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27.05.2012 | (rsn) –Mit seinem Zeitfahr-Sieg in Feuchtwangen hat sich Michael Rogers (Sky) als ernsthafter Konkurrent von Tony Martin (Omega Pharma – Quickstep) im Kampf um Olympia-Gold angemeldet. Der dreifache Zeitfahrweltmeister steht vor dem Gesamtsieg der 33. Auflage der Bayern Rundfahrt.
Nach 31:14,77 Minuten im 26,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr baute der Australier seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 25 Sekunden aus und dürfte nicht zuletzt dank seines superstarken Teams Sky kaum noch von der Spitze zu verdrängen sein. Das britische Team belegte mit Rogers und seinem Landsmann Richie Porte im Zeitfahren die Plätze eins und zwei, der Weißrusse Kanstantin Siutsou wurde Fünfter, Christian Knees als bester Deutscher Siebter. Knees, Gesamtsieger der Bayern Rundfahrt 2008, rückt damit auch in der Gesamtwertung auf Platz sieben vor und ist damit ebenfalls bestplatzierter deutscher Fahrer.
Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London zog Rogers erwartungsgemäß eine zufriedene Zwischenbilanz: „In meinen jungen Jahren war ich ein Zeitfahrspezialist, das hat sich dann etwas verändert und ich habe mich mehr auf Etappenrennen konzentriert. Jetzt finde ich die Begeisterung für das Zeitfahren wieder. Ich habe hart dafür trainiert und kann es wirklich genießen. Das war heute ein wirklich wichtiger Sieg für mich, denn ich weiß, dass ich es noch kann."
Die Grundlage für den Erfolg hatte das Team zuletzt im Höhentraining auf Teneriffa und mit besonderer Konzentration auf das Zeitfahren gelegt: "Wir haben mit Bobby Julich extra einen Coach für den Kampf gegen die Uhr. Wir versuchen, da immer ans Limit zu gehen." Dazu hatte die Mannschaft die Strecke am Vormittag ausführlich besichtigt. "Diese Vorbereitung hat sich heute ausgezahlt. Entscheidend war der Start, da ging es gleich richtig bergauf und wir hatten Gegenwind. Da muss man sich die Kräfte perfekt einteilen."
Von einer verfrühten Vorfreude über einen möglichen Gesamtsieg will Rogers aber zumindest offiziell noch nichts wissen: "Ich habe die Rundfahrt noch nicht gewonnen. Morgen gibt es noch eine schwere Etappe, aber ich habe ein sehr gutes Team."
Komplimente gab‘s auch von seinem Teamkollegen Christian Knees: "Michael hat heute bewiesen, dass er einer der besten Zeitfahrer der Welt ist."
Voller Zuversicht geht auch Richie Porte, jetzt Vierter der Gesamtwertung, in das Finale: "Jetzt haben wir noch einen Tag vor uns und eine gute Chance, das Rennen zu gewinnen. Es ist heute einfach gut für uns gelaufen." Mit Platz zwei konnte der 27-Jährige in Feuchtwangen gut leben: "Du kannst nicht enttäuscht sein, wenn Du Zweiter hinter Michael Rogers wirst. Er ist dreifacher Weltmeister im Zeitfahren. Und er ist ein toller Teamkollege und ein bisschen auch mein Vorbild."
Nicht abzuschreiben im Kampf um Olympiagold ist Olympiasieger Fabian Cancellara, der aber nach seinem Schlüsselbeinbruch noch Trainingsrückstand hat und in Feuchtwangen mit 32:30,14 Minuten nur Platz 14 belegte.
Die fünfte Etappe der Bayern Rundfahrt führt heute über 167,8 Kilometer von Feuchtwangen nach Bamberg. Nach dem Start um 10.45 Uhr auf der Unteren Torstraße warten nochmals drei Sprintwertungen in Leutershausen, Neustadt an der Aisch und Bamberg auf die Fahrer, in Ipsheim wird eine letzte Bergwertung ausgefahren. Das Finale am Schönleinsplatz in Bamberg ist für 14.30 Uhr geplant.
Zuletzt und bisher einmalig war Bamberg im Jahr 2000 Gastgeber der Bayern Rundfahrt. Damals gewann der Italiener Massimo Strazzer.
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