--> -->
04.02.2014 | (rsn) - Im Nachhinein war es vielleicht doch etwas zu viel des Guten - sowohl die geschürten Erwartungen in Sachen Podium als auch die Belastung für Cross-Spezialist Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) selbst.
Auch wenn er seinen Besuch im ARD-Morgenmagazin am Donnerstag vor dem WM-Rennen noch als willkommene Abwechslung und Ablenkung bezeichnete, so musste der 26-Jährige nach dem Rennen eingestehen: „Es wurde dann doch etwas stressig, weil ich morgens noch bei der ARD in Köln war und abends in Hoogerheide die Weltcup-Preisverleihung stattfand.“
Doch der volle Terminplan drei Tage vor dem Rennen war nur ein Aspekt unter vielen, die in seine Leistungsfähigkeit am Sonntag negativ hineingespielt und so sein Ergebnis beeinflusst haben könnten. In erster Linie lag die Wahrheit auf dem Platz, oder besser: auf der Strecke. Und dort lief es von Anfang an gegen den Deutschen.
„Ich hatte keinen guten Start und musste dann in der ersten Runde gleich überziehen“, schilderte Walsleben die Geschehnisse von Hoogerheide. „Ich habe zwar versucht, neutral zu bleiben und mir einzureden, dass es noch geht. Aber ich habe natürlich schon auch geflucht, weil ich gesehen habe, dass vorne sofort die Post abging.“
Normalerweise ist Walsleben selbst einer derjenigen, die nach dem Start Druck auf die Konkurrenz ausüben. Doch ausgerechnet bei der WM war es nun er, der ins Hintertreffen geriet und hinterherhecheln musste. Zwar erreichte er noch am Ende der ersten Runde die große erste Verfolgergruppe und führte diese eine Runde später sogar an, doch das Quartett mit dem späteren Weltmeister Zdenek Stybar (Omega Pharma - Quick-Step) und Titelverteidiger Sven Nys (Crelan-AA Drink) war bereits enteilt.
„Ich habe versucht, alleine die Lücke zu schließen. Aber das hat nicht geklappt, und dann dachte ich, dass ich mich erstmal hinten in die Gruppe reinhängen und hoffen muss, dass vorne jemand einbricht“, erinnert sich Walsleben. So kam es zwar auch, doch als Francis Mourey (FDJ.fr) und Lars van der Haar (Giant-Shimano Development) zurückfielen, konnte der Deutsche davon nicht mehr profitieren.
Denn kaum hatte er das Gefühl, endlich im Rennen angekommen zu sein, da holte das Pech den 26-Jährigen wieder ein. „Ich bin zwei Mal gestürzt, und zwar zum ersten Mal durch einen Fehler von Rob Peeters, der auf einmal in einem Schlammstück stand, wo man kaum ausweichen konnte. Da bin ich voll draufgerauscht. Und dann noch ein zweites Mal in der gleichen Runde.“
Wie man später an den Rundenzeiten ablesen konnte, kosteten Walsleben die beiden Stürze in der Summe rund 50 Sekunden, und auch wenn er körperlich davon kaum beeinträchtigt war, so setzte ihm der erneute Rückschlag mental zu. „Man ist nervlich sowieso schon angespannt, und dann reißt der Faden durch so etwas endgültig“, gab er zu.
Insgesamt sei er aber offenbar ohnehin nicht in bester Verfassung gewesen. „Ich hatte keine super Beine, war einfach nicht so frisch“, meinte er, ähnlich wie auch das zweite deutsche Ass, Marcel Meisen (Kwadro-Stannah), festgestellt zu haben.
Während Meisen darin keine Ursache für seine enttäuschende Leistung (Platz 32) sehen wollte, sprach Walsleben im Gespräch mit radsport-news.com auch den großen Unterschied zwischen „normalen" Rennen mit seinem belgischen Profi-Team BKCP-Powerplus und den WM-Auftritten mit der Nationalmannschaft an.
„Bei der WM ist alles anders. Man muss mehr regeln - wegen Parkscheinen und Akkreditierungen zum Beispiel - und das hat schon für etwas Stress gesorgt. Auch beim Essen musste ich eins, zwei Mal improvisieren“, erzählte er: „Das ist immer problematisch. Ich achte in letzter Zeit mehr auf meine Ernährung und bin nicht immer mit Pasta zufrieden. Das ist aber eben das, was man in den Hotels meistens bekommt. Wir hatten zwar Reis bestellt, aber der kam nicht, und dann musste ich selbst nachhelfen. Einmal habe ich sogar bei Hanka Kupfernagel im Wohnmobil noch Quinoa mit ihr gekocht.“
Das alles seien Details, die eine Rolle gespielt haben könnten. „Ich achte darauf, nicht mehr solche Berge Pasta zu essen - gerade vor der WM. Und da ist es halt schon blöd, wenn man zuhause das bessere Umfeld hat als dort. Das sollte eher andersherum sein.“
Dabei beschränkte sich Walsleben nicht auf das Thema Nahrungsaufnahme. „Normalerweise sind meine Rennwochenenden immer perfekt organisiert und alles läuft wie immer. Aber bei der WM ist dann alles anders, so als ob es mein erstes Rennen wäre, und ich muss mir einen Kopf machen, wie ich hinkomme, wo ich parken kann, wie ich am besten esse und wer mein Mechaniker sein kann.“
Als Ausrede wollte der Wahl-Belgier das allerdings nicht verstanden wissen. „Es ist für alle gleich, denn auf einmal müssen sich alle nach dem nationalen Verband richten. Wir Profis bestreiten die ganze Saison unabhängig vom Verband, und dann ist da auf einmal noch eine Zwischenperson, die sonst nicht da ist und auch nicht unbedingt einen Mehrwert bringt“, so Walsleben weiter. „Da muss ich vielleicht nächstes Jahr besser planen. Vor allem mit dem Essen darf ich mich nicht mehr überraschen lassen und muss vorher schon einen Plan B haben.“
Bevor er seine Planungen für die nächsten Welttitelkämpfe, die am 1. Februar 2015 im tschechischen Tabor stattfinden werden, allerdings vorantreibt, gilt Walslebens Konzentration zunächst noch der Saison 2013/2014 - denn die ist noch lange nicht zu Ende. Schon am kommenden Wochenende geht es im belgischen Lille mit einem Rennen der bpost-bank-Trofee und in Hoogstraten mit einem Lauf zur Superprestige-Serie weiter.
„Meine Form war ja ganz in Ordnung, und die jetzige Woche wird etwas ruhiger“, sagte der Deutsche Meister. „Dann hoffe ich, dass ich bei den nächsten Rennen frischer am Start stehe und vielleicht noch etwas geht. Ich habe immer noch kein großes Rennen gewonnen in diesem Jahr, und das würde ich schon gerne noch schaffen.“
(rsn) - Die Plätze 11, 22, 32 und 35 konnten die deutschen Crosser bei der WM in Hoogerheide nicht jubeln lassen - vor allem, wenn man bedenkt, dass das Podium für Philipp Walsleben (BKCP-Powerplu
02.02.2014Stybar zum dritten Mal Cross-Weltmeister(rsn) - Zdenek Stybar (Omega Pharma - Quick-Step) hat im niederländischen Hoogerheide zum dritten Mal den Weltmeistertitel im Cyclocross gewonnen. Der Tscheche setzte sich am Ende eines packenden R
02.02.2014Van Aert nimmt goldene Revanche an Van der Poel(rsn) - Der Belgier Wout Van Aert hat sich in Hoogerheide für seine Niederlage in der Weltcup-Gesamtwertung revanchiert und sich das Regenbogentrikot des U23-Cross-Weltmeisters gesichert. Der 19-JÃ
02.02.2014Für Meister Drumm geht es bei der U23 um die Top 20(rsn) – Während der Deutsche Meister Philipp Walsleben am Sonntag bei der Cross-WM im niederländischen Hoogerheide im Profirennen eine Medaille gewinnen will, geht es für Felix Drumm vor allem da
01.02.2014Krönt Walsleben in Hoogerheide seine bisher beste Saison?(rsn) - So allmählich scheint Deutschland eine Nische des Radsports wieder zu entdecken: das Querfeldeinfahren. Immerhin durfte Landesmeister Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) diese Woche dem ARD-
01.02.2014Vos zum siebten Mal Cross-Weltmeisterin, Kupfernagel gibt auf(rsn) – Marianne Vos hat bei der Cross-WM im niederländischen Hoogerheide die erste Goldmedaille für die Gastgeber geholt. Der Titelverteidigerin gelang am Nachmittag ein ganz überlegen heraus ge
01.02.2014Belgischer Dreifacherfolg zum Auftakt in Hoogerheide(rsn) – Zum Auftakt der Cross-WM im niederländischen Hoogerheide haben die Belgier am Samstagvormittag im Juniorenrennen die Podiumsplätze unter sich ausgemacht. Die Goldmedaille sicherte sich Thi
30.01.2014BDR reist mit jungem Aufgebot nach Hoogerheide(rsn) – Bei der Cross-WM am kommenden Wochenende im niederländischen Hoogerheide ruhen die deutschen Hoffnungen in erster Linie auf Philipp Walsleben. Der Deutsche Meister, der die Weltcup -Saison
30.01.2014Cross-WM: Walsleben mit Titelchancen in HoogerheideHoogerheide (dpa/rsn) - Mehr als 20 Jahre nach Mike Kluge hat ein deutscher Radprofi wieder berechtigte Hoffnungen auf den WM-Titel der Cross-Fahrer. Der seit Jahren in Belgien lebende Philipp W
28.01.2014Vos und van der Haar führen niederländische Aufgebote an(rsn) – Weltcup-Gesamtsieger Lars van der Haar führt das niederländische Team am Wochenende bei der Cross-WM im heimischen Hoogerheide an. Neben van der Haar wurden Thijs van Amerongen, Corne van
28.01.2014Bosmans sichert sich bei den Belgiern das letzte WM-Ticket(rsn) – Mit einem siebten Platz im letzten Worldcup-Rennen der Saison hat sich Wietse Bosmans (BKCP-Powerplus) das letzte freie Ticket im belgischen Aufgebot für die Cross-WM am Wochenende gesicher
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be
29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag
29.01.2025Jan Christen holt sich mit zwei guten ´Moves´ Mallorca-Auftakt(rsn) – Jan Christen hat dem UAE Team Emirates – XRG den bereits vierten Saisonsieg beschert. Der 20-jährige Schweizer entschied zum Auftakt der fünftägigen Mallorca Challenge nach einem clev
29.01.2025Amstel Gold Race kann mit Polizei-Eskorte stattfinden(rsn) – Nachdem der Niederländische Radsportverband KNWU bereits letzte Woche mitgeteilt hatte, dass für die vier wichtigsten Radrennen des Landes trotz des am 24. und 25. Juni in Den Haag stattfi
29.01.2025Pidcock mit entschlossenem Bergaufsprint zum ersten Saisonsieg(rsn) – Tom Pidcock hat schon im zweiten Renneinsatz für sein neues Team Q36.5 erstmals jubeln können. Der 25-jährige Brite entschied die 2. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) über 132,5 Kilometer v
29.01.2025Kann Vas in Liévin die niederländische Serie beenden?(rsn) – Am Freitag beginnt im französischen Liévin die Cyclocross-WM (31. Januar – 2. Februar). Am Samstag steht mit dem Elite-Rennen der Frauen das erste Highlight auf dem Programm. Bei den let
29.01.2025Nur Wollaston in Torquay schneller als Dygert(rsn) – Chloe Dygert hat nur knapp den zweiten Saisonsieg des deutschen Teams Canyon – SRAM zondacrypto verpasst. Die zweimalige Zeitfahrweltmeisterin aus den USA musste sich bei der Premiere der
29.01.2025Es wird mal wieder eine schwere Saison(rsn) - Das Team XDS - Astana startet mit neuem Sponsor, einer im Profigeschäft noch unbekannten Radmarke und einem runderneuerten Kader in eine Saison, in der die WorldTour-Lizenz auf dem Spiel steh
29.01.2025Cadel Evans Women`s Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre(ran) - Nachdem mit der Santos Women`s Tour Down Under bereits der Auftakt der Women`s World Tour in Australien stattgefunden hat, folgt mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race auch das erste Einta
28.01.2025Van Aert scheitert mit seiner Berufung(rsn) – Der belgische Kassationshof bestätigte in dieser Woche das Urteil des Arbeitsgerichtsprozesses zwischen Wout van Aert und seinem vormaligen Team Sniper Cycling. 2018 fuhr der Belgier für d
28.01.2025UEC-Präsident Della Casa tritt zur Wiederwahl an(rsn) - 2025 endet die erste Amtszeit von Enrico della Casa als Präsident des Europäischen Radsportverbandes UEC. In einer E-Mail kündigte der Italiener nun seine Kandidatur für eine zweite Wah