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04.07.2010 | (rsn) – Einen Tag nach dem Beginn der Tour de France startet die Österreich-Rundfahrt (Kat. 2.HC) am Sonntag in ihre 62. Auflage. Während in Frankreich die großen Stars im Rampenlicht stehen, fahren sich die Nicht-Nominierten in der Alpenrepublik den Frust von der Seele und junge Nachwuchsfahrer hoffen auf ihren großen Durchbruch. Das schwere Streckenprofil verlangt den Fahrern der 18 Mannschaften alles ab – einen Zufallssieger wird es bei den Kletter-Festspielen nicht geben. Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird aber letztlich wohl erst im Einzelzeitfahren am vorletzten Tag fallen.
Die Strecke: Die achttägige Rundfahrt beginnt am Sonntag mit einer Sprinteretappe von Dornbirn nach Bludenz. Am Tag darauf sind dann aber schon die Klassementfahrer gefragt, schließlich steht die Ehrenkategorie-Bergankunft auf dem Kitzbüheler Horn in 1670 Metern Höhe auf dem Programm. Die nur 135 Kilometer lange 3. Etappe von Kitzbühel nach Lienz weist mit dem Felbertauern und der Pustertaler Hochstraße zwei Berge der 1. Kategorie auf. Letzterer ist 20 Kilometer vor dem Ziel zu meistern, danach folgt eine rasende Abfahrt bis ins Ziel.
Das vierte Teilstück ist die berühmte Großglockner-Etappe, die auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe endet, ein Anstieg der Ehrenkategorie 2323 Meter über dem Meeresspiegel. Mit nur je einem Berg der 2. und 3. Kategorie fällt die 5. Etappe gemäßigter aus. Auf den letzten Metern steht aber noch einmal der zwar nur einen Kilometer lange, aber zwölf Prozent steilen Deutschlandsberg an, eine Steigung der 3. Kategorie.
Nach den Kletterpartien der Vortage kommen auf dem sechsten Teilstück wieder die Sprinter zum Zug. In Laxenburg werden sie den Sieg wohl unter sich ausmachen. Am vorletzten Tag steht wieder das traditionelle Einzelzeitfahren von Podersdorf an. Auf der 26,3 Kilometer lange Runde wird sich entscheiden, welcher Kletterer die 62. Österreich-Rundfahrt gewinnt. Auf der abschließenden tellerflachen Etappe nach Wien mit Ziel am Burgtheaterdürfen noch einmal die Sprinter ran.
Die Favoriten: In Abwesenheit des Schweizer Titelverteidigers Michael Albasini (HTC-Columbia) kommen vor allem die Kletterspezialisten für den Gesamtsieg in Frage. Ganz hoch im Kurs stehen die beiden Italiener Riccardo Ricco (Ceramica Flaminia) und Emanuele Sella (Carmiooro), die beide in diesem Jahr von einer Dopingsperre zurückgekehrt sind. Aber auch ihr Landsmann Leonardo Bertagnolli (Androni), der ukrainische Vorjahreszweite Ruslan Pidgorniyy (ISD Neri), der Belgische Meister Stijn Devolder (QuickStep/Gewinner 2006), der Niederländer Pieter Weening (Rabobank), der Russe Vladimir Gusev (Katjuscha/Gesamtzweiter 2008), der Portugiese Tiago Machado (RadioShack) sowie die beiden Deutschen Patrik Sinkewitz (ISD Neri) und Markus Fothen (Milram) rechnen sich Chancen auf eine vordere Platzierung aus. Mit Außenseiterchancen gehen die beiden Österreicher Stefan Denifl (Cervélo TestTeam) und Matthias Brändle (Footon Servetto) ins Rennen.
In den Sprints ist der von seinem HTC Columbia-Team nicht für die Tour nominierte André Greipel der große Favorit. Seine schärfsten Widersachen sind der Italiener Danilo Napolitano (Katjuscha), der Markkleeberger Robert Förster (Milram), der Australier Graeme Brown (Rabobank), der Brite Ben Swift (Sky) sowie der Freiburger Martin Reimer (Cervelo TestTeam).
Die Etappen:
1. Etappe, Sonntag: Dornbirn-Bludenz, 158 Kilometer
2. Etappe, Montag: Landeck – Kitzbüheler Horn, 174 Kilometer
3. Etappe, Dienstag: Kitzbühel – Lienz, 135,5
4. Etappe, Mittwoch: Lienz – Großglockner, 146 Kilometer
5. Etappe, Donnerstag: Bleiburg – Deutschlandsberg, 150 Kilometer
6. Etappe, Freitag: Deutschlandsberg – Laxenburg, 231 Kilometer
7. Etappe, Samstag: Einzelzeitfahren Podersdorf, 26,3 Kilometer
8. Etappe: Podersdorf – Wien, 122 Kilometer
Die Teams: Milram, RadioShack, HTC Coumbia, Quick Step, Katjuscha, Footon-Servetto, Rabobank, Sky, Cervélo TestTeam, BMC Racing, ISD Neri, Androni, Carmiooro, Ceramica Flaminia, Voralberg-Corratec, KTM Gebrüder Weiß, Arbö Gourmetfein, Tyrol-Team
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