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07.07.2011 | (rsn) – Als sich Anthony Roux (Fdjeux) in der Ausreißergruppe des Tages platziert hatte, hatte er für die längste Etappe der diesjährigen Tour möglicherweise gleich drei Ziele im Sinn: Etappensieg, Bergtrikot und die Rote Startnummer für den kämpferischsten Fahrer.
Während seine Kollegen bei der Siegerehrung in Lisieux sich die Küsschen und Teddybären abholten, stand der Franzose nach dem sechsten Teilstück allerdings mit leeren Händen da. Dabei hatte er auf den 226 Kilometern des Tages zu den Hauptdarstellern gehört.
Im Kampf um die Bergwertung kam ihm ein Vacansoleil-Duo in die Quere. Die Niederländer Johnny Hoogerland und Lieuwe Westra spielten ihre numerische Überlegenheit in der fünfköpfigen Spitzengruppe perfekt aus. Nach den ersten beiden Anstiegen des Tages lag Roux nur einen Zähler hinter Hoogerland – und es war noch ein Punkt zu vergeben. Doch die Niederländer fuhren taktisch clever. Westra attackierte 60 Kilometer vor dem Ziel aus der Spitzengruppe heraus – und nur Adriano Malori (Lampre) konnte folgen. So war zwar Hoogerland abgehängt, aber eben auch Roux. Somit war der Traum vom Bergtrikot ausgeträumt.
Obwohl Roux gut 40 Kilometer vor Etappenende im Hauptfeld verschwand, dachte er nicht an Aufgabe. Auf den letzten 15 Kilometern attackierte der 24-Jährige erneut – und zwar aus purer Wut über den unglücklichen Etappenverlauf, wie er nach dem Rennen erklärte.
Einige Kilometer konnte sich Roux auch noch vor dem jagenden Feld aufhalten, den Spitzenreiter Malori, der nach der Etappe noch mit der Roten Startnummer belohnt wurde, konnte er allerdings nicht mehr einfangen. Und zehn Kilometer vor dem Etappenende war auch der zweite Ausritt von Gesamtsiegers des Circuit de Lorraine beendet.
So blieb Anthony Roux ein Tag, der Körner kostete und außer Sympathien und allgemeiner Anerkennung nichts brachte. Aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Bei der 98. Tour de France benennt Radsport News nach jeder Etappe den Fahrer des Tages. Dabei muss es sich nicht zwingend um den erfolgreichsten Profi handeln. Vielmehr honorieren wir auch andere Faktoren wie eine kämpferische Fahrweise, aufopfernde Helferdienste oder sonstiges bemerkenswertes Verhalten.
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