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10.07.2011 | (rsn) – Die erste Bergetappe der 98. Tour de France endete mit einem Ausreißersieg. Der Portugiese Rui Costa, der sich nach bereits acht Kilometern acht anderen Fahrern angeschlossen hatte, rettete sich nach einer langen Flucht mit letzter Kraft und 12 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger ins Ziel an der Bergankunft in Super-Besse Sancy.
"Das ist der wichtigste Sieg, den ich jemals eingefahren habe. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich eine Etappe der Tour de France gewonnen habe“, zeigte sich Costa im Ziel überwältigt von seinem Coup. Der 24-Jährige hatte mit seiner Attacke im Schlussanstieg die Spitzengruppe gesprengt, doch nicht damit gerechnet, dass er seine Führung bis ins Ziel würde behaupten können.
„Um ehrlich zu sein: Als ich Winokurow hinter mir sah, dachte ich, dass er mich kriegen würde, aber am Ende habe ich alles gegeben, was ich hatte“, schilderte der 24-Jährige das Finale. „Hier zu gewinnen ist großartig für mich und für mein Team, das in diesem Jahr schon einige Schwierigkeiten zu überstehen hatte. Dieser Sieg wird uns allen helfen.“
Tatsächlich wird Rui Costas Erfolg Balsam auf die Wunden des spanischen Rennstalls sein, der Ende Mai auf tragische Weise Xavier Tondo verloren hatte. Der Spanier war von seinem Wagen an einem Garagentor erdrückt worden, als er zu einer Trainingsausfahrt aufbrechen wollte. Die nächste Katastrophe traf das Team im Juni. Bei der Tour de Suisse stürzte Mauricio Soler und zog sich dabei lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Der Kolumbianer ist erst vor einigen Tagen aus dem künstlichen Koma erwacht und noch besteht die Gefahr, dass er bleibende Hinrschäden davonträgt.
Und Rui Costa selbst sorgte im vergangenen Jahr für negative Schlagzeilen, als er ebenso wie sein Bruder Mario bei den Portugiesischen Meisterschaften positiv auf Methylhexanamin getestet und zunächst suspendiert wurde. Der Portugiesische Verband folgte allerdings der Argumentation der beiden Brüder, die erklärten, dass sie die Substanz unwissentlich mit einem Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen hatten. Methylhexanamin steht seit diesem Jahr auch nicht mehr auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.
Nach seinem Freispruch wurde Rui Costa wieder von seinem alten Team verpflichtet. Beim Movistar-Rennstall von Eusebio Unzue, der bis Ende 2010 Caisse d’Epargne hieß, erhielt er einen Dreijahresvertrag.
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