Generationswechsel bei Paris-Nizza?

Klöden und Martin fahren heute um Gelb

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Andreas Klöden (links) und Tony Martin bei der Schweiz-Rundfahrt im letzten Jahr. Damals war es umgekehrt: Tony trug Gelb, diesmal ist der Cottbuser Spitzenreiter. Wie sieht es heute nach dem Zeitfahren von Paris-Nizza aus? Foto: ROTH

11.03.2011  |  (rsn) - Vergangenheit und Zukunft des deutschen Radsport – beim 69. Paris-Nizza liegen sie zehn Sekunden auseinander. Mit seinem Etappen-Sieg hat Andreas Klöden (35) die Führung der Fernfahrt übernommen, bei der er im Jahr 2000 mit dem Gesamtsieg seine große Karriere begann.

Zehn Sekunden hinter dem Cottbuser rangiert der zehn Jahre jüngere Tony Martin. Der Eschborner gewann bei Paris–Nizza 2009 die Bergwertung und brennt in diesem Jahr nach seinem Gesamtsieg bei der Algarve-Rundfahrt darauf, auch bei der Tour de France anzugreifen, die Klöden 2004 und 2006 jeweils als Zweiter beendete.

Wird heute im Zeitfahren der Generationenwechsel endgültig vollzogen? Oder kann Klöden den HTC-Profi noch mal auf Distanz halten? Bei dem Profil des diesjährigen Rennens ist davon auszugehen, dass der Sieger im Kampf gegen die Uhr auch am Sonntag in Nizza triumphieren wird.

Klöden überraschte gestern als Sprinter. "Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mein letztes Rennen im Sprint gewonnen habe", sagte er nach dem Rennen. Martin war der Etappensieg egal. Er beschränkte sich darauf, das Geschehen zu kontrollieren. Mit Hilfe seines Teamkollegen Tejay van Garderen achtete er darauf, dass am letzten Anstieg der Abstand zu den Ausreißern Kiserlovski und Carrara nie mehr als 15 Sekunden betrug.

Das gelang ihm bestens, auf dem Gipfel des Col de la Mûre (765 m, 1. Kategorie) war die Spitzengruppe wieder geschlossen. Ganz im Bewusstsein seiner Stärke fuhr Martin an der Spitze aller Favoriten die steile Abfahrt ins Ziel.

Der WM-Dritte im Zeitfahren weiß, dass er heute den zweiten Gesamtsieg in dieser jungen Saison vorbereiten kann. Doch auch Klöden ist im Zeitfahren nicht zu unterschätzen. "Ich bin hier mit Ambitionen hergereist. Ich bin im Vergleich zu den Vorjahren in deutlich besserer Verfassung", erklärte der gebürtige Cottbuser. Dennoch sieht er die deutsche Nachwuchshoffnung in der Favoritenrolle. Klöden: "Tony wird im Zeitfahren sehr gut sein. Es wird sehr schwer werden, ihn zu schlagen. Ich weiß nicht, ob ich das Trikot verteidigen kann, ich werde es aber auf jeden Fall versuchen."

Zwei Deutsche fahren um den Sieg bei Paris–Nizza – das Jahr 2011 lässt sich gut an!

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