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01.05.2010 | Frankfurt (rsn) - Dieser Sieg war der Bankenstadt Frankfurt würdig, die in der Finanzkrise eine der Hochburgen der Zocker war. Im Gegensatz zu Fabian Wegmann haben aber viele verloren. Der Freiburger setzte alles auf eine Karte und abgeräumt!
Zum zweiten Mal in Folge sicherte sich der Milram-Kapitän den Sieg beim früheren Henninger-Rennen, das nun „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt heißt. „Wir haben lange gepokert, alles auf eine Karte gesetzt und gewonnen“, freute sich der kleine Bergspezialist und lächelte verschmitzt.
Kaum zu glauben, aber vor rund sieben Wochen brach er sich das Schlüsselbein. Vor
zehn Tagen stürzte er beim Flèche Wallonne. Noch immer
behinderen ihn Prellungen am Oberkörper. Auch deshalb sah Wegmann schon wie der sichere Verlierer aus, als er in der Verfolgergruppe eines Spitzentrios zum zweiten Mal den Mammolshaner Berg bezwang, Mit verkniffenem Gesicht und schwerem Tritt kam Wegmann unter den Letzten oben an. „Das hat schon weh getan", erklärte der 29-Jährige. Und weiter: „Danach musste ich mich ausruhen. Ich habe etwas gezockt, weil ich merkte, dass immer drei, vier Fahrer die Löcher zu Ausreißern zufuhren. So blieb ich hinten und konnte meine Kräfte sparen.“
Wegmann bluffte auch, als es in die letzten drei Schlussrunden um die Alte Oper ging. Ausgebufft hielt er sich am Ende der nun wieder geschlossenen und etwa 25 Fahrer starken Spitzengruppe auf.
Mit seinem Teamkollegen Niki Terpstra besprach er die Schluss-Strategie. „Fabi meinte, dass er sich noch gut fühle und Niki das Feld zusammen halten soll“, verriet der sportliche Leiter Christian Henn hinterher.
Der Niederländer spannte sich zu Beginn der letzten 3000 Meter zusammen mit seinem Milram-Kollegen Christian Knees vor das Feld. „Sie haben unglaublich gearbeitet und keinen Ausreißversuch mehr zugelassen. Ihnen habe ich meinen Sieg zu verdanken“, lobte Wegmann seine Helfer.
Auf den letzten 400 Metern ging er dann selbst in den Wind und siegte nach einem schier endlosen Schlussspurt. Wegmann: „Ich habe gepokert, weil ich wusste, dass durch die letzte Schikane keine zwei Fahrer nebeneinander passen und man vorne sein musste. Die letzten Meter habe ich nichts mehr gesehen. Deshalb habe ich auch nicht gejubelt, als ich über die Ziellinie fuhr. Ich wusste nicht, ob da noch einer kommt.“
Weil keiner mehr kam, freute er sich hinterher umso mehr.
Ganz klar, am 1. Mai war Wegmann der König der Zocker in der Zockerstadt.
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