--> -->
28.06.2005 | Jörg Ludewig, Profi im italienischen Team Domina Vacance, zählt zu den eher unauffälligen, dafür aber umso beliebteren Fahrern im Peloton – immer lustig, immer offen, immer ehrlich. Zuletzt hat der 29 Jährige kleinere Rennen in Spanien bestritten, um sich dort den letzten Schliff für die Tour de France zu holen. Im Interview erklärt Ludwig, was ihn an der Tour fasziniert und warum für ihn ein Etappensieg das Größte wäre.
Jörg Ludewig, das Frühjahr lief bei Ihnen zunächst sehr gut mit einem zweiten Platz bei Paris-Nizza, später war dann ,auch krankheitsbedingt, Sand im Getriebe. Wie sieht es jetzt aus?
Ludewig: Momentan bin ich sehr zufrieden. Ich war Dritter beim GP Schwarzwald, die Tour de Suisse lief sehr gut und ich hatte noch einige weitere gute Resultate. Zuletzt war ich bei zwei kleineren Rennen in Spanien Dritter und Erster. Ganz besonders wichtig ist natürlich, dass ich derzeit vollkommen gesund bin. Außerdem habe ich meinen Körperfettgehalt auf sechs Prozent runter bekommen…
Da dürfte mancher neidisch werden….
Ludewig: Ich habe auch sehr hart dafür gearbeitet!
Wie sieht das Team Domina Vacanze in diesem Jahr bei der Tour aus?
Ludewig: Wir haben mit Serhiy Hontchar einen Fahrer für das Gesamtklassement, dazu Angelo Furlan als Sprinter. Ich selbst werde definitiv nicht auf meine Gesamtplatzierung gucken können, obwohl ich es schon schön finden würde, meinen 37. Platz aus 2003 zu verbessern. Aber ich habe eine Art Jokerrolle. Ich kann mir einzelne Etappen rauspicken und dort mal etwas versuchen.
Ein Profil wie bei der Etappe von Pforzheim nach Gérardmer scheint dafür gut geeignet.
Ludewig: Das stimmt. Aber man muss immer viel Glück haben, in der richtigen Gruppe zu sein. Wenn z.B. Quick Step oder FDjeux vertreten sind, fahren die schon mal nicht, und einen Tag vor den Bergen werden die Favoriten ihre Teams sicher auch schonen. Aber ich bin auch kein Jens Voigt…
Wie meinen Sie das?
Ludewig: Jens Voigt kann immer wieder attackieren und wenn es anfängt wehzutun, schaltet er noch einen Gang runter und gibt Gas. Ich mag diesen Rennfahrertyp wirklich sehr und würde ihm gerne noch mehr entsprechen. Aber ich bin Jörg Ludewig und ich muss mir richtig den Arsch aufreißen, um mit denen auf Augenhöhe zu sein, die hier Etappen gewinnen können. Aber 2003 habe ich gesehen, dass ich stark genug dafür sein kann.
Und dort hatten Sie noch sehr viel weniger eigene Freiheiten als offensichtlich bei dieser Tour…
Ludewig: Richtig. Und deshalb hoffe ich auch, dass ich zwischendurch mal ein paar Körner sparen kann für den richtigen Tag und den richtigen Moment. Ich bin leider sonst immer eher wie Rolf Aldag – immer Anschlag!
Der Stopp in Deutschland ist sicher gerade für einen Deutschen in einem ausländischen Team sehr besonders?
Ludewig: Klar, und nun ist Jörg Ludewig ja auch nicht gerade ein Star. Es werden aber alle, die ein „D“ im Pass haben, alles versuchen. Das sind so Tage, die Dein Leben verändern können. Ein Etappensieg bei der Tour und alles ist anders. Karlsruhe wird ziemlich sicher eine Sprintankunft, aber in Pforzheim bzw. auf der Etappe mit Start in Pforzheim könnte wirklich etwas gehen.
Was bedeutet es für Sie, wenn auf der Etappe in Pforzheim und bis zur franz. Grenze sowie auf dem Weg nach Karlsruhe Hunderttausende an der Straße stehen werden?
Ludewig: Das ist „das Brot des Künstlers“! Leute wie ich sind nicht so furchtbar gesegnet, was das Verhältnis von Aufwand zum Ertrag angeht, wenn ich das mal so sagen darf. Dann ist so etwas wirklich der Lohn für die harte Arbeit und eine Bestätigung für meine Liebe zum Radsport.
Am Abend findet die Star-Tour mit Jörg Pilawa statt, wo sich 16 Prominente ein Showrennen liefern – belächeln Sie als Profi so etwas eher oder ist es auch eine Wertschätzung für den Sport?
Ludewig: Ich finde es super. All diese Dinge sorgen dafür, dass ein Jörg Ludewig Radprofi sein darf. Je mehr sich für den Sport interessieren, je mehr ihn betreiben, je mehr können wir das etablieren, was 1997 durch Jan Ullrich ins Rollen gebracht wurde. Und wenn jemand Sport treibt und dabei sein Bestes gibt, ist es grundsätzlich erstmal gleich zu setzen mit dem, was die Profis leisten. Da ist es nicht wirklich wichtig, dass jemand wie ich etwas schneller den Berg hochfahren kann.
Briancon (dpa) - Mit Wut im Bauch gewann Alexander Winokurow die 11. Etappe von Courchevel nach Briancon vor dem Kolumbianer Santiago Botero. «Ich bin noch im Spiel», sagte Winokurow, der in ähnlic
02.07.2005Heinrich: Jan hat großes Glück gehabt!Fromentine (dpa) - Jan Ullrich hat seinen Trainingssturz offensichtlich gut überstanden. «Es geht mir gut, ich habe sogar länger geschlafen als sonst. Ich gucke jetzt nach vorne und gebe Gas», sag
02.07.2005Riis: Wino ist stärker als UllrichBjarne Riis schätzt Jan Ullrichs Aussichten auf einen Tour-Sieg nicht sehr hoch ein. Der CSC-Teamchef glaubt nicht, dass der Tour-Sieger von 1997 am Thron des Amerikaners wird rütteln können. Die g
02.07.2005Scharping hat das Rad im GepäckFromentine (dpa) - Der Präsident kommt. Bisher war Rudolf Scharping Dauer-Gast bei der Tour de France ohne bestimmte Funktion. Er kam als gemeiner Fan, Buch-Autor («Meine Tour de France» auf 195 Se
02.07.2005Ullrich: Schnittwunde an der HalsschlagaderNach und nach werden Details über Jan Ullrichs Unfall bekannt. Mit dem Kopf war der T-Mobile-Kapitän einen Tag vor dem Tourstart beim Motor-Training durch die Heckscheibe seines Begleitfahrzeugs gef
01.07.2005Ullrich: Tour-Start nicht in GefahrFromentine (dpa) - Für Jan Ullrich hat die Tour de France denkbar schlecht begonnen. Einen Tag vor dem Start der ersten Etappe am Samstag in Fromentine stürzte die deutsche Tour-Hoffnung vom T-Mobil
01.07.2005Ullrich und Armstrong mit neuen SpezialrädernMannheim (dpa) - Jan Ullrich und Lance Armstrong vertrauen beim 19 Kilometer langen Einzelzeitfahren zum Auftakt der 92. Tour de France in Fromentine auf speziell auf sie zugeschnittene Zeitfahr-Masch
01.07.2005Favoriten unter ZugzwangFromentine (dpa) - Für Versteckspiele bleibt keine Zeit. Gleich zum Auftakt der 92. Tour de France müssen die Favoriten Farbe bekennen. Weil die Organisatoren entgegen sonstiger Gepflogenheiten auf
01.07.2005Erstes Duell vor MikrofonenFromentine (dpa) - Das erste Duell fand 48 Stunden vor dem Start der 92. Tour de France in der schmucklosen Ausstellungshalle der westfranzösischen Kleinstadt Challans statt: Lance Armstrong contra J
01.07.2005Ullrich: Auch Armstrong hat SchwächenJan Ullrich wird ab Samstag die letzte Chance erhalten, seinen großen Rivalen Lance Armstrong bei einer Tour de France zu schlagen. Wie der T-Mobile-Kapitän mit diesem Druck umgeht, worauf es bei di
01.07.2005Von Fromentine nach ParisSamstag 2. Juli:1. Etappe, 19 km Fromentine - Noirmoutier (Einzelzeitfahren) Sonntag 3. Juli:2. Etappe, 181,5 km Challans - Les Essarts Montag 4. Juli:3. Etappe, 212,5 km La Châtaigneraie - Tours Die
01.07.2005Jan Ullrichs Karriere im Schnelldurchlauf1983: In Turnschuhen und auf einem geliehenen Rad absolviert der neunjährige Jan Ullrich sein erstes Rennen für Dynamo Rostock.1985: Erster Sieg bei einem Radrennen in Warnemünde.1988: DDR-Jugendme
(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat mit einer beeindruckenden Leistung den Auftakt des Cross-Weltcups 2024/25 für sich entschieden. Der Weltmeistern aus den Niederlanden feierte beim Scheld
24.11.2024Peter Pane - Nagel: Stück für Stück immer weiter gekommen(rsn) – Zwei deutsche Cross-Teams sorgen im frühen Stadium der Saison 2024/25 für internationale Erfolge: Heizomat – Herrmann ist inzwischen ein bekannter Name, doch das Team um Judith Krahl und
24.11.2024Wafler: Ohne den schleichenden Plattfuß wäre mehr drin gewesen(rsn) – Nach dem Auftakt der diesjährigen UCI Track Champions League belegt der Österreicher Tim Wafler Rang 13 in der Endurance League der Männer. In den beiden Ausdauer-Wettbewerben - Scratch
24.11.2024Deutlich erfolgreicher, weil deutlich entspannter(rsn) – Sieg auf der Schlussetappe von In the Steps of the Romans (2.2), Gewinn des Sprinttrikots bei Belgrade Banjaluka (2.2) und Etappenzweiter in Kroatien bei der Istrian Spring Trophy (2.2): Alb
24.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
23.11.2024Archibald und Richardson gelingt makelloser TCL-Auftakt(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim
23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v
23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri
23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi
23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte
23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b
23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202