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08.02.2010 | (rsn) – Andreas Stauff hat den Sprung in die ProTour geschafft. Der 23-jährige Kölner wird in den beiden nächsten Jahren für das belgische Quick Step-Team fahren. Radsport News begleitet den talentierten Sprinter durch seine erste Profisaison. Einmal im Monat wird sich Stauff zu Wort melden und den Lesern von seinen Erfahrungen berichten.
Ich kam als letzter Neuzugang zu Quick Step und bin erst beim zweiten Camp im Januar zur Mannschaft gestoßen. Hier ist es wie in einer großen Familie. Alle Fahrer verstehen sich super und haben viel Spaß zusammen. Auch ich wurde schnell integriert. Es gibt zur Zeit sogar ein kleines "Wettrennen" zwischen den Belgiern und Italienern, denn beide versuchen mir ihre Sprache als erste beizubringen. Momentan sind die Belgier im Vorteil. Gerade als Kölner versteht man flämisch eigentlich ganz gut. Mit dem Sprechen wird es wohl noch ein bisschen dauern. Fluchen klappt auf Italienisch aber schon besser!Es ist schon beeindruckend, wie komplex so ein Profiteam ist. Im Gegensatz zu einem KT-Team gibt es mindestens noch mal genauso viel Personal und die Voraussetzungen für uns sind optimal. Den meisten kleinen Teams fehlt da einfach das Geld, um so arbeiten zu können.
Bei Quick Step sind fast alle schon seit mehreren Jahren dabei, die Erfahrung ist also riesig. Organisatorisch läuft da nichts schief und so braucht man eigentlich nicht viel zu tun - außer Radfahren. Alles ganz entspannt!
Das war nach dem schwierigen Winter auch mal eine willkommene Abwechslung. Meine Saisonvorbereitung war ganz okay - mehr aber auch nicht. Das Wetter hat dazu genauso beigetragen wie die schleppenden Vertragsverhandlungen. Es war ein Auf und Ab, immer wieder gab es vielversprechende Gespräche, aber es sollte dann doch noch bis kurz vor Weihnachten dauern, bis es mit dem ProTour-Vertrag klappte.
Als es dann soweit war, sollte es für mich eigentlich auch schnell losgehen, denn ich wurde bereits für die Tour Down Under eingeplant. Leider wurde daraus nichts, da ich als Neo-Profi für meinen Biologischen Pass erst drei Trainingskontrollen brauchte, um bei einem PT-Rennen zu starten... Wie sich die UCI das vorstellt, zum ersten Event der Serie im Januar drei Mal getestet zu werden? Wahrscheinlich weiß das von denen auch keiner!
Als "Ersatz" für den Zuschauermagneten Down Under durfte ich dafür die Teampräsentation in Belgien miterleben. Es ist einfach nur Wahnsinn, wie radsportverrückt die Belgier sind. Bei der Vorstellung ging es teilweise zu wie bei einem Konzert von Tokio Hotel. Die Fans stürmten zu hunderten auf die Bühne zu, als die Türen geöffnet wurden. Insgesamt waren mehrere Tausend Zuschauer anwesend! Unglaublich...
Der Hype gerade um meinen Teamkollegen Tom Boonen ist schon extrem. Er kann kaum einen Schritt machen, ohne von Fans umlagert zu werden. Manche folgen ihm sogar bis auf die Toilette.
Meine Saison wird jetzt mit der Tour of Qatar beginnen, danach werde ich auch die Tour of Oman fahren. Wie es dann weiter gehen wird ist noch offen, aber darüber kann ich dann im kommenden Monat berichten.
Bis dahin
Euer Andy
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