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26.06.2013 | (rsn) - Premiere bei Argos-Shimano: Erstmals treten Marcel Kittel und John Degenkolb gemeinsam bei einer dreiwöchigen Rundfahrt an. Mit einer abgesprochenen Rollenteilung wollen die deutschen Top-Sprinter ihre ersten Tour-Etappensiege einfahren. „Wir fahren auf Tagessiege und haben für dieses Unterfangen den bestmöglichen Kader nominiert", sagte der Sportliche Leiter Christian Guiberteau mit Blick auf die 100. Frankreich-Rundfahrt.
Die Fahrer im Überblick:
Marcel Kittel (25 Jahre / Deutschland / Sprinter): Im Vorjahr war die Tour de France für den Debütanten schon nach einer Woche beendet. Magenprobleme und Knieschmerzen zwangen Kittel zur vorzeitigen Aufgabe. In diesem Jahr will sich der der 25-Jährige rehabilitieren und seinen ersten Etappenerfolg in Frankreich feiern. Kittel zeigte sich zuletzt in herausragender Verfassung, feierte Siege beim Berliner ProRace und auf einer Etappe der Ster ZLM Toer, wodurch er auf elf Saisonsiege kommt. Kittel wird bei Argos-Shimano der Mann für die Flachetappen sein und zählt in den Massensprints zu den Top-Favoriten.
John Degenkolb (24 Jahre / Deutschland / Sprinter): Auf den topografisch anspruchsvolleren Tour-Etappen wird Degenkolb die Kapitänsrolle von seinem Freund Kittel übernehmen. Der Dritte der Deutschen Meisterschaften kam im Frühjahr nur schwer in Schwung, zeigte aber mit seinem Etappenerfolg beim Giro und guten Platzierungen bei der Tour de Suisse ansteigende Form. Die fünf Vuelta-Etappensiege von 2012 wird der Tour-Debütant nicht schaffen. Der 24-Jährige wäre angesichts von Gegnern wie dem Slowaken Peter Sagan schon über einen Tageserfolg glücklich. Zutrauen darf man das Degenkolb allemal - zumal der Frankfurter auch aus einer Ausreißergruppe heraus erfolgreich sein kann.
Tom Veelers (28 Jahre / Niederlande / Sprinter): Egal ob für Kittel oder für Degenkolb - der Niederländer ist bei Argos-Shimano als letzter Anfahrer vorgesehen. Veelers rückte bei der Tour 2012 nach dem Ausfall von Kittel in die Rolle des Sprint-Kapitäns und überzeugte mit einem dritten und vierten Etappenrang. Bei seiner zweiten Teilnahme könnte der 28-Jährige in der dritten Tourwoche aus einer Ausreißergruppe heraus auf Etappenjagd gehen.
Simon Geschke (27 Jahre / Deutschland / Allrounder): Der Freiburger ist der wohl beste Bergfahrer im Argos-Aufgebot und soll sich auf den hügeligen und bergigen Etappen in Szene setzen. Bei der Vuelta 2012 zeigte sich Geschke auf schweren Bergetappen zwei Mal als Ausreißer und konnte jeweils unter den besten Zehn ins Ziel kommen. Einen ähnlichen Ritt könnte der Tour-Debütant auch in Frankreich hinlegen. In diesem Jahr waren bis dato der fünfte Gesamtrang bei der Bayern-Rundfahrt und Rang fünf beim Pfeil von Brabant Geschkes beste Platzierungen.
Johannes Fröhlinger (28 Jahre / Deutschland / Allrounder): Bei seiner vierten Tour-Teilnahme wird der Freiburger vor allem auf den Flachetappen viel Arbeit verrichten müssen. Der 28-Jährige wird bei Argos-Shimano einer der ersten sein, die sich vor das Feld spannen, um Ausreißer zurückzuholen. Dank seiner großen Erfahrung wird Fröhlinger auch als Capitaine de Route fungieren. Eigene Ambitionen wird der gebürtige Gerolsteiner möglicherweise in der letzten Tour-Woche verfolgen können, wenn die Chance für Ausreißergruppen bekanntlich am größten sind. Dass Fröhlinger einen solchen Coup landen kann, deutete er 2009 mit einem dritten Tour-Etappenplatz in Andorra an.
Roy Curvers (33 Jahre / Niederlande / Allrounder): Mit 33 Jahren ist Curvers der älteste Fahrer im Tour-Aufgebot von Argos-Shimano. Bei seiner zweiten Teilnahme wird der Niederländer gemeinsam mit Fröhlinger versuchen, Ausreißergruppen einzufangen, um so den Sprintkapitänen die Chance auf einen Tagessieg zu ermöglichen. Aber auch in Ausreißergruppen soll sich der Allrounder, der 2011 das Eintagesrennen Hallo-Ingooigem als Solist gewann, zeigen.
Tom Dumoulin (22 Jahre / Niederlande / Zeitfahrer): Bei seiner ersten Tour-Teilnahme soll der jüngste Fahrer im Argos-Aufgebot sich vor allem auf die Zeitfahren konzentrieren. Der 22-Jährige hat sich im Kampf gegen die Uhr enorm verbessert, wie er zuletzt mit Rang drei bei den Niederländischen Meisterschaften und Platz zwei im Zeitfahren der Belgien-Rundfahrt zeigte. Da sich Dumoulin, der am Sonntag auch im Straßenrennen Zweiter wurde, auch auf hügeligem Terrain wohl fühlt, könnte er sich auch als Ausreißer zeigen. Ansonsten wird der Gesamtfünfte der Belgien-Rundfahrt im Feld viel Tempo bolzen müssen, um für die Sprinter eine Massenankunft zu ermöglichen.
Albert Timmer (28 Jahre / Niederlande / Allrounder): Der 28-Jährige wird vom Team als die unsichtbare Kraft bezeichnet - was durchaus anerkennen gemeint ist. Timmer muss bei seinem zweiten Start Arbeit verrichten, wenn es noch keine Fernseh-Bilder gibt. Für den 28-Jährigen gilt Ähnliches wie etwa für Dumoulin: Auf hügeligem Terrain wird er seine Chance bekommen, in Ausreißergruppen Akzente zu setzen.
Koen de Kort (30 Jahre / Niederlande / Sprinter): Auch der Niederländer, der seine dritte Tour in Angriff nimmt, wird in die direkte Sprintvorbereitung involviert sein. Der 30-Jährige kann zum einen als Tempobolzer seine Stärken als Zeitfahren ausspielen, zum anderen kann de Kort dank seines taktischen Geschicks auch den Sprintzug auf den letzten 1000 Metern so lenken, dass die Kittel oder Degenkolb in die bestmöglichen Position kommen.
Radsport News Einschätzung (Maximum fünf Punkte):
Sprint: 5/5
Etappenjagd: 2/5
Zeitfahren: 1/5
Gesamtwertung: 0/5
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