Polen-Rundfahrt: Mollema siegt, Martin behält Gelbes Trikot

"Baukenschlag" auf der Königsetappe

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Bauke Mollema (Rabobank) gewinnt die 6. Etappe der Polen-Rundfahrt. Foto: ROTH

06.08.2010  |  (rsn/wowo) – Bauke Mollema (Rabobank) hat die Königsetappe der 67. Polen-Rundfahrt gewonnen. Der 23–jährige Niederländer setzte sich auf dem 228,5 Kilometer sechsten Teilstück von Oswiecim (Auschwitz) hinauf zur Bergankunft in Terma Bukowina Tatrzanska als Solist mit sieben Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Michael Albasini (HTC Columbia) und den Slowenen Grega Bole (Lampre) durch. Bole kam bei der Überquerung des Zielstrichs auf regennasser Straße noch zu Fall. Alle anderen Fahrer der Verfolgergruppe konnten ausweichen.

Hinter Bole belegte der Italiener Mauro Santambrogio (BMC) nach erneut starker Leistung mit neun Sekunden Rückstand Platz vier, der Portugiese Tiago Machado (RadioShack) wurde zeitgleich Fünfter.

Der Ire Daniel Martin (Garmin-Transitions) kam in der acht Fahrer starken ersten größeren Verfolgergruppe hinter Titelverteidiger Alessandro Ballan (BMC Racing) als Siebter ins Ziel und verteidigte seine Gesamtführung. Neuer Gesamtzweiter ist Bole mit acht Sekunden Rückstand, Etappensieger Mollema verbesserte sich auf Platz drei (+0:10). Vierter ist Albasini (+0:20), Ballan fiel auf Rang fünf zurück (+0:21). Bester deutscher Fahrer ist Milram-Profi Paul Voß auf Rang 20.

Mollema hatte seine Attacke im Schlussanstieg gut drei Kilometer vor dem Ziel gesetzt und konnte einen Maximalvorsprung von 15 Sekunden herausfahren. Durch die Tempoerhöhung von Garmin und Lampre schrumpfte der Abstand zwar noch, den Sieg des 23-Jährigen konnten die Verfolger aber nicht mehr verhindern.

„Es ist ein tolles Gefühl, eine Etappe in einem ProTour-Rennen zu gewinnen”, freute sich der Tagessieger. "Und für mich ist es ein ganz besonderer Tag, denn es ist mein erster Sieg in meiner Profikarriere. Der Kurs war wirklich schwer, mit einigen sehr steilen Anstiegen. Gestern wurde ich Sechster, heute wollte ich besser abschneiden. Ich habe angegriffen nur mit einem Ziel: Ich wollte gewinnen. Wenn ich die Rundfahrt für mich entscheiden könnte, dann wäre ich ein richtiger Glückspilz. Aber das kommt noch“ fügte Mollema hinzu.

Als bester Milram-Fahrer konnte sich Paul Voß bis vier Kilometer vor dem Ziel in der ersten großen Gruppe um Martin behaupten. Der Tempoverschärfung im Finale konnte der gebürtige Rostocker aber nicht mehr folgen. Auf Platz 19 war Voss bester deutscher Fahrer.

Die fünfköpfige erste Ausreißergruppe bildete sich bei einem Wolkenbruch auf den ersten Kilometern, der kurzzeitig für stellenweise überflutete Straßen sorgte und einen Massensturz im Feld zur Folge hatte. Die Verwirrung nutzten der Russe Mikhaylo Khalilov (Katjuscha), die beiden Spanier Javier Aramendia und Gorka Izagirre (beide Euskaltel), der Australier Mathew Hayman (Sky) und der Niederländer Johnny Hoogerland (Vacansoleil) zur Flucht.

Den Sprung zur Spitzengruppe schafften bei Rennkilometer 61 noch die beiden Polen Marcin Sapa (Lampre) und Michał Golas (Vacansoleil) sowie der Spanier Albert Losada (Caisse d'Epargne). Kurz darauf erreichte der Vorsprung des Septetts mit über sieben Minuten seinen höchsten Stand. Das Hauptfeld hatte sich nach den massiven Regenfällen und Donnergrollen erst neu ordnen müssen, reduzierte dann aber den Abstand schnell. Schon auf der ersten von insgesamt sechs Bergwertungen der 1. Kategorie war er auf zwei Minuten geschrumpft.

Die zweite Bergwertung der 1. Kategorie Gliczarow Gorny erklommen Izagirre und Hoogerland allein, nachdem sie aus der Spitzengruppe heraus angegriffen hatten. Die fünf Verfolger hatten zum Spitzenduo sogar Blickkontakt, aber sie konnten zu Izagirre und Hoogerland nicht aufschließen. Schließlich ließ Izagirre den Träger des Bergtrikots stehen und machte sich auf und davon. Der Vorsprung des Basken - gut 30 Sekunden - war jedoch zu klein, als dass er an eine erfolgreiche Solofahrt hätte denken können.

Nach der sehr kurvenreichen Abfahrt bogen die Fahrer auf die erste von zwei Runden um Bukowina Tatrzanska ein. Auf der folgenden, knapp 12 Kilometer langen Schleife erwartete das Feld die Kletterpartie hinauf nach Terma Bukowina Tatrzanska (971 Meter). Sowohl Izagirre als auch die restlichen Ausreißer wurden vom Hauptfeld wieder gestellt.

Auf der letzten Runde versuchte der Kapitän des polnischen Nationalteams Marek Rutkiewicz sein Glück. Auf die Verfolgung machten sich der Russe Vladimir Gusev (Katjuscha) und der Italiener Marco Marcato (Vacansoleil). Der Kasache Assan Bazayev (Astana) sprang noch dazu und zu dritt holten die Verfolger den Polen ein. Noch vor dem knapp vier Kilometer langen Schlussanstieg wurde jedoch auch die Vierer-Gruppe vom Peloton geschluckt. Kurz darauf setzte Mollema seinen entscheidenden Angriff.

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