Pits Tour-Blog

Gefährliche Raserei

Von Pit Weber

21.07.2008 | Nach dem Rennen ist vor dem Rennen! Das gilt bei den Bergankünften der Tour. Sobald der letzte Radprofi oben angekommen ist, geht die gefährliche Jagd der Begleitfahrzeuge bergab. Jeder will so schnell wie möglich in sein Hotel. Dabei werden die Zuschauer, die nun ebenfalls ihre Heimreise antreten, teils rücksichtslos überholt.

Die Polizei in Frankreich ermahnt die Raser meist nur. Wer es zu doll treibt, muss im Prinzip nur damit rechnen, für einen Tag die Akkreditierung des Autos für die Tour zu verlieren.

So war’s bisher! In Prato Nevoso ging's aber plötzlich zivilisiert bergab. Lag das an der Angst vor den Carabinieri und den harten Strafen, die in Italien ausgesprochen werden können? Auf jeden Fall reihten sich die Tourfahrzeuge brav in die Reihe der Zuschauer ein.

So dauerte die Fahrt bis zu zwei Stunden. Ein Stress mit hungrigem Magen nach einem langen Arbeitstag. Oft liegen die Hotels dann noch viele Kilometer vom Berg entfernt. Nicht selten kommen die Tour-Begleiter erst zwischen zehn und elf Uhr zum Abendessen, das im Normalfall die einzige warme Mahlzeit des Tages ist.

Deshalb fordern Tour-Helfer, Journalisten und alle anderen, die für das Rennen arbeiten, wie die Rennfahrer im Konvoi nach unten gebracht zu werden. Bisher vergeblich!

So bleibt’s in Frankreich wohl bei gefährlichen Rennen nach dem Rennen!

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