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19.03.2014 | (rsn) – Es ist nur die Tour de Kamerun, aber wir haben es geschafft, ich habe die Rundfahrt gewonnen! Ich sitze frühmorgens vor unseren Hotel, anscheinend der erste, der wach ist, und schaue zu, wie hier alles sauber gemacht wird - sieht so aus, als ob das gestern eine wilde Nacht gewesen wäre.
Endlich mal wieder habe ich Internet und auch etwas Zeit, um mein Tagebuch „aufzuschlagen“ und es zu Ende zu bringen.
Auf dem Papier war ich immer der Favorit dieser Rundfahrt. Wenn man die Online-Einträge der Fahrer liest, die hier am Start waren, hätte man wahrscheinlich auch gedacht, dass ich gewinnen würde.
Aber das, was erwartet wird, auch zu erfüllen, ist gerade deshalb so schwer, weil alle, die es verhindern wollen, jede deiner Bewegung beäugen. Noch wichtiger aber ist der einfache Fakt, dass das, was auf dem Papier steht, nur ein kleiner Teil der ganzen Geschichte ist.
In den letzten Jahren hatte ich einige gesundheitliche Probleme, die mich immer wieder zurückwarfen - ohne dass ich gewusst hätte, was genau los war oder warum ich plötzlich so hoffnungslos schlecht geworden bin.
Erst in den letzten Monaten wurde festgestell, was überhaupt los ist mit mir und ich habe daran arbeiten können. Ich bin aber hierher gekommen mit weniger Training als erwünscht und auch ohne das größte Vertrauen in meine Fähigkeiten.
Meine Mannschaft stand aber vom ersten Tag an hinter mir. Vielleicht gerade, weil und nicht obwohl sie mich hier erst kennen gelernt haben - aber das gab mir den nötigen Mut. Als ich am ersten Tag nur Platz 21 holen konnte, habe ich sie kurz zweifeln lassen - aber das sagte man mir zum Glück erst gestern Abend.
In den letzten beiden Tagen der Rundfahrt, an denen ich mit dem Gelben Trikot auf meinen Schultern wie mit einer Zielscheibe fuhr, war das, was mir am meisten aufgefallen ist, der Stress. Nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Teamkollegen. Jeder, der sich Radfahren im Fernsehen anschaut, sieht ganz genau, wie schwer es die Fahrer haben – einfach aufgrund der angestrengten Gesichtszüge. Was aber nicht so deutlich zu sehen ist, wie sie mit sich selber kämpfen – und zwar im Kopf. Wenn jeder zu dir als markiertem Mann schaut und von dir und deiner Mannschaft erwartet wird, viele Löcher zuzufahren und auch jeder, der attackiert, etwas zu gewinnen hat, wird es ganz schön stressig.
Der Erste der Gesamtwertung hat ja am meisten zu verlieren. Der Letzte der Gesamtwertung ist ja bereits letzter, er kann nichts verlieren, nur gewinnen. Und der im Gelben Trikot... kann wohl nur verlieren oder dort bleiben, wo er schon ist.
Vor einigen Jahren hätte ich es nicht geschafft, meine Nerven so im Griff zu behalten, aber jetzt, da ich etwas älter und erfahrener bin, war ich ganz zufrieden, wie es lief. Dazu muss ich auch sagen. Es ist NUR die Tour de Kamerun. Ich bilde mir nicht ein, dass dieser Sieg mehr ist als genau das, was er ist. Man sagt ja, ein Sieg ist ein Sieg - aber nicht alle Siege sind gleich.
Ich bin einfach nur stolz, hier an der Startlinie gestanden zu haben und denke, es ist großartig, dass ich das Rennen gewinnen und so die unsichere Zeit hinter mir lassen konnte; zumal es auch das erste Rennen mit meiner neuen Mannschaft war.
Vor den Bike Aid Jungs und mir liegt jetzt ein sehr spannendes Jahr und ich freue mich auf die nächsten Herausforderungen. Und auf die Steigerung unserer Form und Leistung, denn die wird auch nötig sein.
Mit den UCI-Punkten, die ich hier einsammeln konnte, bin ich jetzt der Leader der Afrika Tour-Wertung. Punkte bekam ich zuvor schon bei den Afrika- Meisterschaften und bei der Tropicale Amissa Bongo. Wenn ich im August immer noch in den Top Fünf der Wertung bin, werde ich mich für einen Platz bei den Weltmeisterschaft qualifiziert haben- aber dafür muss ich noch hart arbeiten.
Vielen Dank fürs Mitlesen, ich hoffe, es hat euch gefallen. Vielleicht gibt es im Laufe des Jahres noch ein bisschen mehr von mir zu lesen...
Bis dann
Dan
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