--> -->
23.10.2013 | (rsn) - Fünfeinhalb Bergankünfte, ein einziges Einzelzeitfahren und gleich neun Kopfsteinpflaster-Passagen – das sind die Eckpunkte der 101. Tour de France, die vom 5. bis 27. Juli 2014 stattfinden wird. Die komplette Strecke wurde am heutigen Mittwoch im Palais de Congrès in Paris vorgestellt und führt über 3.656 Kilometer.
Los geht es, wie schon lange bekannt, in der englischen Grafschaft Yorkshire, genauer in Leeds, mit einer 191 Kilometer langen Flachetappe nach Harrogate. Das erste Gelbe Trikot dürfte also wie in diesem Jahr an einen Sprinter gehen. Anschließend folgen zwei hügeligere Etappen von York nach Sheffield (198 km) über insgesamt neun kurze, aber steile Hügel inklusive einer Bergwertung, sowie von Cambridge nach London (159 km), bevor via Flugzeug das europäische Festland und damit Frankreich erreicht wird.
Dort gedenkt die Tour an zwei Tagen den Kämpfen des 1. Weltkriegs sowie der Schlacht von Bouvines vor 800 Jahren – zunächst mit einer 164 Kilometer langen Etappe von Le Touquet (Paris Plage) an der Küste nach Lille, und dann mit einem 156 Kilometer langen Teilstück aus dem belgischen Ypres nach Arenberg (Porte du Hainaut). Der Zielort dieser 5. Etappe lässt es schon erahnen: Die Gerüchte über einige Kopfsteinpflaster-Passagen im Programm der Tour sind wahr.
Insgesamt neun sogenannte "Sektoren" von Paris-Roubaix werden in entgegengesetzter Richtung des Frühjahrsklassikers zu bezwingen sein, mit insgesamt 15,4 Kilometern Kopfsteinpflaster - darunter der berüchtigte "Carrefour de l'Arbre", auf dem im April meist die Vorentscheidung fällt. Bei der Tour aber ist er der erste der neun Sektoren und liegt noch 69 Kilometer vom Ziel entfernt. Wichtiger werden dort die Abschnitte nach Hornaing (16 km vor dem Ziel) und nach Wallers (7 km vor dem Ziel). Der Wald von Arenberg bleibt außen vor.
Was folgt sind zwei lange Flachetappen durch den Norden Frankreichs in Richtung Osten: von Arras nach Reims (194 km), wo die französischen Könige gekrönt wurden, und von Epernay nach Nancy. Trotz der 233 Kilometer wird dies nicht die längste Etappe der Tour sein wird. Das Finale in Nancy wird hügelig sein, „eine Ankunft für Puncheure“, verspricht Tour-Chef Christian Prudhomme.
Am Samstag, dem 12. Juli, wird es auf der 8. Etappe dann erstmals bergig. Von Tomblaine führt die Strecke ins Herz der Vogesen nach Gérardmer, beziehungsweise zur Ski-Station La Mauselaine etwas außerhalb und vor allem oberhalb der Stadt. Ein zwar nur zwei Kilometer langer, aber bis zu 15 Prozent steiler Schlussanstieg wartet dort. Unterwegs müssen der Col de la Croix de Moinats und der Col de Grosse Pierre bewältigt werden.
Noch schwieriger wird es einen Tag später, wenn es von Gérardmer aus über mehrere Vogesen-Anstiege auf die Ostseite der Mittelgebirgskette nach Mulhouse geht. 166 Kilometer stehen dann an, inklusive einiger schwerer Anstiege wie zum Beispiel den Col de la Schlucht direkt nach dem Start.
Und wenn das noch nicht reicht, um die Favoriten auf den Gesamtsieg im Gesamtklassement nach vorne zu spülen, dann wird diesen Job der zehnte Renntag übernehmen. Das 161 Kilometer lange letzte Teilstück vor dem ersten Ruhetag führt das Peloton am französischen Nationalfeiertag von Mulhouse über den Firstplan, den Petit Ballon, Col du Platzerwasel, Col d’Oderen und Col des Chevréres an die Planche des Belles Filles, wo Titelverteidiger Chris Froome im Jahr 2012 die erste Tour-Etappe seiner Karriere gewann. Der Anstieg zur ersten echten Bergankunft der Tour 2014 ist also 5,9 Kilometer lang und durchschnittlich 8,5 Prozent steil.
Der erste Tour-Ruhetag wird in Besancon eingelegt, wobei einige Hotels auch im rund 60 Kilometer südöstlich gelegenen Pontarlier gebucht wurden. Nach der durch Medien-Termine unterbrochenen Verschnaufpause geht es am 16. Juli mit dem elften Abschnitt zwischen Besancon und Oyonnax weiter – eine weitere 186 Kilometer lange Mittelgebirgsetappe, die aber trotzdem auch ein Sprinter gewinnen könnte, wie zum Beispiel Elia Viviani es auf ähnlicher Strecke beim Criterium du Dauphiné 2013 schaffte. Ähnlich beschaffen ist auch das 12. Teilstück über 183 Kilometer von Bourg-en-Bresse nach Saint-Etienne.
Anschließend aber schlägt endgültig die Stunde der Kletterer. Zunächst geht es auf der 13. Etappe über 200 Kilometer aus Saint-Etienne in östlicher Richtung zur zweiten Bergankunft nach Chamrousse. Dabei muss der Col de Palaquit mit einer schweren und steilen Abfahrt bezwungen werden. Es folgt am 14. Renntag die dritte Bergankunft in Risoul am Ende einer 177 Kilometer langen Etappe, die in Grenoble gestartet wird und unter anderem durch Bourg d'Oisans am Fuß des L'Alpe d'Huez-Anstiegs führt.
Danach geht es über den Col du Lautaret und den Col d’Izoard sowie über eine lange Abfahrt zum Schlussanstieg nach Risoul. Nairo Quintana hat dort bei der Tour de l’Avenir einst seinen Gesamtiseg klar gemacht.
Bevor in Carcassonne am 21. Juli der zweite Ruhetag wartet, folgt auf die schweren Alpenetappen ein Übergangs-Teilstück von Tallard über 222 Kilometer nach Nimes, das an die Sprinter gehen dürfte. Und wenn die zweite Verschnaufpause vorbei ist, geht es sofort weiter mit dem Bergfestival der zweiten Tour-Hälfte. Es wartet mit 237 Kilometern die längste Etappe der Frankreich-Rundfahrt von Carcassonne nach Bagnères-de-Luchon über den Col de Portet d’Aspet und den Port de Balés.
Mit zwei recht kurzen Pyrenäen-Etappen zu den Bergankünften Nummer vier und fünf gibt es danach nochmal Chancen für die Kletterer, Zeit im Gesamtklassement herauszuholen. Am Pla d'Adet in Saint-Lary-Soulon und in Hautacam wird die Vorentscheidung in Sachen Gesamtsieg fallen. Die Etappen sind zwar nur 125 beziehungsweise 145 Kilometer lang, gehen aber die ganze Zeit hoch und runter. Das 17. Teilstück führt zu Beginn kurzzeitig durch Spanien und beinhaltet dann die berühmten Anstiege Col du Portillon, Col de Peyresourde und Col de Val Louron-Azet sowie den Schlussanstieg zum Pla d’Adet – auf lediglich 125 Kilometern.
Die 18. Etappe wird anschließend von Pau über den Col du Tourmalet, das Dach der Tour 2014, zum Schlussanstieg von Hautacam führen. Hier wird im kommenden Jahr auch das Jedermann-Event „L’Etape du Tour“ stattfinden.
Anschließend müssen die Kletterer hoffen, dass ihr Vorsprung groß genug ist, um das Gelbe Trikot zu verteidigen. Denn die 19. Etappe bietet ihnen zwischen Maubourguet und Bergerac keine Chance mehr zum Zeitgewinn. Hier sind noch einmal die Sprinter oder Ausreißer gefragt, bevor am 26. Juli das einzige Einzelzeitfahren der 101. Tour de France über den Gesamtsieg entscheiden wird. Ganze 54 Kilometer stehen dann zwischen Bergerac und Périgueux auf dem Programm.
Den glanzvollen Schlusspunkt der Frankreich-Rundfahrt markiert auch im kommenden Jahr wieder der Pariser Pracht-Boulevard Champs-Élysées. Am Ende einer 136 Kilometer langen Etappe von Évry in die französische Hauptstadt wird noch einmal um den prestigeträchtigsten Sprintsieg des Jahres gekämpft, bevor die Sieger der Tour geehrt werden – diesmal wieder bei Tageslicht und nicht wie 2013 in der Dämmerung.
Alle Etappen auf einen Blick:
1. Etappe, 5. Juli:
Leeds – Harrogate (191 km)
2. Etappe, 6. Juli:
York – Sheffield (198 km)
3. Etappe, 7. Juli:
Cambridge – London (159 km)
4. Etappe, 8. Juli:
Le Touquet (Paris-Plage) – Lille (164 km)
5. Etappe, 9. Juli:
Ypres – Arenberg (Port du Hainaut) (156 km)
6. Etappe, 10. Juli:
Arras – Reims (194 km)
7. Etappe, 11. Juli:
Epernay – Nancy (233 km)
8. Etappe, 12. Juli:
Tomblaine – Gérardmer (La Mauselaine) (161 km)
9. Etappe, 13. Juli:
Gérardmer – Mulhouse (166 km)
10. Etappe, 14. Juli:
Mulhouse – La Planche des Belles Filles (161 km)
1. Ruhetag, 15. Juli:
Besancon
11. Etappe, 16. Juli:
Besancon – Oyonnax (186 km)
12. Etappe, 17. Juli:
Bourg-en-Bresse – Saint-Etienne (183 km)
13. Etappe, 18. Juli:
Saint-Etienne – Chamrousse (200 km)
14. Etappe, 19. Juli:
Grenoble – Risoul (177 km)
15. Etappe, 20. Juli:
Tallard – Nimes (222 km)
2. Ruhetag, 21. Juli:
Carcassonne
16. Etappe, 22. Juli:
Carcassonne – Bagnères-de-Luchon (237 km)
17. Etappe, 23. Juli:
Saint-Gaudens – Saint-Lary-Soulon (Pla d'Adet) (125 km)
18. Etappe, 24. Juli:
Pau – Hautacam (145 km)
19. Etappe, 25. Juli:
Maubourguet (Pays du Val d'Adour) – Bergerac (208 km)
20. Etappe, 26. Juli:
Bergerac – Périgueux (54 km / Einzelzeitfahren)
21. Etappe, 27. Juli:
Évry – Paris (Champs-Élysées) (136 km)
(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A
12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v
25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren
02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de FranceBerlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj
06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den
04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i
02.08.2014Gesehen und getroffen!(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ
29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus
28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören
28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw
28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer SportheldParis (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue
28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na
(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va
21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr