--> -->
29.09.2012 | (rsn) – Joaquim Rodriguez (Katusha) hat als erster Spanier die Lombardei-Rundfahrt gewonnen. Der 33-Jährige kam am Samstag nach einer Attacke am letzten Anstieg des Tages bei sintflutartigem Regen als Solist ins Ziel und übernahm von Tour-Sieger Bradley Wiggins (Sky) auch die Führung in der Weltrangliste.
Rodriguez hatte nach schweren 251 Kilometern von Bergamo nach Lecco neun Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Samuel Sanchez (Euskaltel), der den Sprint der Verfolger gewann und zum dritten Mal nach 2006 und 2009 den letzten großen Klassiker des Jahres auf Platz zwei beendete.
Platz drei ging an den Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky), der am Donnerstag die Piemont-Rundfahrt gewonnen hatte. Weltmeister Philippe Gilbert (BMC), der als Top-Favorit gehandelt worden war, musste dagegen nach einem Sturz das Rennen aufgeben. Als bester Italiener kam Gilberts Teamkollege Mauro Santambrogio auf Platz vier, gefolgt von Urans Landsmann und Teamkollegen Sergio Henao und Giro-Sieger Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp).
Hinter dem Niederländer Bauke Mollema (Rabobank) belegte Titelverteidiger Oliver Zaugg nach einer starken Vorstellung den achten Platz vor Vuelta-Gewinner Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank). Der Schwede Fredrik Kessiakoff (Astana) kam auf Rang zehn.
Auch der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) und der Italienische Meister Franco Pellizotti (Androni-Giocattoli) kamen auf als Elfter bzw. Zwölfter zeitgleich mit den ersten Verfolgern ins Ziel. Die vom dreifachen Lombardei-Gewinner Damiano Cunego (Lampre-ISD) angeführte nächste Gruppe wies bereits 35 Sekunden Rückstand auf.
„Ich sah, dass die anderen müde waren und ich selber habe mich sehr gut gefühlt. Der Anstieg zur Villa Vergano kam meinen Fähigkeiten entgegen. Ich bin hochzufrieden. Das ist der wichtigste Erfolg meiner Karriere“, strahlte Rodriguez im Ziel.
Obwohl das „Rennen der fallenden Blätter“ von seinem angestammten Termin Mitte Oktober auf das letzte September-Wochenende vorverlegt wurde, spielte das Wetter diesmal nicht mit: Bei Regen und weniger als zehn Grad machten sich die Fahrer gegen 11 Uhr auf den Weg von Bergamo nach Lecco. Doch im Finale sollte es noch schlimmer kommen, als ein Wolkenbruch über den Fahrern nieder ging.
Eine elf Mann starke Gruppe um den Schweizer Steve Morabito (BMC) setzte sich früh ab und hatte am Fuß des Valico di Valcava – dem ersten schwierigen Anstieg des Tages und mit 1.336 Metern zugleich das Dach von Il Lombardia - gut 2:30 Minuten Vorsprung auf das Feld. Morabitos Begleiter waren die Franzosen Romain Bardet und Julien Berard (Ag2r), die Italiener Federico Rocchetti (Utensilnord Named), Emanuele Sella (Androni-Giocattoli), Stefano Locatelli (Colnago) und Cristiano Salerno (Liquigas-Cannondale), der Ukrainer Andriy Grivko (Astana), der Kolumbianer Johan Esteban Chaves (Colombia), der Spanier Alberto Losada (Katusha) und der Däne Nicki Sörensen (Saxo Bank-Tinkoff Bank).
Das Feld mit allen Favoriten hielt den Rückstand lange Zeit konstant bei etwa drei Minuten. An der Nachführarbeit beteiligten sich vor allem die Teams der Favoriten wie BMC, Sky und Saxo Bank-Tinkoff Bank. Im unteren Teil des spektakulären Anstiegs zur Muro di Sormano – erstmals seit 50 Jahren wieder im Programm des Klassikers – sprengten Morabito, Losada, Bardet und Salerno die Spitzengruppe, die zu diesem Zeitpunkt nur noch gut eine Minute Vorsprung hatte.
Im Feld hatte Gilberts Team die Kontrolle übernommen, während an der Spitze zunächst Morabito und Salerno zurückfielen. Auf den letzten zwei Kilometern hinauf zur „Mauer" – mit Steigungsgraden bis zu 25 Prozent – schüttelte Bardet auch noch Losada ab und überquerte den Gipfel auf 1.124 Metern Höhe mit knappem Vorsprung auf seinen einstigen Begleiter und die zu diesem Zeitpunkt nur noch sieben Fahrer starke Favoritengruppe um Rodriguze, Contador, Uran, Henao und Nibali. Nicht dabei war Gilbert, der im steilsten Teil des Berges den Anschluss verlor, aber den Rückstand auf rund 15 Sekunden limitieren konnte.
Auf der regennassen Abfahrt verloren zunächst Gilbert und Rodriguez wichtige Helfer. Nach Stürzen mussten die Italiener Luca Paolini (Katusha, Zweiter der Piemont-Rundfahrt) und Alessandro Ballan (BMC) das Rennen aufgeben. Kurz darauf war dann auch für den Weltmeister und Top-Favoriten Gilbert das Rennen nach einem Sturz beendet. Und auch Rodriguez’ Edelhelfer Daniel Moreno landete in einer glitschigen Kurve auf dem Asphalt, konnte aber weiterfahren.
Währenddessen behauptete der erst 21 Jahre alte Neoprofi Bardet seine Spitzenposition und nahm den 8,6 Kilometer langen und bis zu 14 Prozent steilen Anstieg zur Wallfahrtskirche Madonna del Ghisallo mit fast einer Minute Vorsprung auf die noch rund 35 Fahrer zählende Favoritengruppe mit Rodriguez, Samuel Sanchez, Uran, Zaugg, Ivan Basso und Vincenzo Nibali (beide Liquigas-Cannondale), Contador, Damiano Cunego (Lampre-ISD) und Hesjedal in Angriff.
51 Kilometer vor dem Ziel wurde Bardet nach großem Kampf und einer langen Flucht von rund 170 Kilometern von der überraschend großen Verfolgergruppe gestellt – die ultra chwere Muro di Sormano hatte nicht für die von vielen erwartete Selektion gesorgt. Probleme hatten zu diesem Zeitpunkt unter anderem Moreno, der Italiener Diego Ulissi (Lampre-ISD) und der Vorjahreszweite Daniel Martin (Garmin-Sharp).
Die nächste Attacke setzte bei nach wie vor schwierigen Bedingungen der Belgier Kevin De Weert (Omega Pharma-QuickStep). In der Abfahrt konnte der 30-Jährige einen Vorsprung von rund 30 Sekunden herausfahren. 31 Kilometer vor dem Ziel erwischte es in einer Kurve dann einen weiteren der Favoriten: Nibali rutschte ebenso wie sein Landsmann Paolo Tiralongo (Astana) weg. Und kurz darauf war De Weerts Fluchtversuch durch einen Sturz beendet. Immerhin: Alle drei setzten sich wieder auf den Sattel, Nibali und Tiralonogo kamen auch wieder in’s Feld zurück.
Die Gelegenheit nutzte der Portugiese Rui Costa (Movistar), der im Flachstück entlang des Comer Sees davon zog, aber noch vor dem letzten Berg des Tages knapp 14 Kilometer vor dem Ziel wieder im Feld verschwand, in dem Euskaltel mit vier Fahrern am stärksten vertreten war, aber auch die anderen Favoritenteams mehrere Fahrer dabei hatten.
Gleich zu Beginn des 3,2 Kilometer und maximal 15 Prozent steilen Anstiegs zur Villa Vergano eröffneten der Italiener Marco Marcato (Vacansoleil-DCM) und der Russe Alexander Kolobnev (Katusha) bei nun strömendem Regen das Finale. Doch es war Kolobnevs Teamkollege Rodriguez, der sich schließlich absetzen konnte und als Solist über den Gipfel ging.
Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe mit Contador, Uran, Henao, Zaugg, Quintano, Kessiakoff und Santambrogio, zu der auf den letzten flachen Kilometern weitere Fahrer aufschlossen, ohne dass sich allerdings der knappe Rückstand wesentlich verringerte. Vor allem Rodriguez’ Landsleute Contador und Sanchez beteiligten sich nicht an der Verfolgungsarbeit und brachten so den Rhythmus der Gruppe durcheinander.
Im Ziel hatte der Vuelta-Dritte schließlich neun Sekunden Vorsprung und konnte sich als erster spanischer Sieger der Lombardei-Rundfahrt feiern lassen. Im Sprint der Verfolger sicherte sich Samuel Sanchez am Tag der Spanier den zweiten Platz vor dem Olympia-Zweiten Uran.
(rsn) - Mit seinem Sieg bei der Lombardei-Rundfahrt hat sich Joaquim Rodriguez (Katusha) nicht nur seinen ersten Sieg bei einem der fünf Radsport-Monumente gesichert, sondern nebenbei auch noch auf d
30.09.2012Sanchez: Platz zwei war wie ein kleiner Sieg(rsn) - Zum dritten Mal belegte Samuel Sanchez bei Il Lombardia den zweiten Platz. Doch für den Euskaltel-Kapitän war dies kein Grund zur Trauer. "Rodriguez war stärker und da kann ich ihm nur grat
30.09.2012Bei Sky können es nicht nur die Briten(rsn) - Dass das Team Sky nicht nur aus den Briten Bradley Wiggins, Chris Froome und Mark Cavendish besteht, zeigten die beiden Kolumbianer Rigoberto Uran und Luis Sergio Henao am Samstag bei Il Lomba
30.09.2012Die Mauer von Sormano stoppte Gilbert(rsn) – Im Begleitfahrzeug endete der erste Auftritt des Weltmeisters am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt. Philippe Gilbert (BMC) stürzte wie sein Teamkollege Alessandro Ballan auch in der Abfah
29.09.2012Gilbert bei Lombardei-Rundfahrt ausgeschieden(rsn) - Die erste Fahrt im Regenbogentrikot hat Philipp Gilbert (BMC) kein Glück gebracht. Der Weltmeister musste die Lombardei-Rundfahrt nach einem Sturz in der regennassen Abfahrt von der Muro di
29.09.2012Il Lombardia: Valverde sagt Start wegen Grippe ab(rsn) – Wegen einer Grippe hat der WM-Dritte Alejandro Valverde (Movistar) seinen Start bei der Lombardei-Rundfahrt absagen müssen. Der 32 Jahre alte Spanier wird seine Saison beenden. Zudem muss M
29.09.2012Gilbert: "Komme auch mit Regen klar"(rsn) – Der Favorit geht mit dem Regenbogentrikot und der Nummer 61 ins Rennen: Philippe Gilbert (BMC) gibt am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt (Il Lombardia) sein erst Weltmeister-Debüt und zei
28.09.2012Contador mit 36/30 zur Muro di Sormano(rsn) – In bisher 107 Jahren hat noch kein Spanier die Lombardei-Rundfahrt gewinnen können. Ganz nah dran waren in den vergangenen Jahren Samuel Sanchez (Euskaltel), der den italienischen Klassiker
28.09.2012Strahlt Gilberts Regenbogen das erste Mal?(rsn) – Mit der 106. Auflage von Il Lombardia (besser bekannt als die Lombardei-Rundfahrt) steht am Samstag das letzte der fünf Monumente des Radsports auf dem Programm. Das „Rennen der fallenden
28.09.2012Ulissi bereit, Dreifach-Sieger Cunego zurückhaltend(rsn) – Mit Damiano Cunego und Diego Ulissi an der Spitze tritt das italienische Lampre-ISD-Team am Samstag zur Lombardei-Rundfahrt an. Doch nicht der dreifache Gewinner Cunego, sondern der junge Ul
27.09.2012Rodriguez will in Weltrangliste noch an Wiggins vorbeiziehen(rsn) – Mit dem Vorjahresdritten Joaquim Rodriguez tritt das russische Katusha-Team am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt an. Der 33 Jahre alte Spanier zählt zu den Sieg-Kandidaten und will darüb
27.09.2012Lombardei-Rundfahrt: Auch Martens mit Freiheiten(rsn) – Ohne Robert Gesink wird das niederländische Rabobank-Team am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt (Il Lombardia) starten. Wie der Rennstall am Mittwoch meldete, wird der 26 Jahre alte Nieder
(rsn) – Auch bei seinem dritten Einsatz im Gelände hat Mathieu van der Poel (Fenix – Deceuninck) keinen Zweifel an seiner Hegemonie aufkommen lassen. Der Weltmeister aus den Niederlanden dominier
26.12.2024Auch in der Abschiedssaison mehr als eine erstklassige Helferin(rsn) - Den Großteil ihrer Profikarriere verbrachte Christine Majerus im niederländischen Team SD Worx – Protime. Ihr langjähriger Team-Manager Danny Stam bezeichnet die Luxemburgerin als eine To
26.12.2024Laufstarke van Empel beim Weltcup in Gavere ganz vorn(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat erstmals in ihrer Karriere den Weltcup in Gavere gewonnen. In der zweiten Runde lief die Weltmeisterin im längsten Anstieg all
26.12.2024Wie wird man dreifacher Madison-Weltmeister?(rsn) – Roger Kluge gewann im Herbst im stolzen Radsportalter von 38 Jahren zum dritten Mal WM-Gold im Madison. Auf dem Weg dorthin hat Sebastian Paddags den gebürtigen Eisenhüttenstädter begleit
26.12.2024Ehemaliger Festina-Profi Hervé an Heiligabend verstorben(rsn) – Der ehemalige Festina-Profi Pascal Hervé ist am 24. Dezember im Alter von 60 Jahren gestorben. Das berichtete das Radsportportal directvelo.com. Der Franzose hatte sich im Sommer wegen eine
26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch
26.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
26.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en