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24.05.2013 | (rsn) – Vor der Befreiungshalle holte sich Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) am Freitag den heiß ersehnten Etappensieg bei der 34. Bayern-Rundfahrt. Nach 196 Kilometern von Viechtach nach Kelheim verwies der Mailand-San Remo-Gewinner den früheren U23-Weltmeister Franzosen Arnaud (FDJ) und den in Freiburg lebenden Australier Heinrich Haussler (IAM) auf die Plätze und brachte damit seinen vierten Tagessieg bei der einzigen deutschen Profi-Rundfahrt unter Dach und Fach. Und mit seinem dritten Saisonerfolg übernahm Ciolek auch die Führung in der Gesamtwertung sowie die Spitzenposition in der Sprintwertung.
„Es hätte nicht besser laufen können heute“, strahlte der 26-jährige Ciolek im Ziel. „Auf den letzten 300 Metern hatte ich die perfekte Position, bin als Dritter um die letzte Kurve gekommen und brauchte dann nur noch vorbei zu fahren. Für diesen Sieg haben wir hart gearbeitet“, fand Ciolek auch lobende Worte für sein Team, in dem mit Andreas Stauff und Martin Reimer zwei weitere Deutsche stehen.
Auch der geschlagene Haussler zeigte sich letztlich zufrieden. „Ein Sieg ist natürlich viel besser als ein dritter Platz, aber dieses Rennen ist erst mein zweiter Einsatz seit Paris-Roubaix, deshalb zeigt mir das Ergebnis, dass ich auf dem richtigen Weg bin, jetzt wieder in Topform zu kommen“, sagte der 29-Jährige, der im Finale sogar mit dem obersten Platz auf dem Tagespodium spekulierte. „100 Meter vor dem Ziel dachte ich noch, dass ich vielleicht gewinnen kann, es hat aber leider nicht ganz gereicht“, so Haussler.
Für den Briten Ben Swift, dessen Sky-Team wieder viel gearbeitet hatte, blieb nach dem zweiten Rang zum Auftakt diesmal nur Platz vier, gefolgt vom Italiener Davide Cimolai (Lampre-Merida), dem Litauer Aidis Kruopis (Orica-Green-Edge), Demares Landsmann Cyril Lemoine (Sojasun) und Robert Wagner (Blanco), dem zweitbesten Deutschen an diesem Tag. Nutrixxion-Kapitän Grischa Janorschke wurde Elfter, Michael Schwarzmann kam als bester NetApp-Endura-Profi auf Rang 14.
Im Gesamtklassement verdrängte Ciolek den Südafrikaner Daryl Impey (Orica-GreenEdge) bei nun sechs Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Der Etappensieger von Viechtach kam diesmal nicht über Rang 13 hinaus, hat aber alle Chancen, im Zeitfahren der 4. Etappe sich das Gelbe Trikot zurückholen. „Morgen muss ich das Trikot im Zeitfahren wohl wieder abgeben, daher wird es ein kurzes Vergnügen für mich“, erklärte Ciolek. „Aber am letzten Tag auf der Etappe nach Nürnberg werden wir uns wieder ganz auf den Sprint konzentrieren - und wenn möglich will ich auf jeden Fall das Sprinttrikot mit nach Hause nehmen“, kündigte der Pulheimer voller Selbstbewusstsein an.
Aussichtsreich im Gesamtklassement liegen nach wie vor der Italiener Adriano Malori (Lampre-Merida) - auf Rang drei mit neun Sekunden Rückstand – und Geraint Thomas (Sky) auf Platz sechs, 13 Sekunden hinter Ciolek. Der Gesamtsieger von 2011 wird sich morgen in Schierling mit Malori vermutlich ein Duell um den Tagessieg und das Gelbe Trikot liefern. Auch dank der Zeitgutschrift für den gewonnen letzten Zwischensprint rückte Simon Geschke (Argos-Shimano) auf Rang acht vor und liegt zeitgleich mit Thomas. Wacker schlägt sich nach wie vor der junge Silvio Herklotz (Stzölting), der auf Rang 17 geführt wird, 16 Sekunden hinter dem Gelben Trikot.
Nach der schweren gestrigen Königsetappe hatte der dritte Abschnitt der Bayern-Rundfahrt vergleichsweise gemächlich begonnen. In der ersten Rennhälfte pendelte sich der Schnitt bei gerade einmal 35 Kilometern pro Stunde ein. Zwar blieben die Fahrer erneut trocken, doch die kühlen Temperaturen von sechs Grad trugen wohl ihren Teil dazu bei, dass das feld deutlich hinter dem langsamsten Schnitt unterwegs war.
Bei Kilometer 14 konnten sich die beiden Franzosen Jerome Cousin (Europcar) und Blel Kadri (Ag2R) in Begleitung des Spaniers Ruben Perez in Farben (Euskaltel-Euskadi) absetzen und maximal 7:45 Minuten an Vorsprung herausfahren Kontrolliert von Orica-GreenEdge um Spitzenreiter Impey sowie des deutschen Drittdivisionärs Rad Net Rose um Henning Bommel im Blauen Trikot des besten Sprinters hatte das Feld jederzeit das Geschehen unter Kontrolle und stellte punktgenau zunächst Perez, dann Cousin und kurz vor der Einfahrt in den Rundkurs in Kelheim auch Kadri wieder.
Auf den letzten 15 Kilometern hatten die Sprinter- Sky, FDJ, Lampre-Merida und im Finale auch Argos-Shimano, MTN-Qhubeka und NetApp-Endura alles im Griff. Nach einer Etappe im Bummeltempo sahen die Zuschauer dann ein Finale im Turbogang, das Ciolek am Ende von der Spitze deutlich für sich entscheiden konnte.
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