Tour de France: Rennbericht 18. Etappe

Burghardt mit langem Anlauf zum Triumph

Foto zu dem Text "Burghardt mit langem Anlauf zum Triumph"

Marcus Burghardt feiert seinen Sieg auf der 18. Etappe.

24.07.2008  |  Um 12:28 Uhr machten sich noch 150 Fahrer auf die 18. Tour-Etappe. Diese führte über 196,6 Kilometer von Bourg d`Oisans nach Saint-Etienne. Auf dem Programm standen noch einmal jeweils eine Bergwertung der zweiten, dritten und vierten Kategorie.

Bereits nach zwei Kilometern setzten sich sieben Fahrer vom Feld ab. Die Gruppe war mit Marcus Burghardt (Columbia), Filippo Pozzato (Liquigas), Sebastian Lang (Gerolsteiner), Freddy Bichot (Agritubel), Björn Schröder (Milram), Stephane Augé und Maxime Monfort (beide Cofidis) stark besetzt und konnte sich bis zum Kilometer elf einen Vorsprung von 25 Sekunden herausfahren. Beim Kilometer 18,5 lag das von Quick.Step und Bouygues Telecom angeführte Feld bereits eine Minute zurück.

Nachdem sich jedoch auch noch Credit Agricole in die Nachführarbeit eingereiht hatte, ging der Vorsprung der Ausreißer nach 33 Kilometern wieder auf 30 Sekunden zurück. Beim Kilometer 48,5, kurz nach der ersten Sprintwertung des Tages, die Bichot vor Schröder und Augé gewann, waren die Ausreißer wieder gestellt. Bis zum Kilometer 65 fuhr das Feld geschlossen, dann probierte es der Spanier Carlos Barredo (Quick.Step) mit einer Attacke.

Ihm setzten Romain Feillu (Agritubel) und Burghardt nach, der schon in der ersten Fluchtgruppe des Tages saß. Derweil hatte Damiano Cunego (Lampre) ganz andere Sorgen. Der Italiener war erneut gestürzt und fuhr mit einigen Teamkollegen weit hinter dem Feld, darum bemüht, nicht aus der Karenzzeit zu fallen.

Nach 78 Kilometern, am Col de Parmenie (3. Kat.) hatte Burghardt fast zu Barredo aufgeschlossen. Feillu folgte mit 90 Sekunden Rückstand. Ein weiteres Verfolgerduo mit dem Franzosen Christophe Le Mevel (Credit Agricole) und dem Spanier Mikel Astarloza (Euskaltel) lag knapp vier Minuten hinter dem Spitzenreiter. Auf der Abfahrt konnte Burghardt dann zu Barredo aufschließen, während Feillu von Le Mevel und Astarloza aufgefahren wurde. Das Trio hatte aber noch 3:30 Minuten Rückstand auf das Spitzenduo.

Das große Feld lag nach 96 Kilometern schon zehn Minuten zurück. 50 Kilometer vor dem Ziel hatten Burghardt und Barredo noch immer über vier Minuten auf die drei Verfolger, die wiederum noch sechs Minuten Vorsprung vor dem Feld lagen. Cunego und Kollegen folgten weitere zwölf Minuten dahinter.

Burghardt und Barredo konnten bis ins Etappenfinale ihre Verfolger auf Distanz halten. An der letzten Bergwertung des Tages, neun Kilometer vor dem Ziel, versuchte Barredo mehrmals, Burghardt abzuschütteln. Der Columbia-Fahrer war jedoch stets aufmerksam und ließ den kleinen Spanier nicht davonziehen. Eine Attacke von Burghardt konnte Barredo sechs Kilometer vor dem Ziel dagegen nur mit viel Mühe parieren. Auf den letzten Kilometern beäugten sich die beiden und sprachen mehrmals miteinander. Barredo war offensichtlich mit der Situation unzufrieden und ging immer wieder aus der Führung.

Auf den letzten 2.000 Metern kam es sogar zu regelrechten Stehversuchen. Barredo hatte zwar Burghardt vor sich, doch der trat rund 200 Meter vor dem Ziel an und sprintete überlegen zum bisher größten Sieg seiner Karriere. Mit über drei Minuten Rückstand folgte dann das Trio Feillu, Le Mevel und Astarloza. Im Hauptfeld hatte an der letzten Steigung Roman Kreuziger (Liquigas) gemeinsam mit Cyril Dessel (Ag2r) und Samuel Dumoulin (Cofidis) angegriffen. Kreuziger, Zweiter in der Nachwuchswertung, wollte noch Zeit auf den Führenden Andy Schleck (CSC Saxo Bank) herausfahren. Dieser konnte jedoch gemeinsam mit Leif Hose (Silence-Lotto) zu den Ausreißern aufschließen. Das Quintett kam mit wenigen Sekunden Vorsprung auf das große Hauptfeld ins Ziel.

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