Bereits 18 Fahrer nicht mehr im Rennen

"Tour de Carambolage" rollt durch Frankreich

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| Foto: ROTH

08.07.2012  |  Porrentruy (dapd) - Für Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) ist es fast schon das alltägliche Prozedere. Plötzlich kommt das Fahrerfeld zum Stillstand, kurz darauf sieht er auch schon einen Haufen Fahrer mit zerfetzten und blutverschmierten Trikots samt zertrümmerter Räder im Straßengraben liegen. Hektik bricht aus, die Mechaniker eilen herbei. Es wird gehupt und geschrien. Der Zeitfahrweltmeister hat das auch mitgemacht. Auf der 1. Etappe nach Seraing hatte sich das Malheur zugetragen. Martin erlitt einen Kahnbeinbruch und kämpft sich seitdem mit gebührendem Abstand am Ende des Pelotons über Frankreichs Landstraßen. Vorne geht indes die "Tour de Carambolage" unvermindert weiter. Es vergeht kaum ein Tag ohne neue Stürze, neue Knochenbrüche, neue Aufgaben.

18 Fahrer haben bereits in der ersten Woche die Heimreise angetreten. So viele waren es letztmals 1998, wobei dort im Zuge der Festina-Affäre etliche Fahrer ausgeschlossen worden waren. Dabei kommen die richtigen Anstrengungen mit den Alpen und Pyrenäen erst noch. Und es gibt kaum einen Fahrer, der bislang ohne Schramme durchgekommen ist. Auch nicht die Deutschen. Am Sonntag verabschiedete sich Johannes Fröhlinger (Argos-Shimano) . Ein Bruch des kleinen Fingers an der linken Hand zwang den Freiburger zur Aufgabe. Fröhlinger ist nach seinem Teamkollegen Marcel Kittel (Magen-Darm-Virus und Knieprobleme) der zweite Deutsche, der ausgestiegen ist.

Weiter dabei ist dagegen André Greipel (Lotto Belisol, allerdings nicht ohne Malaise. Hatte sich der deutsche Topsprinter nach zwei Etappensiegen schon zum Strahlemann entwickelt, erwischte es ihn am Freitag besonders heftig. Zwei Stürze, bei einem renkte sich gar die Schulter aus, was ihn aber nicht daran hinderte, am Ende des Tages auf Platz zwei zu sprinten.

An jenem schwarzen Freitag bekamen die Tour-Ärzte besonders viel zu tun. Bei einem Tempo von 70 Kilometern pro Stunde hatte es das halbe Feld niedergerissen. Es war einer der schlimmsten Massenstürze der vergangenen Jahre. Für insgesamt zwölf Fahrer war daraufhin das Rennen beendet. Einer davon war der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp), der im Mai den Giro d'Italia gewonnen und sich auch bei der Tour große Chancen ausgerechnet hatte. Die Heimreise trat auch der dreimalige Weltmeister Oscar Freire (Katusha/Rippenbruch) an.

Am schlimmsten hatte es aber den jungen Niederländer Wout Peols (Vacansoleil-DCM) erwischt. Im Militärkrankenhaus von Metz diagnostizierten die Ärzte einen Milzriss, einen Nierenriss, drei gebrochene Rippen und eine Lungenquetschung. Nach Mitteilung seines Teams Vacansoleil ist der 24-Jährige in stabilem Zustand, am Montag soll er nach Maastricht überführt werden.

"Das ist echt langsam nicht mehr schön, was hier für Krankenakten gefüllt werden", sagte Martin, der mit Blick auf die Alpen noch mehr leiden muss: "Leider behindern mich die Manschette und die Schmerzen doch mehr, als ich gehofft habe. Wenn es richtig steil wird, kann ich nicht wie gewohnt am Lenker ziehen."

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