--> -->
26.09.2013 | (rsn) - Im Sommer hieß es, Tony Martin wolle nach dieser Saison möglicherweise „umschulen“. Ein paar Kilogramm müssten runter, doch dann könne aus dem muskelbepackten Zeitfahr-Ass auch ein starker Rundfahrer werden, möglicherweise sogar ein Mann für das Gesamtklassement der Tour de France, ließ sein Teamarzt Helge Riepenhof verlauten.
Und auch Martin selbst äußerte sich entsprechend. „Ich würde es gerne noch einmal versuchen, auf Gesamtwertung zu fahren“, zitierte ihn beispielsweise Spiegel Online am Rande der Frankreich-Rundfahrt. „Es wäre schön, nochmal neue Ufer zu erreichen und sich neue, größere Ziele zu setzen“, schrieb der Sport-Informationsdienst SID und „ich werde dann wohl abnehmen müssen, etwa vier Kilo müssen weg“ die Nachrichtenagentur DPA.
Einige nahmen diese neuen Ambitionen des 28-Jährigen freudig auf, sahen in ihren kühnsten Träumen bereits einen neuen, sauberen Jan Ullrich vor sich. Andere hingegen blieben skeptisch: Ob es gelingen würde, aus dem Kraftpaket einen leichtgewichtigen Bergfahrer zu formen, etwa so, wie man es bei Garmin und Sky mit Bradley Wiggins vor einigen Jahren geschafft hatte? Schwierig.
Nun aber nahm der alte und neue Zeitfahr-Weltmeister diesen Zweiflern ihre Angst, er könne sein Talent im Kampf gegen die Uhr aufs Spiel setzen, und beruhigte sie, indem er mit öffentlichen Gedankenspielen bezüglich Grand-Tour-Gesamtklassements aufräumte.
„Das sind Gerüchte“, sagte Martin auf der Pressekonferenz nach seinem Triumph bei der Zeitfahr-WM in Florenz. „Ich habe mich dieses Jahr voll aufs Zeitfahren konzentriert, und wenn man in dieser Disziplin Weltmeister werden kann, dann will man das auch schaffen und ändert nichts. Ich habe keine anderen Pläne und denke nicht an Klassement-Optionen in der Zukunft.“
Sicher wolle er sich neben den großen Zeitfahren der Tour de France und der Weltmeisterschaft auch andere Ziele setzen, doch seine Stärke aufs Spiel zu setzen, käme nicht in Frage. „Ich glaube, es wäre nicht der richtige Weg, mir diese Disziplin zu nehmen. Das Zeitfahren bleibt immer meine Leidenschaft und ich werde alles daran setzen, dort immer auf Top-Niveau zu fahren.“
Sein überlegener Sieg in der Toskana scheint dem Deutschen wieder Lust auf mehr gemacht zu haben, zumal es da ja noch ein ganz großes Ziel gibt, das er im vergangenen Jahr verpasst hatte: „Jetzt ist der Olympia-Sieg fällig“, so Martin mit einem strahlenden Lächeln. „Das ist das Highlight für jeden Sportler und das werde ich langfristig angehen. Natürlich werde ich mir auch andere Zwischen-Ziele setzen, aber es ist einfach ein ganz großer Traum, Olympia-Gold in meiner Spezial-Disziplin zu holen.“
Die Erfüllung dieses Traums ist zwar frühestens in drei Jahren möglich, doch er wirkt trotzdem realistischer als die Idee mit dem Tour-de-France-Podium - das hat man auch im Lager des Deutschen wohl wieder realisiert, und das müssen auch all diejenigen Fans nun einsehen, die so gerne von einem Tony Ullrich träumten.
Dass sie sich trotzdem auch in den nächsten Jahren an Martin erfreuen können, dafür wird der Zeitfahr-Weltmeister selbst sorgen: in seiner Spezial-Disziplin. Auch um dort weiter erfolgreich zu sein, wird sich der 28-Jährige weiterentwickeln müssen, denn beispielsweise der Kurs im spanischen Ponferrada im kommenden Jahr soll deutlich profilierter werden. Doch der große Schnitt und das Ablegen der imposanten Muskelpakete an seinen Beinen dürfte, wenn man Martins Aussagen vom 25. September 2013 glauben darf, ausbleiben.
Schließlich ist er eben auch deshalb der derzeit beste Zeitfahrer der Welt, weil er sich auf seine Disziplin spezialisiert hat. Das stellte nicht umsonst der Silber-Medaillengewinner von Florenz nach dem Rennen fest: „Es ist schwer, die richtige Balance zwischen Grand Tours und den Zeitfahren zu finden“, sagte Wiggins, der zu Beginn dieser Saison noch das Ziel Giro-d’Italia-Sieg verfolgte und sich erst nach einer verkorksten Italien-Rundfahrt voll auf die Zeitfahr-WM konzentrierte. Inzwischen hat der Tour-de-France-Gewinner von 2012 seine Klassement-Ambitionen bei dreiwöchigen Rundfahrten ebenfalls endgültig ad acta gelegt und hofft nun, „dass ich in den kommenden Jahren etwas näher an Tony herankommen kann.“
Der Brite, der Martin in London 2012 im Olympischen Zeitfahren die Goldmedaille vor der Nase wegschnappte, hat eine Kampfansage gemacht. Und Martin wird sie annehmen - im kommenden Jahr, im Jahr danach und am liebsten auch noch 2016 in Rio, wenn Wiggins bis dahin nicht lieber wieder auf der Bahn um Gold kämpfen sollte.
(rsn) - Bei der Straßen-WM in Florenz haben Fahrraddiebe erneut zugeschlagen. Wie das dänische Team meldete, wurden ihm nach Ende der Titelkämpfe insgesamt 30 Rahmen und 50 Paar Laufräder gestohle
01.10.2013Polnisches Team kehrt ernüchtert von der WM zurück(rsn) – Aus der Traum für die polnische Nationalmannschaft von einer Medaille bei den Straßenweltmeisterschaften in Florenz. Auf den Weg in die Toskana begaben sich die Polen mit insgesamt 29 Fahr
30.09.2013Bei den Attacken der Kletterer musste Gilbert passen(rsn) – Obwohl er seit seinem WM-Triumph von Valkenburg fast ein Jahr ohne Sieg geblieben war, hätte Philippe Gilbert das Regenbogentrikot – auf dem ja bekanntlich ein Fluch lasten soll – nur z
30.09.2013Froome, Wiggins und Co. die große Enttäuschung im Straßenrennen(rsn) - Als sich das Fahrerfeld bei der 80. Straßen-WM in Lucca in Bewegung setzte, um die 272 Kilometer in Richtung Ziellinie am Nelson Mandela Forum in Angriff zu nehmen, regnete es sprichwörtli
30.09.2013Denifl: Büroklammer verhinderte mögliche Top-Platzierung bei WM(rsn) - Der Auftritt der Österreicher am Sonntag im WM-Straßenrennen war von vielen Stürzen überschattet. So kamen mit Riccardo Zoidl, der sich eine Adduktorenverletzung zuzog, Bernhard Eisel, Ste
30.09.2013Rodriguez und Valverde spielten ihr Spiel (fast) perfekt(rsn) - Vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaften schaute alles auf Lokal-Matador Vincenzo Nibali. Der Italiener war der meistgenannte Favorit und musste mit riesigem Druck umgehen. Für Alejandr
30.09.2013Moster: „Eine Weltmeisterschaft mit Licht und Schatten“(rsn) – „Licht und Schatten“ – so lautet die Bilanz des Bundes Deutscher Radfahrer nach dem letzten von zwölf Wettbewerben der Straßen-WM von Florenz. Der Freiburger Simon Geschke belegte i
29.09.2013Geschkes Ergebnis der Lohn für starke Teamleistung(rsn) - Auch wenn der WM-Titel letztlich unter den Bergfahrern ausgemacht wurde und mit Dominik Nerz der stärkste Kletterer des Teams früh ausgeschieden war, konnte die deutsche Nationalmannschaft
29.09.2013Huzarski: 240 Kilometer im Dauerregen auf der Flucht(rsn) - Im Grunde gibt es nur zwei Sorten von Rennfahrern. Die einen hassen es, im Regen zu fahren, den anderen sind die während des Rennens herrschenden Wetterbedingungen egal. Konstant rufen sie ih
29.09.2013Cancellara: „Das Resultat ist eigentlich fast sekundär"(rsn) – Im WM-Straßenrennen von Florenz wurde es für Fabian Cancellara nichts mit der erhofften Medaille. Nach 272,5 schweren Kilometern von Lucca nach Florenz belegte der Schweizer, der im Zeitfa
29.09.2013Rui Costa zeigt beim Pokerspiel von Florenz die besten NervenFlorenz (rsn/dpa) - Rui Costa war der große Profiteur des Pokerspiels der Favoriten in Florenz. Der 26 Jährige holte überraschend als erster Portugiese den WM-Titel auf der Straße und stürzt
29.09.2013Rui Costa wird als erster Portugiese Straßen-Weltmeister(rsn) – Rui Costa hat für den ersten Sieg eines Portugiesen in einem WM-Straßenrennen gesorgt. Der 27-Jährige verwies am Sonntag in einem packenden Sprintduell nach 272 Kilometern von Lucca nach
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
05.11.2024Vollerings neues Team hat langfristige Planungssicherheit(rsn) - Die Equipe FDJ - Suez kann langfristig planen. Wie der ambitionierte französische Frauen-Rennstall bekannt gab, habe man sich mit den beiden Namenssponsoren auf Vertragsverlängerungen bis je
05.11.2024Tod der Mutter verdrängte sportliche Erfolge in den Hintergrund(rsn) – Hinter Anton Albrecht (P&S Metalltechnik – Benotti) liegt ein schwieriges Jahr. Im Saisonverlauf wusste er zu überzeugen und sich etwa mit einem zweiten Etappenrang bei Belgrade Banjaluka
05.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor
04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin
04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.
04.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c
03.11.2024Ein Lernjahr mit einem großen Rückschlag(rsn) – 2024 war ein Jahr mit Licht und Schatten für Fabian Steininger (Maloja Pushbikers). Der 24-jährige Österreicher ging in seine zweite Saison beim deutschen Kontinental-Team und fühlte si
03.11.2024Nys fliegt in Pontevedra zu seinem ersten großen Titel(rsn) – Nach seinem schwarzen Tag in Pontchateau im letzten Jahr hat der Belgier Thibau Nys im spanischen Pontevedra zum Abschluss der Cross-Europameisterschaften seinen ersten großen Titel in der
03.11.2024Van Empel zum dritten Mal in Folge Europameisterin vor Alvarado(rsn) – Fem van Empel heißt die alte und neue Cross-Europameisterin. Im spanischen Pontevedra schlug die Niederländerin bei sommerlichen Temperaturen im Sprintduell ihre Landsfrau Ceylin del Carme
03.11.2024Nach Haverdings Pech macht Michels die Titelverteidigung klar(rsn) – Jente Michels ist bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda die Titelverteidigung im U23-Rennen der Männer gelungen. Der 21-jährige Belgier setzte sich auf dem technisch anspruchsvollen un