Das Bergtrikot ist jetzt das Ziel

Voeckler hatte keine Kraft mehr zum Jubeln

Foto zu dem Text "Voeckler hatte keine Kraft mehr zum Jubeln"
Völlig entkräftet kommt Thomas Voeckler (Europcar) ins Ziel der 10. Tour-Etappe. | Foto: ROTH

12.07.2012  |  (rsn) – Mit dem Gelben Trikot wird es für Thomas Voeckler (Europcar) es angesichts von 22.51 Minuten Rückstand im Gesamtklassement der 99. Tour de France nichts mehr. Dafür hat der 33 Jahre alte Franzose nun ein neues Ziel: Voeckler will das Bergtrikot der Frankreich-Rundfahrt 2012 nach Paris tragen und es damit seinem Teamkollegen Anthony Charteau gleichtun, dem dieses Kunststück im Jahr 2010 gelungen war.

„Wenn es ihm gelungen ist, dann kann ich es auch versuchen. Ich werde es nicht so leicht hergeben, ich werde darum kämpfen“, sagte Voeckler nach dem Rennen. Das Bergtrikot der Tour trug der Elsässer, der seine zehnte Tour bestreitet, bereits zweimal, aber noch nie zu einem solch fortgeschrittenen Stadium des Rennens.

Aber selbst wenn er das Gepunktete Trikot wieder abgeben sollte, so ist die 99. Tour de France für Voeckler bereits jetzt ein Erfolg – vor allem in Anbetracht seiner Vorgeschichte. Das Knie bereitete dem Europcar-Kapitän in den vergangenen Wochen immer wieder Probleme, das Critérium du Dauphiné hatte er vorzeitig beenden müssen. Zwischenzeitlich wurde sogar gemunkelt, dass Voecklers Tour-Start gefährdet sei. Zum Prolog in Lüttich trat der letztjährige Gesamtvierte dann zwar an, nach eigenen Worten aber nicht in der Verfassung, um wie im vergangenen Jahr auch um das Gelbe Trikot kämpfen zu können.

Vor der gestrigen Etappe hatte Voeckler bereits so viel Rückstand angesammelt, dass er keine Gefahr mehr im Gesamtklassement darstellte. „Heute wollte ich unbedingt vorne dabei sein. Als ich die Zusammensetzung der Spitzengruppe gesehen habe, dachte ich mir sofort, dass sie es bis ins Ziel schaffen kann“, erklärte er und gab zu: „Als ich auf der Passhöhe des Col du Grand Colombier die Führung übernommen habe, um mir das Bergtrikot zu sichern, meinte ich schon, mehr sei nicht zu holen.“

Doch dann lief es besser als erhofft und Voecklers Sportlicher Leiter Andy Flickinger ermunterte seinen Fahrer, doch noch eine späte Attacke zu wagen – auch weil der Schlusskilometer leicht bergauf führte. Doch das Unternehmen erwies sich als komplizierter als gedacht, denn alle Konkurrenten hatten sich auf Voeckler konzentriert. „Bei jedem Antritt sind sie mir hinterher gestiegen, und wenn ein anderer attackierte, war ich der einzige, der die Verfolgung aufnahm“, schilderte er die letzten Kilometer. „Als Devenyns attackiert hat, habe ich den anderen gesagt, sie sollen ohne mich hinterherfahren. Auf einer Flachetappe wäre zu dem Zeitpunkt für mich Schluss gewesen.“

Dem Belgier stiefelte zunächst Jens Voigt (RadioShack-Nissan) hinterher, und auch Voeckler mobilisierte noch einmal alle Kräfte und konnte schließlich seinen dritten Tour-Etappensieg nach 2009 und 2010 einfahren. „Am Ende waren es absolute Höllenqualen. Erst fünf Meter vor dem Zielstrich hatte ich den Sieg sicher in der Tasche. Ich hatte noch nicht einmal die Kraft, die Arme zum Jubeln zu heben“, erklärte der von den Franzosen frenetisch gefeierte Tagessieger.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.12.2013Die Queen schlägt Wiggins zum Ritter

London (dpa) - Bradley Wiggins ist im Londoner Buckingham-Palast von der Queen zum Ritter geschlagen worden. Zum Jahresbeginn war die jetzt vollzogene Zeremonie angekündigt worden. Deshal

29.11.2013Wiggins zahlte Froomes Tour-Präme mit einem Jahr Verspätung

(rsn) – Das Verhältnis zwischen Chris Froome und Bradley Wiggins gilt gelinde gesagt als nicht ganz spannungsfrei. Das belegt auch eine Episode aus dem neuesten Buch des britischen Journalisten Dav

17.12.2012Wiggins zur BBC Sports Personality of the Year gewählt

(rsn) – Bradley Wiggins (Sky) hat den prestigeträchtigsten Auszeichnung im britischen Sport gewonnen. Der Gewinner der diesjährigen Tour de France ist zur BBC Sports Personality of the Year gewäh

07.12.2012Wollte Wiggins die Tour verlassen?

(rsn) – Überraschende Offenbarung im Team Sky! Angeblich wollte Bradley Wiggins nachdem er ausgerechnet von seinem Teamkollegen Christoper Froome auf der 11. Etappe im Anstieg nach La Toussuire att

13.09.2012Hollywood will Wiggins´ Leben verfilmen

(rsn) – Die Geschichte des britischen Tour-de-France-Siegers Bradley Wiggins (Sky) könnte schon bald in einem Hollywood-Film festgehalten werden. Laut „Daily Express“ gibt es Pläne, das Leben

17.08.2012Alle weiteren Tour-Tests negativ

(rsn) – Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) bleibt der einzige Fahrer, der bei der Tour de France 2012 positiv getestet worden ist. Wie der Radsport-Weltverband UCI am Nachmittag mitteilte, seien all

29.07.2012Greipels Gold-Traum geplatzt

(rsn) – Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! „Ich bin schon enttäuscht, hatte mit mehr gerechnet. Im Finale lief das Rennen ganz anders als gedacht“, klagte Patrick Moster, der

28.07.2012Arndt & Co. zählen zu den Medaillen-Kandidatinnen

(rsn) – Im Olympischen Straßenrennen der Frauen zählen die deutschen Starterinnen zu den großen Medaillen-Kandidatinnen. 24 Stunden vor dem Start hat der Bund Deutscher Radfahrer sein endgültige

26.07.2012Hondo: Blitz-Comeback nach schwerem Tour-Sturz

(rsn) - Drei Tage nach seinem schweren Sturz auf der Abschlussetappe der Tour de France saß Danilo Hondo (Lampre-ISD) schon wieder im Rennsattel. Bei der Tour de Neuss belegte der 38-Jährige den vie

26.07.2012Gretsch: "Das hat Hunger auf mehr gemacht"

(rsn) – Bei seiner ersten Tour de France wusste Patrick Gretsch (Argos-Shimano) nicht nur in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren, zu überzeugen. Der 25 Jahre alte Erfurter mit Wohnsitz im Schwe

25.07.2012Christian Knees: "Der größte Moment meiner Karriere"

(rsn) – Bei seiner siebten Tour-Teilnahme hat Christian Knees (Sky) den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Der 31 Jahre alte Rheinbacher trug seinen Teil dazu bei, dass sein Kapitän

25.07.2012Greipel schlägt Sagan in Stiphout

(rsn) - Wie jedes Jahr starten die Stars der Tour de France direkt im Anschluss  bei kleinen Rennen und Kriterien und zeigen sich ihren Fans hautnah. Für die Fahrer lohnt es sich ebenfalls, da sie m

Weitere Radsportnachrichten

22.12.2024Van Aert muss seinen Crossauftakt verschieben

(rsn) – Am Montag wären sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) beim Superprestige-Rennen in Mol das erste Mal in dieser Cyclocross-Saison gege

22.12.2024Zuerst kalte Hände, dann doch Siegpremiere für Alvarado

(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –

22.12.2024Viel Spaß und eine Riesenerfahrung bei der Tour

(rsn) – Mit seinen 27 Jahren hat sich Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) zum absoluten Allrounder und einem Fixstarter bei fast allen großen Rennen des Jahres entwickelt. Der Augsburger ist

22.12.2024Teutenberg und Brauße holen sich Omnium-Titel

(rsn) – In Frankfurt an der Oder wurden an diesem Wochenende die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf auf der Bahn ausgefahren. Die Goldmedaillen sicherten sich Franziska Brauße (Ceratizit WNT Pr

22.12.2024“Bis zur Corona-Infektion lief es richtig gut“

(rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann

22.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine