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26.07.2010 | Ordizia (rsn) - Der 25. Juli ist den Spaniern heilig. An diesem Tag feiert (fast) das ganze Land den Nationalpatron, den Apostel Santiago, zu dessen Ehre jedes Jahr tausende Menschen den beschwerlichen Jakobsweg nach Santiago de Compostela auf sich nehmen.
Für die Bewohner in Ordizia, dem gipuzkoanischen Dorf etwa 40 Kilometer südlich von San Sebastián gelegen, hält dieser Tag neben den typischen Tänzen und dem guten Essen auch noch ein anderes Großereignis bereit: die Clásica Villafranca de Ordizia.
Maite, Xabier, Nahia und Josu, vier Jugendliche aus Ordizia, sind seit dem Vorabend auf den Beinen: „Für uns hat das Fest schon gestern angefangen“, erzählt Maite. „Wir haben uns mit Freunden getroffen, etwas getrunken, getanzt und uns vergnügt.“ Xabier ergänzt: „Diese Nacht haben wir noch nicht geschlafen, früh um halb sieben sind wir traditionelle Volkslieder singend aus den Bars gekommen und durch Ordizia gezogen, um dann hierher zu kommen.“
Die Vier sitzen mit ihren Freunden vor der Präsentationsbühne, auf die gleich um neun Uhr die ersten Fahrer zum Einschreiben kommen werden. „Dass wir hier sitzen, hat schon Tradition, wir sind zum vierten Mal hier. Uns gefällt das Ambiente, wir sind gekommen, um alle Radsportler anzufeuern, egal wer sie sind oder woher sie kommen. Sie haben sich unser aller Unterstützung verdient“, meint Nahia.
Während die ersten Fahrer heranrollen, um sich einzuschreiben und vom Sprecher Juan Mari Guajardo dem Publikum vorgestellt zu werden, setzen einige der etwa 30 Jugendlichen der Gruppe sogar von der Fußball-WM bekannten Vuvuzuelas ein, um die Stimmung weiter anzuheizen. Andere - „die sind noch leicht angeheitert“, so die Aussage von Josu – haben sich neben der Bühne platziert, um die Fahrer auf nicht ganz jugendfreien Magazinen unterschreiben zu lassen. Wie jedes Jahr eine Mordsgaudi für beide Seiten. Das trotz der frühen Morgenstunde zahlreich erschienene Publikum lässt sich von der guten Stimmung anstecken. Man kennt die zahlreichen baskischen Fahrer, die vor allem in Diensten von Euskaltel – Euskadi und Orbea stehen, es haben sich viele Familien und Fanclubs eingefunden, die mit bedruckten Tshirts ihre Idole unterstützen wollen.
„Uns ist es eigentlich egal, welcher Fahrer gewinnt, Hauptsache, das Rennen ist spannend!“ sagt Maite, während Xabier hinzufügt: „Naja, eigentlich könnte Francisco Mancebo gewinnen, immerhin einer der stärksten Fahrer hier.“ Nach dem Start fahren die Jugendlichen auf den Alto de Abaltzisketa, einen Berg der 3. Kategorie. Dort tun sie, was fast alle Spanier beim Warten auf die Fahrer tun: sie essen. „Frühstück gab's heute noch nicht, deswegen wird das so eine Art Brunch“, sagt Josu. Tortilla de patatas, Oliven, Serranoschinken, Brot, Getränke, dazu Klappstühle und ein Tisch – so lassen sich die nächsten Stunden überstehen. Fünfmal muss der Berg heute von den Fahrern überwunden werden, bevor es wieder zum Ziel nach Ordizia hineingeht. Auf dem Berg ist alles ruhig, Hobbyfahrer messen sich auf der gleichen Strecke, die wenig später die Profis unter den Reifen haben werden. Manch einer muss kräftig angefeuert werden, um nicht den Fuß auf den Boden setzen zu müssen.
Wenig später treffen die ersten Begleitmotorräder ein. Jetzt werden überall die Stühle verlassen, man stellt sich an die Straße. Die Ausreißer bekommen viel Applaus, ebenso das Feld, das zu diesem Zeitpunkt zwar noch zusammen ist, aber schon beginnt, nach hinten hinaus abzubröckeln. „Ich bin für die Izagirres“, sagt einer der Nachbarn von Maite, Nahia, Josu und Xabier stolz und deutet auf sein Tshirt. Gorka und Jon Izagirre, Brüder aus Ormaiztegi, nur wenige Kilometer von Ordizia entfernt, haben nicht oft die Gelegenheit, in einem Rennen zusammen zu fahren, da der ältere bei Euskaltel unter Vertrag steht, der jüngere bei Orbea. „Klar kann Gorka heute gewinnen“, wirft seine Frau ein. „Der ist stark und kennt die Gegend!“ Ab diesem Moment hat Gorka Izagirre mindestens vier Fans mehr.
Doch zunächst macht sein Teamkollege Romain Sicard von sich reden. Der U23 Weltmeister initiiert einen Fluchtversuch in der vorletzten Runde, der erst zehn Kilometer vor dem Ziel wieder beendet wird. Gorka Izagirre hat Pech mit einem Platten, wird jedoch von seinen Teamkollegen wieder ins Feld gefahren und kann so ein paar Minuten später einen Angriff starten. Maite, Nahia, Josu und Xabier, die inzwischen im Ziel in Ordizia stehen, drücken fest die Daumen, und der 22jährige Izagirre schafft es tatsächlich, mit einer halben Sekunde Vorsprung auf eine Gruppe, geführt von Manuel Ortega (Andalucía – Cajasur) und Pablo Lastras (Caisse d'Epargne) jubelnd ins Ziel zu fahren, wo er von seinen Emotionen überwältigt wird und erst einmal die Tränen aus den Augen wischen muss, bevor er die Umarmung und die Glückwünsche seines Bruders Jon entgegennehmen kann.
Maite, Nahia, Josu und Xabier sehen sich noch die ohrenbetäubende Siegerehrung an – Ohrenbetäubend deswegen, weil das Publikum nur noch aus Izagirre-Fanclub-Mitgliedern zu bestehen scheint, die sich natürlich wahnsinnig über den Sieg „ihres“ Gorkas freuen. Auch die anderen Prämierten werden stürmisch beklatscht, bevor sich die vier Jugendlichen auf den Heimweg machen, um endlich ein paar Stunden zu schlafen, „bevor wir heute Abend weiterfeiern.“ Diesmal aber kein Radrennen, sondern das Fest des Apostels Santiago."
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