Torsten Nitsche: Herzfehler bedeutet jähes Ende einer Profi-Karriere

21.02.2003  |  Nur wenige Monate nach seiner Verpflichtung beim Team Gerolsteiner wurde bei Torsten Nitsche am vergangenen Mittwoch eine Herzkrankheit diagnostiziert. Für den jungen Erfurter bedeutet das das Ende seiner Profi-Karriere.

Bei der Quatar-Rundfahrt im Januar klagte der 25-Jährige plötzlich über Herzrasen und hatte einen Puls von 240. Dr. Peter Billigmann, betreuender Arzt des Team Gerolsteiner, schickte Nitsche dann umgehend zur Untersuchung nach Leipzig. Dort stellten die Ärzte einen seltenen Herzfehler fest. Kommende Woche wird Nitsche in Erfurt operiert. Ein Herzschrittmacher zur Überwachung des Herzrhythmus soll weitere Attacken verhindern.

"Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, obwohl ich noch Glück im Unglück hatte. Diese Krankheit ist sehr selten und bricht plötzlich und unvermutet aus. Bei meiner Einstellungsuntersuchung bevor ich bei Gerolsteiner den Vertrag unterschrieben habe, gab es keinerlei Anzeichen. Daher bin ich umso dankbarer, dass unser Teamarzt mich direkt zum Herzspezialisten geschickt hat. Aber nach 15 Jahren auf dem Rad ist es natürlich ein Schock", beschreibt Nitsche seine Situation.

Auch Hans-Michael Holczer, Manager des Team Gerolsteiner, ist völlig überrascht: "Das ist ein Riesenschock. Erst bekomme ich den Anruf, dass Sebastian Lang in Rhodos gewonnen hat und zehn Minuten später die Nachricht von Torsten Nitsche. Zum Glück hat unser Teamarzt die Situation erkannt und entsprechend gehandelt", so Holczer.

Torsten Nitsche versucht, die Situation positiv zu sehen, und denkt schon über berufliche Alternativen nach "Mit dem Profi-Radsport ist es definitiv vorbei. Ich kann zwar nach der Operation wieder Sport treiben, aber eben nur als Hobby und nicht mehr als Hochleistungssport", erklärt Nitsche. Der junge Erfurter möchte erst mal sein Abitur machen und dann studieren. Auch dem Team Gerolsteiner will er gerne verbunden bleiben: "Ich fühle mich wohl in der Mannschaft und vielleicht findet sich hier eine Möglichkeit", so Nitsche. Teamchef Holczer bestätigt "Wir werden ihn jetzt nicht alleine lassen. Und wünschen ihm gute Besserung."

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