Steinewerfer bei Vuelta

Winokurow: Kaputtes Rad, heile Knochen

Von Matthias Seng

08.09.2004  |  Ein Steinwurf hätte für Alexander Winokurow beinahe das vorzeitige Ende der Spanien-Rundfahrt bedeutet. Es geschah auf der dritten Etappe von Burgos nach Soria. Auf einer Abfahrt in den Ort Salas de Los Infantes hinein, die das Feld mit rund 60 km/h herunter raste, warf ein Zuschauer einen fünf Kilogramm schweren Stein vor die heran jagenden Fahrer. Der Australier Scott Sunderland (Alessio-Bianchi) schildert in seinem Online-Tagebuch, wie knapp Winokurow und das Feld an einer Katastrophe vorbei geschrammt sind.

Sunderland berichtet, dass der T-Mobile-Profi mit vollem Tempo über den Stein fuhr. Beide Reifen seines Rades gingen dabei zu Bruch. Der Kasache hatte alle Mühe, sich überhaupt im Sattel zu halten. Hätte er die Kontrolle über sein Rad verloren, wäre ein Massensturz unvermeidlich gewesen – bei diesem Tempo mit verheerenden Folgen. So aber kam es nicht zum Schlimmsten, alle Fahrer konnten dem über die Straße kullernden Stein ausweichen. Sunderland lobt in seinem Tagebuch dann auch Winokurow für dessen akrobatische Leistung und schlussfolgert zu Recht: Es hätte in einer Katastrophe enden können.

Die spanische Polizei nahm den Steinewerfer fest und stellte den Stein als Beweisstück sicher. Der Mann, ein 26 Jahre alter Brite in Radlerkluft, hatte ein Mountainbike dabei und war mit einer Videokamera ausgestattet. Gegen wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Er durfte Spanien zwar verlassen, wird sich aber dort vor einem örtlichen Gericht für die ihm zur Last gelegte Tat verantworten müssen.

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