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10.04.2010 | (rsn) – Fast sieht es aus, als ob Tom Boonen (Quick Step) in dieser Frühjahrssaison die Rolle von Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) übernehmen würde, die dieser im vergangenen Jahr gespielt hatte. Der 26-jährige Deutsche, der verletzungsbedingt die Klassikersaison abschreiben muss, erwies sich im Frühjahr 2009 als der beständigste Fahrer. Ein Sieg bei einem großen Klassiker gelang ihm aber nicht.
Gleiches gilt bis jetzt für Boonen. Der 29 Jahre alte Belgier zeigte sowohl bei Mailand-San Remo als auch der Flandern-Rundfahrt herausragende Leistungen, musste sich aber jeweils mit dem zweiten Platz zufrieden geben. In San Remo war der Spanier Oscar Freire (Rabobank) stärker, bei seinem Heimrennen hatte Boonen am Ostersonntag keine Chance gegen den wie entfesselt fahrenden Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank). Der dreifache Zeitfahrweltmeister hatte Boonen zudem schon beim E3 Prijs Vlaanderen geschlagen.
Am Sonntag bei Paris-Roubaix ist Boonen neben Cancellara der große Favorit. Zu gerne möchte der dreifache Roubaix-Gewinner im Velodrom von Roubaix ein viertes Mal die berühmte Kopfstein-Trophäe in die Kamera recken. „Ich bin ziemlich optimistisch und ich bin sicher, es wird ein großartiges und spektakuläres Rennen“, wird Boonen am Freitag in einer Pressemitteilung seines Teams zitiert. „Devolder und ich zählen neben Cancellara und Breschel zu den Favoriten. Aber wir müssen auch ein Auge auf Pozzato werfen. Ich weiß nicht, in welcher Form er derzeit ist, aber er ist auf dem Kopfsteinpflaster ebenso wie Hincapie und Hoste zu beachten.“
Trotz der großen Chance, mit einem vierten Roubaix-Triumph mit seinem Landsmann Roger De Vlaeminck gleichzuziehen, gab sich Boonen locker. “Natürlich wird das Rennen am Sonntag etwas ganz Spezielles sein. Ich habe die Chance, den Rekord von De Vlaeminck einzustellen. Aber für mich ist das kein zusätzlicher Druck. Ich habe mich genauso wie in den vergangenen Jahren vorbereitet.”, sagte der Titelverteidiger, der mit seinem Teamkollegen am Freitag 85 Kilometer der Strecke inspizierte, angefangen vom Sektor 17, dem Wald von Arenberg bis zum Sektor 6, Cysoing à Bourghelles. Danach erklärte er den Sektor 13 in Beuvry-la-forêt à Orchies, der dem zweifachen Roubaix-Gewinner Marc Madiot gewidmet ist, als den schwersten.
Auch dass er 2010 noch ohne Klassikersieg ist, scheint Boonen nicht zu belasten. „Ich fahre bis jetzt eine meiner stärksten Saisons. Freire war bei San Remo sehr stark und ebenso Cancellara bei der Flandern-Rundfahrt…und jetzt wäre es toll, wenn ich Roubaix gewinnen könnte, auch wenn bei diesem Rennen nur ein schmaler Grat zwischen Sieg und Niederlage ist“, sagte er.
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