael Matthews, Primoz Roglic und Nick Schultz gewannen hier die Ankünfte in den vergangenen drei Jahren.

Die endschnellen Männer kommen wohl auf Etappe 2 zum Zug. Beginnend in Banyoles bei Girona geht es auch da an die Küste und ganz nah an die französische Grenze heran, bevor die Etappe dann wieder westlich ins Hinterland abbiegt und nach 177,3 Kilometern sowie 1.790 Höhenmetern in Figueres endet. Auch da steigt die Zielgerade an, aber weniger drastisch als am Vortag. Etwa zur Rennmitte stellen sich mit dem Coll Puig del Pení (3. Kat.) und dem Coll de Sant Pere de Rodes (1. Kat.) zwei Berge in den Weg, die aber nicht alle Sprinter aussortieren dürften.

Königsetappe mit über 5.000 Höhenmetern nach La Molina

Die 3. Etappe bringt das Peloton ins Hochgebirge. Sie beginnt in Viladecans am Stadtrand von Barcelona und führt dann schnurstracks gen Norden in die Pyrenäen. Über den Coll d'Estenales (2. Kat.) und den Coll de la Batallola (3. Kat.) wird das Gebirge erreicht und mit dem 1.920 Meter hohen Coll de la Creueta (Kat. Especial) kratzen die Fahrer rund 30 Kilometer vor Etappenende bereits an der 2.000er-Marke. Von dort geht es noch einmal bergab ins Tal und dann hinauf zum Schlussanstieg in den Skiort La Molina. Mit 218,6 Kilometern ist es das längste Teilstück der Woche und mit 5.093 Höhenmetern auch die Königsetappe der Rundfahrt.

Etappe 4 findet nicht in den Pyrenäen, aber im durchaus ebenfalls bergigen Hinterland Barcelonas statt. Sie stellt eine 188,7 Kilometer lange Schleife dar und beinhaltet zwar nur zwei Bergpreise – darunter die Bergankunft in Montserrat – führt aber doch ständig längere Anstiege hinauf. Ganze sieben unkategorisierte Mittelgebirgsgipfel sind neben dem Kategorie-2-Berg Turo del Puig sowie der Kategorie-1-Bergankunft zu zählen. So kommen insgesamt 3.089 Höhenmeter zusammen.

Das fünfte Teilstück ist die größte Chance für die Sprinter. Auf 172 Kilometern von Paüls nach Amposta ganz im Süden von Katalonien sind nur 1.320 Höhenmeter zu überwinden, und die auch nahezu komplett in der ersten Rennhälfte. Die letzten 60 Kilometer verlaufen nahezu topfeben auf Meereshöhe und daher sollte eine Sprintankunft vorprogrammiert sein – wenn denn genügend Sprinter am Start stehen, um mit ihren Teams Ausreißergruppen zurückzuholen.

Vorentscheidung bei Kopie der Vorjahres-Etappe in Queralt

Zurück in die Pyrenänen geht es auf der 6. Etappe der Volta Catalunya, weitgehend eine Kopie des sechsten Teilstücks aus dem Vorjahr, als Tadej Pogacar mit einem 29-Kilometer-Solo in Queralt gewann. Zur Rennmitte geht es über den Coll de Pradell (Kat. Especial) mit seiner 1.715 Meter hohen Passhöhe und anschließend stellt sich nach einer langen, zweigeteilten Abfahrt der Collada de Sant Isidre (Kat. 1) in den Weg, den Pogacar 2024 als Startrampe für seine Attacke nutzte. Anschließend führt die Strecke über zwei unangenehme Zieher auf einer sehr breiten Straße durchs Tal, bevor dann die Kategorie-1-Schlusssteigung ins 1.150 Meter hohe Queralt folgt – sechs Kilometer lang bei 7,2 Prozent Steigung.

Nach dieser 6. Etappe sollte die Rundfahrt vorentschieden sein. Doch angesichts des oben bereits angesprochenen schweren und kurzen Schlusstages mit sechs Montjuic-Passagen im Finale von Barcelona darf sich der Gesamtführende nicht zu sicher sein.

Die Etappen der 104. Katalonien-Rundfahrt:

1. Etappe, 24.3.: Sant Feliu de Guíxols – Sant Feliu de Guíxols (178,3 km)
2. Etappe, 25.3.: Banyoles – Figueres (177,3 km)
3. Etappe, 26.3.: Viladecans (Style Outlets) – La Molina (218,6 km)
4. Etappe, 27.3.: Sant Vincenc de Castellet – Montserrat Mil-Lenari (188,7 km)
5. Etappe, 28.3.: Paüls – Amposta (172 km)
6. Etappe, 29.3.: Berga – Queralt (159 km)
7. Etappe, 30.3.: Barcelona – Barcelona (88,2 km)

Alle Etappenprofile auf unserer Sonderseite.

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