Vorschau 109. Paris-Roubaix

Wer erobert die "Königin der Klassiker"?

Foto zu dem Text "Wer erobert die
Foto: ROTH

09.04.2011  |  (rsn) – Auch die 109. Auflage von Paris-Roubaix wird den Ruf des Klassikers als härtestes Eintagesrennen der Welt untermauern. Wenn am Sonntag in Compiégne der Startschuss zur „Königin der Klassiker“ fällt, werden die Fahrer aus 25 Teams die 258 Kilometer nach Roubaix bei voraussichtlich strahlendem Sonnenschein in Angriff nehmen. Vor dem ersten Roubaix-Einsatz steht das deutsche NetApp-Team, das als Zweitdivisionär von den Organisatoren eine Wildcard erhalten hat.

Die Strecke: 27 Kopfsteinpflaster-Sektionen– Pavés genannt – machen das Rennen auch diesmal wieder zu einem Spektakel, das Mensch und Material in höchstem Maß beanspruchen wird. Insgesamt 51 „Kopfsteinpflaster-Kilometer“, die „heißesten“ Abschnitte des „Ritts durch die Hölle des Nordens“, werden die Fahrer durchrütteln und -schütteln. Der erste der Sektoren, die rückwärts gezählt werden, steht bei Kilometer 98 an (Troisvilles à Inchy).

Von da an geht es auf dem brettebenen Kurs Schlag auf Schlag. Bereits Sektor 25 (Quiévy à Saint-Python) ist mit 3,7 Kilometer der längste des gesamten Rennens. Der wohl berühmteste Abschnitt (Sektor 16) ist der Wald von Arenberg (Trouée d’Arenberg) bei Kilometer 172 – 2,4 Kilometer lang und mit fünf Sternen, dem höchsten Schwierigkeitsgrad, versehen. Davor haben die Streckenplaner drei neue Sektionen in den Parcours aufgenommen, nämlich Préseau, Aulnoy und Famars, die zuletzt im Jahr 2005 im Programm standen.

Nach Arenberg folgen zwei komplett neue Sektoren, Millonfosse (15/1,4 km) und Brillon à Tilloy-lez-Marchiennes (14/1,1km). Dadurch wird der Charakter des Rennens in einer vorentscheidenden Phase verändert, denn zuletzt konnten nach dem Wald von Arenberg die Fahrer zehn Kilometer lang auf Asphalt etwas durchschnaufen, diesmal werden es nur vier sein, bevor es wieder auf Kopfsteinpflaster geht.

50 Kilometer vor dem Ziel wartet mit der Sektion 10 (Mons-en-Pévèle) eine drei Kilometer lange, mit fünf Sternen ausgezeichnete, erneut extrem schwere Passage. Nach dieser Tortur werden auch die vier folgenden, kürzeren Sektionen die Fahrer jeden Knochen in ihren Körpern spüren lassen.

Dabei stehen im Finale noch einige der härtesten Sektoren des gesamten Rennens an: zunächst die 1,3 Kilometer lange Passage zwischen Cysoing und Bourghelles (Sektion 6), fast unmittelbar gefolgt von der Passage von Wannehain. Und es folgen noch Camphin-en-Pévèle (Sektor 5) und Le Carrefour de l'Arbre (Sektor 4) – hier wird die Vorentscheidung über den Sieg fallen. Bis zum berühmten Velodrom von Roubaix sind es von Carrefour de l’Arbre aus noch knapp 17 Kilometer, wobei die letzten drei Sektoren nicht mehr so brutal wie die vorangegangenen sind.

Die Pavé-Sektoren:

Sektor Km Name Länge/km

27 98 Troisvilles à Inchy 2,2

26 104,5 Viesly à Quiévy 1,8

25 107 Quiévy à Saint-Python 3,7
24 115,5 Saint-Python 1,5
23 119,5 Vertain à Saint-Martin-sur-Écaillon 2,3
22 126,5 Capelle-sur-Écaillon à Ruesnes 1,7
21 142,5 Aulnoy-lez-Valenciennes - Famars 2,6
20 146 Famars à Quérénaing 1,2
19 149 Quérénaing à Maing 2,5
18 152 Maing à Monchaux-sur-Écaillon 1,6
17 164 Haveluy à Wallers 2,5
16 172 Trouée d’Arenberg 2,4
15 178,5 Millonfosse à Bousignies 1,4
14 183,5 Brillon à Tilloy-lez-Marchiennes 1,1
14 186 Tilloy à Sars-et-Rosières 2,4
13 192,5 Beuvry-la-Forêt à Orchies 1,4
12 197,5 Orchies 1,7
11 203,5 Auchy-lez-Orchies à Bersée 2,6
10 209 Mons-en-Pévèle 3,0
9 215 Mérignies à Avelin 0,7
8 218,5 Pont-Thibaut à Ennevelin 1,4
7 224 Templeuve - L’Épinette 0,2
7 224,5 Templeuve – Moulin de Vertain 0,5
6 231 Cysoing à Bourghelles 1,3
6 233,5 Bourghelles à Wannehain 1,1
5 238 Camphin-en-Pévèle 1,8
4 241 Carrefour de l’Arbre 2,1
3 243 Gruson 1,1
2 250 Willems à Hem 1,4
1 256,5 Roubaix 0,3


Die Favoriten: Wie bei der Flandern-Rundfahrt ist auch am Sonntag Titelverteidiger Fabian Cancellara (Leopard-Trek) der große Favorit. Sein schärfster Widersacher wird abermals der Belgier Tom Boonen (Quick Step) sein, der das Rennen 2005, 2008 und 2009 für sich entscheiden konnte. Mit dem Flandern-Zweiten Sylvain Chavanel weiß Boonen zudem einen Teamkollegen in Topform an seiner Seite.

Das US-Team Garmin-Cervélo mit dem Vorjahreszweiten Thor Hushovd, dem Deutsch-Australier Heinrich Haussler - 2009 Siebter - und dem Briten Roger Hammond, der vor sieben Jahren einmal Dritter war, hofft nach einer erfolglosen Flandern-Rundfahrt auf ein besseres Abschneiden.

Bei der Flandern-Rundfahrt war BMC eines der stärksten Teams. In Nordfrankreich peilen Marcus Burghardt, George Hincapie und Allesandro Ballan - der sich in Italien einem Verfahren wegen Blutdopings wird stellen müssen - den Sprung auf das Podium an. 

Ebenfalls zu beachten ist das russische Katjuscha-Team um die Italiener Filippo Pozzato - 2009 Zweiter - und Luca Paolini, den Belgier Leif Hoste und den Russen Sergej Ivanov.

Zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch der spanische Vorjahresdritte Juan Antonio Flecha (Sky) und der Belgier Björn Leukemans (Vacansoleil).

Die Teams: Leopard-Trek, QuickStep, Omega Pharma Lotto, BMC, HTC Highroad, Garmin-Cervelo, Radioshack, Liquigas, Lampre-ISD, Rabobank, Vacansoleil, Skil-Shimano, Ag2r, Fdjeux, Cofidis, Bretagne Schuller, Saur-Sojasun, Europcar, Euskaltel, Movistar, Sky, Katjuscha, Astana, Saxo Bank-SunGard, NetApp

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.04.2011Dion und Hammond aus dem Krankenhaus entlassen

(rsn) – Zwei der Sturzopfer von Paris-Roubaix konnten am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Sowohl der Brite Roger Hammond (Garmin-Cervélo) als auch der Franzose Renaud Dion (Bretagne S

11.04.2011Angst vor Platz vier machte Tjallingii Beine

(rsn) – Neben Sieger Johan Vansummeren (Garmin-Cervlo) war der Niederländer Maarten Tjallingii (Rabobank) als Dritter bei der 109. Austragung von Paris-Roubaix der zweite Überraschungsmann auf dem

11.04.2011Der Sky-Bus glich einem Kriegsschauplatz

(rsn) - Das britische Sky-Team fuhr am Sonntag mit den Plätzen neun und zehn durch den Spanier Juan Antonio Flecha und den Australier Matthew Hamyan die bisher besten Ergebnisse in den großen Klass

11.04.2011Alle gegen Cancellara

Roubaix (dpa/rsn) - Die großen Frühjahrsklassiker sind in diesem Jahr nicht das Terrain für große Favoriten. Ob Mailand-San Remo, die Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix: Dreimal standen Fahrer

11.04.2011Pechsträhne zwang Quick Step zu Boden

(rsn) – Wilfried Peeters war fassungslos. “Ich habe noch nie so viel Pech erlebt”, war die spontane Reaktion des Quick Step-Sportdirektors nach Paris-Roubaix. “In all den Jahren, die wir jetzt

11.04.2011Greipel mit starker Vorstellung in der "Hölle des Nordens"

(rsn) – Platz 21 bei der ersten Paris-Roubaix-Teilnahme – auch André Greipel (Omega Pharma-Lotto) zeigte sich am Sonntag auf den nordfranzösischen Kopfsteinpflasterstraßen in guter Verfassung.

11.04.2011Seubert: "Heute habe ich dieses Rennen geliebt"

(rsn) – Viel zugetraut hat dem deutschen NetApp-Team bei dessen ersten Paris-Roubaix-Start wohl niemand. Zu unerfahren war die Mannschaft von Manager Ralph Denk, zu enttäuschend waren die Ergebniss

10.04.2011Degenkolb: "Paris-Roubaix ist geil!"

(rsn) – John Degenkolb (HTC-Highroad) hat ein grandioses Debüt bei Paris-Roubaix hingelegt. Der 22 Jahre alte Thüringer war auf Platz 19 nicht nur bester deutscher Fahrer, sondern der jüngste Fah

10.04.2011Leukemans trotz Pechsträhne noch auf Platz 13

(rsn) – Neben seinem Landsmann Tom Boonen (Quick Step) war Björn Leukemans der große Pechvogel bei der 109. Auflage von Paris-Roubaix. Der Vacansoleil-Kapitän wurde auf den 258 Kilometern von Com

10.04.2011Eisel verpasste Cancellaras Attacke

(rsn) – Bernhard Eisel (HTC-Highroad) hat als Siebter der 109. Auflage von Paris-Roubaix die beste Platzierung eines Österreichers bei der "Königin der Klassiker" eingefahren, die nicht am Grünen

10.04.2011Vansummeren fährt den Favoriten davon

(rsn) – Die Serie der Sensationssiege bei den diesjährigen Frühjahrsklassikern hat sich bei der 109. Auflage von Paris-Roubaix fortgesetzt. Der 1,97 Meter lange Belgier Johan Vansummeren (Garmin-

10.04.2011Paris-Roubaix: Viele Helfer und ein Topfavorit

(rsn) – Unter den 197 Startern, die am Sonntag bei der 109. Auflage des Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix stehen, befinden sich auch 17 Deutsche, sechs Schweizer und ein Österreicher. Das größte

Weitere Radsportnachrichten

05.11.2024Tod der Mutter verdrängte sportliche Erfolge in den Hintergrund

(rsn) – Hinter Anton Albrecht (P&S Metalltechnik – Benotti) liegt ein schwieriges Jahr. Im Saisonverlauf wusste er zu überzeugen und sich etwa mit einem zweiten Etappenrang bei Belgrade Banjaluka

05.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport

(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor

04.11.2024dsm-Profi Bevin stellt sein Rad in die Ecke

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert

(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin

04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg

(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.

04.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c

03.11.2024Ein Lernjahr mit einem großen Rückschlag

(rsn) – 2024 war ein Jahr mit Licht und Schatten für Fabian Steininger (Maloja Pushbikers). Der 24-jährige Österreicher ging in seine zweite Saison beim deutschen Kontinental-Team und fühlte si

03.11.2024Nys fliegt in Pontevedra zu seinem ersten großen Titel

(rsn) – Nach seinem schwarzen Tag in Pontchateau im letzten Jahr hat der Belgier Thibau Nys im spanischen Pontevedra zum Abschluss der Cross-Europameisterschaften seinen ersten großen Titel in der

03.11.2024Van Empel zum dritten Mal in Folge Europameisterin vor Alvarado

(rsn) – Fem van Empel heißt die alte und neue Cross-Europameisterin. Im spanischen Pontevedra schlug die Niederländerin bei sommerlichen Temperaturen im Sprintduell ihre Landsfrau Ceylin del Carme

03.11.2024Nach Haverdings Pech macht Michels die Titelverteidigung klar

(rsn) – Jente Michels ist bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda die Titelverteidigung im U23-Rennen der Männer gelungen. Der 21-jährige Belgier setzte sich auf dem technisch anspruchsvollen un

03.11.2024Gery sprintet aus Schreibers Windschatten zur Goldmedaille

(rsn) – Mit einem cleveren Auftritt hat sich Célia Gery bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda den Titel im Rennen der U23 Frauen gesichert. Die 18-jährige Französin verwies im Sprintduell die

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine