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09.05.2013 | (rsn) - Ein dritter Platz ist kein Sieg, und wenn er auf einer gewöhnlichen Etappe einer dreiwöchigen Rundfahrt eingefahren wird, taucht er später noch nicht einmal in den Palmarés eines Fahrers auf. Trotzdem: Für Paul Martens und sein Blanco-Team war das Ergebnis der 5. Etappe in Matera durchaus ein Grund zum Jubeln.
„Der dritte Platz ist exzellent“, befand der 29-Jährige, der direkt nach der Zieldurchfahrt bereits vor Freude strahlte und noch beim Ausrollen zum ersten enthusiastischen Gratulanten für Tagessieger John Degenkolb wurde. Und Martens erklärte auch, warum: „Das ist gut für die Moral im Team.“
So sah es auch Michiel Elijzen. „Es wird deutlich, dass wir sehr stark sind. Das ist super“, sagte der erst 30-jährige Sportdirektor, dem es offensichtlich auch egal war, dass mit Degenkolb ausgerechnet ein Fahrer vom zweiten niederländischen Team Argos-Shimano gewonnen hatte. Für Blanco geht es nicht um Tagessiege, sondern um einen guten Platz von Robert Gesink im Gesamtklassement, doch dafür ist die Mitarbeit des gesamten Teams gefragt.
Umso besser, wenn zwischendurch ein gutes Resultat herausspringt, das den Helfern als Motivations-Spritze dienen kann. „Wir wussten, dass mir das Finale liegen würde, und deshalb habe ich freie Fahrt bekommen“, erklärte Martens. „Der dritte Platz ist großartig und kostete das Team trotzdem keine große Energie – er ist also wie ein kostenloser ‚Boost‘ für die ganze Mannschaft.“
Denn auch wenn sich Blanco im Verlauf der Etappe viel vorne zeigte, die Mannschaft tat das vor allem, um Gesink zu schützen. „Wir sind, wie schon in den letzten Tagen, während der ganzen Etappe weit vorne gefahren und als Team beisammen geblieben“, lobte Elijzen seine Fahrer dafür, dass neben dem guten Ergebnis von Martens auch Gesink ohne Zeitverlust ins Ziel kam.
Und Martens? Der profitierte im Etappenfinale von seiner zurückhaltenden Herangehensweise. „Ich habe geahnt, dass es im Finale möglicherweise zu einem Sturz kommen könnte“, erklärte der Deutsche. „Es war nass und die Geschwindigkeit sehr hoch. Dazu kommt, dass die Ankünfte hier beim Giro immer ein Drahtseilakt sind. Es ist sehr chaotisch, weil nicht nur die Etappenjäger, sondern auch die Klassementfahrer ganz vorne fahren wollen. Weil ich aber kein echter Sprinter bin, gehe ich solche Finals immer aus einer Position etwas weiter hinten an – und das hat sich heute ausgezahlt. Denn deshalb konnte ich dem Sturz entgehen", erklärte der Klassikerjäger.
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