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21.09.2008 | Die beiden Stärksten der Ü35-Wertung in der diesjährigen Spanien-Rundfahrt haben gestern bei der letzten harten Prüfung ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen gezeigt. Der Zweitplatzierte der Wertung Graues Trikot, Inigo Cuesta, hatte denkbar knapp das Nachsehen gegenüber dem Mann in Grau, Chechu Rubiera. 3:31 Minuten hinter Etappensieger Levy Leipheimer kam Rubiera ins Ziel. Nur eine Sekunde langsamer rollte der vor ihm gestartete Cuesta über die Linie - ob Chechu sich dessen Zwischenzeiten hat durchsagen lassen?
Zumindest hat er nunmehr drei Tagessiege in der Wertung Grau zubuche stehen. Die knappe Niederlage wird Cuesta verschmerzen können. Er sollte sich dieser Tage einfach an seinen größten Auftritt vor zehneinhalb Jahren erinnern. Damals nahm er nach erfolgreicher Flucht an der Seite Pascal Hervés 51 Sekunden an Vorsprung mit in das Abschluss-Zeitfahren der Baskenland-Rundfahrt. Sein Jäger war kein geringerer als Laurent Jalabert, damals bei ONCE Teamgefährte Cuestas und eigentlich dessen Kapitän. Beide hatten freie Fahrt im Kampf gegen die Uhr. Die 51 Sekunden schienen zwar ein beruhigendes Polster zu sein, 25 Kilometer auf dem gewohnt schweren baskischen Terrain waren aber auch kein Pappenstiel. Cuesta gelang es jedoch, drei Sekunden ins Ziel und damit seinen ersten und bis heute einzigen wirklich großen Sieg zu retten.
Rubiera, damals noch ausgesprochener Jungfuchs, wurde übrigens Vierter des Zeitfahrens, 34 Sekunden hinter Cuesta. In der Gesamtwertung landete Chechu abgeschlagen auf Rang 31, mit siebeneinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger. Wie sich die Zeiten ändern? Von wegen. Besagte zehneinhalb Jahre später zählen Cuesta und Chechu zu den Senioren im Feld und liegen leistungsmäßig immer noch recht eng beisammen. Diesmal drehte der Astana-Mann den Spieß im Abschluss-Zeitfahren um. Wenn auch äußerst knapp. In der Gesamtwertung dasselbe Bild: Rubiera sichert sich überlegen das Graue Trikot. Es heute zu verteidigen, gleicht einer Formalität.
Wo mein Geheimtipp Michi Blaudzun gestern gelandet ist? Naja, sogar Ete Zabel, weder Berg- noch Zeitfahrspezialist, landete vor dem Dänen. Ete hatte den Viertplatzierten der Wertung Graues Trikot stets fest im Griff. Mit 4:17 Minuten auf Leipheimer büßte der Milram-Sprinter nur eine Sekunde mehr ein als Arrieta.
In der Gesamtwertung Grau hat es damit erwartungsgemäß keine Verschiebungen gegeben. Heute geht das Grauen in die letzte Runde. Einzige zu beantwortende Frage wird sein: Kann Ete mit einem letzten Tagessieg der Senioren-Wertung noch an Tintin Rebellin vorbeiziehen? Bisher haben beide sechsmal gewonnen. Tintin ist mit den Gedanken und mit den Beinen allerdings bekanntlich schon beim WM-Rennen. Also Bühne frei für Zabel?
SN-Wertung Graues Trikot:
1. Chechu Rubiera
2. Inigo Cuesta + 27:33
3. Ete Zabel + 41:39
4. Jose-Luis Arrieta + 50:07
5. Michi Blaudzun + 1:24:39
6. Bingen Fernandez + 1:29:24
7. Gorazd Stangelj + 1:58:56
8. Txente Garcia Acosta + 2:12:37
Etappensiege "Grau": Tintin (6), Ete (6), Blaudzun (1), Rubiera (3), Arrieta (1), Txente (1), Cuesta (1)
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