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16.11.2006 | (Ra) Alles neu macht der Januar. Zum Jahreswechsel haben die Rennställe ihre Transfers im Wesentlichen abgeschlossen. Radsport aktiv sagt, was wir in der kommenden Saison von den neu zusammengestellten Mannschaften erwarten können. Heute in unserem Team-Tüv: T-Mobile.
Das Team T-Mobile hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Für die kommende Saison hat der Bonner Radrennstall nun einen kompletten Neuanfang eingeleitet. Mit umgekrempeltem Team und neuer Sportlicher Leitung möchte sich die seit 1. Oktober von Bob Stapleton und Rolf Aldag geführt Mannschaft im kommenden Jahr nicht nur auf die Tour de France konzentrieren, sondern das ganze Jahr über offensiv und erfolgreich fahren.
Klassiker: Im Klassikerbereich ist das T-Mobile Team trotz der Abgänge von Steffen Wesemann und Sergej Ivanov gut aufgestellt. Bei den Kopfsteinpflasterrennen ruhen die Hoffnungen auf den Schultern von Andreas Klier. Der Wahl-Belgier gilt als Spezialist für die flämischen Rennen, hat aber seit seinem Sieg bei Gent-Wevelgem vor knapp vier Jahren kein großes Rennen mehr gewonnen. Unterstützung erhalten wird Klier vor allem von Marcus Burghardt. Der 23-Jährige zählt zu den talentiertesten Fahrern für die flämischen Rennen. Auch von den Neuzugängen Bernhard Eisel, Servais Knaven und Roger Hammond kann man auf diesem Terrain einiges erwarten. Gespannt sein darf man auch, wie sich Gerald Ciolek auf den Kopfsteinpflastern schlagen wird. Für die hügeligen Eintagesrennen ist das T-Mobile Team nach wie vor gut besetzt. Mit Patrik Sinkewitz und Kim Kirchen hat man zwei Fahrer, die bei Rennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich für eine Platzierung auf dem Podium gut sind. Allerdings hat mit Matthias Kessler ein starker Mann für die Ardennenklassiker das Team verlassen.
Wertung: 7/10 Punkte
Rundfahrten: Mit Jan Ullrich und Andreas Klöden muss T-Mobile zukünftig auf seine beiden überragenden Rundfahrer verzichten. Dazu komen die Abgänge von Bernhard Kohl, Oscar Sevilla und Eddy Mazzoleni - alles in allem ein gewaltiger Verlust. Ein Tour de France-Sieg ist für Magenta in weite Ferne gerückt. In der kommenden Saison ruhen die Hoffnungen auf dem Australier Michael Rogers und den beiden deutschen Linus Gerdemann und Patrik Sinkewitz. Bei kleineren Rundfahrten ist das Trio durchaus für einen Sieg gut. Bei einer dreiwöchigen Rundfahrt wäre mehr als eine Top Ten Platzierung eine große Überraschung. Einen Zusatzpunkt haben die Zeitfahrqualitäten von Oldie Sergej Gontschar und die Sprintfähigkeiten von Gerald Ciolek, die dem Team Etappensiege bescheren könnten, verdient.
Wertung: 6/10 Punkte
Sprint: Im Sprintbereich ist das T-Mobile Team vor allem in der Breite sehr gut aufgestellt. Besonders achten sollte man auf Gerald Ciolek. Geht die rasante Entwicklung des U23- Weltmeisters so weiter, dann werden Aldag und Co. viel Freude am Puhlheimer haben. Aber auch Bernhard Eisel und André Greipel haben ihre Endschnelligkeit bereits unter Beweis gestellt.
Wertung: 7/10 Punkte
Geheimtipp: Der 23jährige Marcus Burghardt zeigte bereits in seinem ersten Profijahr 2005, welch großes Potential in ihm steckt. Nach einem "Seuchenjahr" mit einer langwierigen Verletzung ist Burghardt nun wieder fit und kann bei den großen Klassikern wie der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix für eine Überraschung sorgen.
Prognose: Die Neuzugänge können die hochkarätigen Abgänge bei weitem nicht kompensieren. Bei den großen Rundfahrten wird das Team in der Gesamtwertung nicht um vordere Platzierungen mitfahren können. Allerdings wird die Mannschaft offensiver fahren und schwerer auszurechnen zu sein. Stimmt die Harmonie im Team, dann können auch im kommenden Jahr einige Siege herausspringen. Bei den großen Rennen wird es für T-Mobile allerdings schwer werden, Erfolge einzufahren.
Gesamtwertung: 20/30 Punkte
Das T-Mobile Team 2007: Michael Barry, Eric Baumann, Lorenzo Bernucci, Marcus Burghardt, Mark Cavendish, Gerald Ciolek, Scott Davis, Bernhard Eisel, Linus Gerdemann, Bert Grabsch, André Greipel, Giuseppe Guerini, Roger Hammond, Adam Hansen, Greg Henderson, Sergej Gontschar, Kim Kirchen, Andreas Klier, Servais Knaven, André Korff, Axel Merckx, Aaron Olsen, Jakob Piil, Marco Pinotti, Frantisek Rabon, Michael Rogers, Stephan Schreck, Patrik Sinkewitz, Thomas Ziegler.
Neuzugänge: Michael Barry, Roger Hammond (beide Discovery Channel), Bert Grabsch, Axel Merckx (beide Phonak), Aaron Olsen, Marco Pinotti (beide Saunier Duval, Gerald Ciolek (Team Wiesenho-Akud), Bernhard Eisel (FDJ), Adam Hansen (Aposport-Krone Linz), Greg Henderson (Health Net), Servais Knaven (Quick.Step), Jakob Piil (CSC), Mark Cavendish (Team Sparkasse)
Abgänge: Sergej Ivanov, Matthias Kessler, Andreas Klöden, Eddy Mazzoleni, (alle Astana), Bas Giling, Steffen Wesemann (beide Team Wiesenhof-Felt), Bernhard Kohl (Team Gerolsteiner), Jan Ullrich, Oscar Sevilla, Jörg Ludewig, Olaf Pollack. Bram Schmitz, Daniele Nardello (alle Ziel unbekannt)
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