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22.01.2013 | (rsn) – Zwölf neue Fahrer wurden geholt, zehn haben das Team verlassen. Da auch die Kapitäne ausgetauscht wurden, bedeutet das Jahr 2013 für Vini Fantini den großen Umbruch. Es soll aber auch das Jahr der Superlative werden, wie Teamchef Angelo Citracca und Sportdirektor Luca Scinto selbstbewusst gegenüber Radsport News ankündigten.
Dazu sollen vor allem die Neuzugänge beitragen, wie Scinto meinte. „Seit 2009 ist das die beste Mannschaft, die wir beisammen hatten. Wir haben viele starke Fahrer und haben viel darin investiert, 2013 als eine große Einheit aufzutreten. In dieser Besetzung können wir ruhigen Gewissens in die Saison starten, denn die Ergebnisse werden sicher kommen", so der Italiener, der mit seinem neu zusammen gestellten Team auch eine Art Neustart hinlegen möchte
Nicht mehr halten konnte Citracca seine Landsleute Filippo Pozzato, Elia Favilli (beide zu Lampre-Merida) und Andrea Guardini (zu Astana), die nach starken Leistungen kommendes Jahr in der WorldTour fahren werden. „Sie wollten in die erste Liga, da hatten wir keine Möglichkeiten“, erklärte der Teamchef, dessen Rennstall bis Ende 2012 noch unter dem Namen Farnese Vini bekannt war. Das Power-Trio um Pozzato wird durch die drei andere Italiener ersetzt, nämlich Oldie Stefano Garzelli (Acqua e Sapone), Mauro Santambrogio (BMC) und Francesco Chicchi (von Omega Pharma-Quick Step).
Der 39-jährige Garzelli, prominentester Neuzugang bei Vini Fantini, soll dem Team beim Giro d`Italia, dem möglicherweise letzten Rennen seiner Karriere, einen Etappensieg bescheren. „Ich denke, dass er noch zu etwas Besonderem in der Lage ist. Ich hoffe, dass er auf vielen Etappen um den Sieg mitfahren kann“, so Scinto, der seinem neuen Kapitän empfiehlt, sich eher auf drei, vier Bergetappen als auf die Gesamtwertung zu konzentrieren.
Neben dem Giro-Sieger von 2000 soll ein weiterer Neuzugang, der Venezolaner Yonathan Monsalve (von Androni-Giocattoli), in den topographisch schweren Rennen Akzente setzen. 2011 etwa gewann der 23-Jährige die Tour de Langkawi (Kat. 2.HC).
Dritter guter Rundfahrer im Aufgebot ist der Italiener Matteo Rabottini, der im Vorjahr mit einem Etappensieg und dem Gewinn des Bergtrikots beim Giro ganz groß auftrumpfte. Der 25-Jährige unterstrich seine Qualitäten als Rundfahrer auch mit Rang fünf bei der Slowenien-Rundfahrt und Platz sieben beim Giro di Padania.
Für Sprinterfolge soll nach dem Abgang des 23-jährigen Guardini der neun Jahre ältere Chicchi sorgen. Der Italiener, der 2012 fünf Siege einfuhr, mag ebenso wie Guardini die flachen Sprints, kann aber auch bei den belgischen Halbklassikern erfolgreich sein, wie er 2012 mit seinen Siegen bei den Handzame Classics (Kat. 1.1) und Nokere Koerse (Kat. 1.1) bewies. Für die etwas schwierigen Sprintankünfte steht der zuverlässige Italiener Oscar Gatto parat.
Der 28-Jährige, der seine Karriere beim Team Gerolsteiner begann und mittlerweile in sein fünftes Jahr beim Zweitdivisionär geht, fuhr 2012 zwar nur zwei Siege ein. Doch Gatto, der seinen bis dato größten Erfolg mit einem Etappensieg beim Giro d`Italia 2011 feierte, konnte mit Top 15-Platzierungen bei Mailand-San Remo und der Straßen-WM in Valkenburg zeigen, dass er mit den Besten über die Hügel kommt. Trotz der namhaften Neuzugänge erklärte Scinto: „Oscar ist unser wichtigster Fahrer.“ Die Garde der Sprinter komplettiert der 25-jährige Brasilianer Rafael Andriato, der mit Platz sechs beim Auftakt zur Tour de San Luis gut in die Saison gestartet ist.
Eine große Lücke hinterließ der Abgang von Pozzato. Für die flämischen Klassiker wie die Flandern-Rundfahrt, wo der 31-Jährige 2012 Platz zwei belegt hatte, hat das Team keinen aussichtsreichen Fahrer mehr im Aufgebot. Dennoch ist Citracca optimistisch, auch für die Frühjahrsklassiker Wildcards zu bekommen. „Wir wollen wieder dort starten und sind in guten Gesprächen. Entschieden ist noch nichts, aber für unser letztes Jahr haben wir durchgängig gutes Feedback bekommen. Deshalb hoffen wir erneut auf das Vertrauen der Veranstalter“, erklärte er und fügte an: „Für dieses Jahr ist unser Hauptziel ein Sieg bei einem großen Klassiker. Bei allen Monumenten, bei denen wir am Start stehen werden, wollen wir auf Sieg fahren.“
Dafür wird neben Gatto und Garzelli vor allem Santambrogio in Frage kommen. Der 28-Jährige lief in der vergangenen Saison zur Hochform auf und beendete die Lombardei-Rundfahrt, bei der Vini Fantini 2013 ebenso wie bei Mailand-San Remo dank Wildcard am Start stehen wird, auf Platz vier. Die Clasica San Sebastian schloss der Klassikerspezialist auf Rang sechs ab. Wichtiger Helfer in den schweren Eintagesrennen könnte Francesco Failli werden, der ebenfalls schon bei der Lombardei-Rundfahrt in die Top Ten gefahren ist.
Selbstverständlich ist für das Citracca-Team aber auch der Giro d`Italia von höchster Priorität. Im Jahr 2012 trumpfte die Mannschaft groß auf und feierte Etappensiege von Guardini und Rabottini (und den Gewinn des Bergtrikots). „Diese Leistungen wollen wir bestätigen“, so Scinto.
Auch in den Rennen außerhalb von Italien will Vini Fantini Spitzenergebnisse einfahren. Neben Garzelli, Gatto, Santambrogio und Chicchi kommt dafür laut Scinto neben Monsalve auch Mauro Finetto in Frage. Der 27-jährige Italiener hat früher schon bewiesen, dass er vor allem in den italienischen Eintagesrennen konstant unter die besten Zehn fahren kann. 2012 war er als Amateur unterwegs.
„Auch De Negri, Merlo und Taborre haben in der Vergangenheit schon Rennen gewonnen und können 2013 noch besser werden“, nannte Scinto weitere aussichtsreiche Namen. Pierpaolo De Negri gewann 2012 die Trofeo Matteotti (Kat. 1.1), Michele Merlo entschied 2009 eine Etappe der Tour of Britain für sich. Fabio Taborre schließlich war 2012 sowohl beim Memorial Marco Pantani als auch beim GP Camaiore erfolgreich.
Radsport News Prognose: Vini Fantini wird 2013 ein völlig neues Gesicht bekommen. Nicht nur ein Großteil des Personals ist neu, auch die sportliche Zielsetzung verändert sich. Mit Pozzato hat das Team ein Klassiker-Ass par excellence verloren und wird deshalb in flämischen Rennen nicht mehr ganz vorne vertreten sein. Auch Guardini, einer der hoffnungsvollsten Sprinter im Pelotn, wird dem Team fehlen, denn Neuzugang Chicchi ist sicher nicht in der Lage, den Topstars wie Mark Cavendish oder André Greipel Paroli zu bieten. Allerdings ist Chicchi vielseitiger und erfahrener als sein junger Landsmann und für mindestens eine Handvoll Siege gut. Außerdem ist Gatto zuzutrauen, dass er 2013 wieder mehr Erfolge feiern wird und das auch bei größeren Rennen.
Deutlich verstärkt wurde die bis dato schwache Rundfahrerfraktion. Mit Garzelli und Monsalve hat die Teamleitung bei Mehretappenrennen deutlich mehr Optionen. Garzelli wird bei seinem Abschieds-Giro noch einmal nach den Sternen greifen wollen, nachdem ihm die Teilnahme im Vorjahr verwehrt geblieben war. Neben einem Etappensieg bei einer Bergetappe ist dem Giro-Sieger von 2000 auch ein Angriff das Bergtrikot zuzutrauen - es wäre sein drittes.
Außerdem wird Vini Fantini in den topographisch schweren Eintagesrennen wie der Lombardei-Rundfahrt mit Neuzugang Santambrogio in Erscheinung treten können. Mit Rabottini, Taborre, Finetto und Failli und De Negro hat man ein starkes Quintett in der Hinterhand, das zumindest bei den zahlreichen italienischen Eintagesrennen und Rundfahrten unterhalb der WorldTour um Siege mitfahren kann.
Ob Vini Fantini tatsächlich stärker sein wird als 2012 bleibt abzuwarten. Eine ähnliche Bilanz wie im Vorjahr, als man 17 Siege einfahren konnte, ist dem Rennstall durchaus zuzutrauen.
Vini Fantini 2013: Stefano Borchi, Francesco Chicchi, Pierpaolo de Negri, Roberto De Patre, Francesco Failli, Mauro Finetto, Stefano Garzelli, Oscar Gatto, Leonardo Giordani, Luca Mazzanti, Michele Merlo, Luigi Miletta, Cristiano Monguzzi, Mattia Pozzo, Alessandro Proni, Matteo Rabottini, Mauro Santambrogio, Fabio Taborre (alle Italien), Kevin Hulsmans (Belgien), Rafael Andriato (Brasilien), Ramon Carretero (Panama), Yonathan Monsalve (Venezuela), Junya Sano (Japan), Pavel Poljanski (Polen)
Zugänge: Francesco Chicchi (Omega Pharma Quickstep), Mauro Santambrogio (BMC), Stefano Garzelli, Fabio Taborre (Acqua e Sapone), Yonathan Monsalve (Androni), Michele Merlo (Team WIT), Ramon Carretero (Movistar Continental), Junya Sano (Team Nippo), Mauro Finetto (Amateure), Luigi Miletta, Pawel Poljanski, Mattio Pozzo (alle NeoProfis)
Abgänge: Filippo Pozzato, Elia Favilli (beim Lampre-Merida), Andrea Guardini (Astana), Luca Ascani, Alfredo Balloni, Cristian Benenati, Thomas Bertolini, Diego Caccia, Umberto Nardecchia, Davide Ricci Bitti (alle Ziel unbekannt)
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